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- Normal-Gemeinkosten
Normal-Gemeinkosten sind die anteiligen Gemeinkosten, die auf Basis eines Normal-Zuschlagsatzes auf die jeweilige Kostenbasis (z. B. Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne oder Herstellkosten) verteilt werden. Sie dienen als vergleichbarer Standardwert, um Abweichungen zu den tatsächlich angefallenen Ist-Gemeinkosten zu erkennen und Über- oder Unterdeckungen zu ermitteln. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 187) Beispiel: Ein Unternehmen hat für die Fertigungslöhne einen Normal-Zuschlagsatz von 150 % festgelegt. Die aktuellen Fertigungslöhne betragen 10.000 €. Die Normal-Gemeinkosten betragen damit 15.000 € und dienen nun als Standardwert, um die Ist-Gemeinkosten zu vergleichen und Über- oder Unterdeckungen zu erkennen. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Unterdeckung
Unterdeckung liegt vor, wenn die Ist-Gemeinkosten höher sind als die Normal-Gemeinkosten. Das bedeutet, dass die tatsächlich angefallenen Kosten die geplanten Kosten übersteigen und somit ein negativer Unterschied entsteht. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 187 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen plant für einen Monat Normalkosten von 10.000 € für Materialgemeinkosten. Tatsächlich fallen Istkosten von 12.000 € an. Da Istkosten > Normalkosten, entsteht eine Unterdeckung von 2.000 €. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Überdeckung
Überdeckung bezeichnet in der Kostenrechnung die Situation, in der die geplanten oder Normal-Gemeinkosten höher sind als die tatsächlich angefallenen Ist-Gemeinkosten. Sie wird positiv interpretiert, da die Istkosten unter dem durchschnittlich erwarteten Niveau liegen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 187 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen plant Materialgemeinkosten von 10.000 € (Normal-Gemeinkosten). Tatsächlich fallen nur 9.000 € an (Ist-Gemeinkosten). Die Differenz von 1.000 € ist eine Überdeckung, da die Ist-Kosten niedriger als die geplanten Kosten waren. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz
Ein Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz gibt an, welcher Prozentsatz der Herstellkosten als Vertriebsgemeinkosten auf die Kostenträger verteilt wird. Er wird berechnet, indem die Vertriebsgemeinkosten einer Kostenstelle durch die Herstellkosten der abgesetzten Erzeugnisse geteilt und mit 100 multipliziert werden. Er zeigt an, wie viel Euro Vertriebsgemeinkosten auf jeden Euro Herstellkosten entfallen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 182) Beispiel: Ein Unternehmen hat Vertriebsgemeinkosten in Höhe von 50.000 € und die Herstellkosten der abgesetzten Produkte betragen 500.000 €. Der Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz wird berechnet, indem die Vertriebsgemeinkosten durch die Herstellkosten geteilt werden: 50.000 € ÷ 500.000 € = 0,10. Multipliziert man diesen Wert mit 100, ergibt sich ein Zuschlagssatz von 10 %. Das bedeutet: Auf jeden Euro Herstellkosten werden 0,10 € Vertriebsgemeinkosten verteilt. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Zuschlagssatz
Ein Zuschlagssatz gibt an, welcher Prozentsatz der Bezugsgröße (z. B. Einzelkosten oder Herstellkosten) als Gemeinkosten auf die Kostenträger verteilt wird. Er wird berechnet, indem die Gemeinkosten einer Kostenstelle durch die Bezugsgröße dieser Kostenstelle geteilt und mit 100 multipliziert werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 180 ff.) Beispiele: Fertigungsgemeinkostenzuschlagsatz, Vertriebsgemeinkostenzuschlagsatz Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Entwicklungsgemeinkostenzuschlagssatz
Der Entwicklungsgemeinkostenzuschlagssatz gibt an, wie viel Prozent der Herstellkosten als Forschungsgemeinkosten und Entwicklungsgemeinkosten auf die Kostenträger verteilt werden. Er wird berechnet, indem die Entwicklungs-Endstellenkosten durch die Herstellkosten der produzierten oder abgesetzten Produkte geteilt und mit 100 multipliziert werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 182) Beispiel: Bei der Speedy GmbH betragen die Entwicklungs-Endstellenkosten der Kostenstelle H8 15.000 EUR, die Herstellkosten der produzierten Produkte liegen bei 100.000 EUR. Der Entwicklungsgemeinkostenzuschlagssatz beträgt somit 15 %, was bedeutet, dass zu jedem Euro Herstellkosten 15 Cent Entwicklungsgemeinkosten hinzugerechnet werden. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Verwaltungskostenzuschlagssatz
