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  • Inflationsrate

    Die Inflationsrate misst, um wie viel Prozent das durchschnittliche Preisniveau eines repräsentativen Warenkorbs innerhalb einer bestimmten Zeitperiode steigt oder fällt. Sie zeigt die Veränderung der Preise für Waren und Dienstleistungen und wird meist mit einem Preisindex berechnet. (vgl. Kulessa 2018, S. 165) Beispiel: Wenn der Preis für Lebensmittel, Mieten und Benzin im Durchschnitt im letzten Jahr um 3 % gestiegen ist, beträgt die Inflationsrate 3 %. Das bedeutet, dass die Kaufkraft des Geldes um 3 % gesunken ist. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Substitution Bias

    Substitution Bias bezeichnet die Überschätzung der Inflationsrate, die entsteht, weil der repräsentative Warenkorb nur selten angepasst wird. Wenn teure Produkte durch günstigere Substitute ersetzt werden, spiegelt der alte Warenkorb die tatsächlichen Ausgaben der Haushalte nicht genau wider, was die Inflation überschätzt. (vgl. Kulessa 2018, S. 163) Beispiel: Wenn Butter teurer wird, kaufen viele Leute stattdessen Margarine. Weil der Warenkorb aber noch viel Butter enthält und nur selten angepasst wird, zeigt die Inflationsrate zu stark steigende Preise – obwohl die Haushalte insgesamt weniger bezahlen. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Abwrackprämie

    Abwrackprämie ist eine staatliche Prämie, die beim Kauf eines Neuwagens gezahlt wird, wenn ein altes Auto verschrottet wird. Sie soll die Nachfrage ankurbeln und die Automobilindustrie in Krisenzeiten unterstützen. (vgl. Kulessa 2018, S. 161) Beispiel: In Deutschland 2009 wurden 2.500 Euro Prämie pro Neuwagen oder Jahreswagen bei Verschrottung eines alten Fahrzeugs gezahlt. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Deflationsspirale

    Eine Deflationsspirale ist ein sich selbst verstärkender Prozess, bei dem wegen erwarteter sinkender Preise Verbraucher und Unternehmen Käufe und Investitionen zurückhalten. Dadurch sinkt die Gesamtnachfrage, Preise und Produktion fallen, Einkommen sinken, was erneut die Nachfrage weiter reduziert und die Preise weiter drückt. So verstärkt sich die Deflation immer weiter. (vgl. Kulessa 2018, S. 160 f.) Beispiel: Wenn viele Menschen erwarten, dass Fernseher bald billiger werden, kaufen sie jetzt keinen Fernseher mehr. Die Nachfrage sinkt, Händler senken die Preise, Produktion wird reduziert und Arbeiter verlieren vielleicht ihre Jobs. Dadurch haben die Leute weniger Geld, kaufen noch weniger – und die Preise fallen weiter. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Attentismus bei Deflation

    Attentismus bei Deflation bedeutet, dass Verbraucher und Unternehmen Käufe aufschieben, weil sie erwarten, dass die Preise weiter fallen. Dies führt zu sinkender Nachfrage, weniger Produktion, Einkommensrückgang und weiteren Preisrückgängen – ein sich selbst verstärkender Teufelskreis, die sogenannte Deflationsspirale.   (vgl. Kulessa 2018, S. 160) Beispiel: Menschen warten mit dem Kauf eines neuen Autos, weil sie glauben, dass die Preise bald noch günstiger werden. Dadurch sinkt die Nachfrage, Autohändler verkaufen weniger, senken die Preise weiter und produzieren weniger. Das führt zu weniger Einkommen bei den Herstellern, die Leute warten noch mehr – so verstärkt sich die Deflationsspirale. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Schmiermittelfunktion der Inflation

    Die Schmiermittelfunktion der Inflation beschreibt die positive Wirkung moderater Inflation auf wirtschaftliche Anpassungsprozesse, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt. Sie erleichtert notwendige relative Preisanpassungen und Lohnanpassungen, ohne dass es zu nominalen Lohnsenkungen kommen muss, was Entlassungen vorbeugen kann. (vgl. Kulessa 2018, S. 158 f.) Beispiel: Ein Unternehmen verdient weniger, weil der Preis seines Produkts sinkt. Statt die Löhne zu senken (was unpopulär und schwer durchsetzbar ist), verzichtet es bei moderater Inflation einfach auf Lohnerhöhungen. Die Reallöhne sinken dadurch leicht – ohne offene Lohnkürzungen – und das Unternehmen kann weiter wirtschaftlich arbeiten. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Kostendruckinflation

    Kostendruckinflation (cost push-Inflation) bezeichnet eine Inflation, die durch steigende Produktionskosten verursacht wird – etwa durch höhere Löhne, teurere Rohstoffe oder Marktmacht von Anbietern – und nicht durch eine erhöhte Nachfrage entsteht. (vgl. Kulessa 2018, S. 158) Beispiel: Steigen die Ölpreise stark an, erhöhen sich die Produktionskosten und Transportkosten vieler Unternehmen. Diese geben die höheren Kosten in Form von Preissteigerungen an die Verbraucher weiter – eine typische Kostendruckinflation. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Menükosten

    Menükosten bezeichnen die Kosten, die Unternehmen durch häufige Preisänderungen aufgrund von Inflation entstehen – etwa für das Drucken neuer Preislisten, Kataloge oder Speisekarten. (vgl. Kulessa 2018, S. 153) Beispiel: Ein Restaurant muss wegen steigender Inflation monatlich neue Speisekarten drucken, weil sich die Preise für Lebensmittel ständig ändern – das verursacht zusätzliche Kosten. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Schuhsohleneffekt

    Der Schuhsohleneffekt beschreibt die zusätzlichen Kosten und Mühen, die durch häufigeres Abheben oder Umschichten von Geld infolge hoher Inflation entstehen. Da Geld bei