Der Verwaltungskostenzuschlagssatz gibt an, wie viel Prozent der Herstellkosten als Verwaltungsgemeinkosten auf die Kostenträger verteilt werden. Er wird berechnet, indem die Verwaltungs-Endstellenkosten durch die Herstellkosten der abgesetzten Produkte geteilt und mit 100 multipliziert werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 182) Beispiel: Bei der Speedy GmbH betragen die Verwaltungs-Endstellenkosten der Kostenstelle H9 24.000 EUR, die Herstellkosten der abgesetzten Produkte liegen bei 120.000 EUR. Der Verwaltungskostenzuschlagssatz beträgt somit 20 %, was bedeutet, dass zu jedem Euro Herstellkosten 20 Cent Verwaltungsgemeinkosten hinzugerechnet werden. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz
Der Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz gibt an, wie viel Prozent der Fertigungseinzelkosten als Gemeinkosten auf die Kostenträger verteilt werden. Er wird berechnet, indem die Fertigungsgemeinkosten (Endstellenkosten der Fertigungshauptkostenstelle) durch die Fertigungseinzelkosten geteilt und mit 100 multipliziert werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 181 f.) Beispiel: Bei der Speedy GmbH betragen die Fertigungsgemeinkosten der Kostenstelle H6 86.820 EUR, die Fertigungseinzelkosten liegen bei 112.000 EUR. Der Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz beträgt somit 77,5 %, was bedeutet, dass zu jedem Euro Fertigungseinzelkosten etwa 77 Cent Fertigungsgemeinkosten hinzugerechnet werden. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Materialgemeinkostenzuschlagssatz
Der Materialgemeinkostenzuschlagssatz gibt an, wie viel Prozent der Materialeinzelkosten als Gemeinkosten auf die Kostenträger verteilt werden. Er wird berechnet, indem die Materialgemeinkosten (Endstellenkosten der Materialhauptkostenstelle) durch die Materialeinzelkosten geteilt und mit 100 multipliziert werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 181) Beispiel: Bei der Speedy GmbH betragen die Materialgemeinkosten der Kostenstelle H5 33.406 EUR, die Materialeinzelkosten liegen bei 100.000 EUR. Der Materialgemeinkostenzuschlagssatz beträgt somit 33,406 %, was bedeutet, dass zu jedem Euro Materialeinzelkosten etwa 33 Cent Materialgemeinkosten hinzugerechnet werden. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Kalkulationssatz
Ein Kalkulationssatz ist der Wert, der angibt, wie viel Gemeinkosten einer Kostenstelle auf eine Einheit der gewählten Bezugsgröße entfallen. Er wird ermittelt, indem die Endstellenkosten (ESK) der Kostenstelle durch die Bezugsgröße (z. B. Fertigungsstunden, Maschinenstunden, Materialeinzelkosten) geteilt werden. So lassen sich die Gemeinkosten verursachungsgerecht auf die Kostenträger verteilen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 181) Beispiel: Die Fertigungshauptkostenstelle H6 der Speedy GmbH hat Endstellenkosten von 86.820 EUR. Bezugsgröße sind 1.000 Fertigungsstunden. Der Kalkulationssatz beträgt daher 86,82 EUR pro Fertigungsstunde, der zur Kalkulation der Produkte verwendet wird. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Bezugsgröße
Eine Bezugsgröße ist in der Kostenrechnung und Leistungsrechnung die gemeinsame Verteilungsbasis, auf die die Endstellenkosten einer Kostenstelle bezogen werden, um sie verursachungsgerecht auf die Kostenträger aufzuteilen. Sie kann eine Mengengröße (z. B. Stückzahl, Fertigungsstunden, Maschinenstunden) oder eine Wertgröße (z. B. Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne) sein und dient als Grundlage für die Berechnung von Kalkulationssätzen oder Zuschlagsätzen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 180 ff.) Beispiel: Die Fertigungshauptkostenstelle H6 der Speedy GmbH hat Endstellenkosten von 86.820 EUR. Als Bezugsgröße werden die Fertigungsstunden gewählt. Teilt man die Endstellenkosten durch die insgesamt geleisteten 1.000 Fertigungsstunden, ergibt sich ein Kalkulationssatz von 86,82 EUR pro Stunde, der anschließend auf die einzelnen Produkte verteilt wird. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Endstellenkosten
Endstellenkosten sind die nach der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung den Hauptkostenstellen zugerechneten Gemeinkosten. Sie repräsentieren das gesamte Kostenvolumen, das für die Erbringung der marktbestimmten Endleistungen einer Kostenstelle angefallen ist, und bilden die Grundlage für die Kalkulation auf einzelne Kostenträger. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 179 f.) Beispiel: In der Fertigungshauptkostenstelle H6 der Speedy GmbH sind nach der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung 86.820 EUR Gemeinkosten angefallen. Diese Kosten stellen die Endstellenkosten dar und werden nun auf die gefertigten Produkte verteilt, zum Beispiel indem man die 86.820 EUR durch die produzierte Stückzahl teilt oder auf die Fertigungsstunden der einzelnen Kostenträger umlegt. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag

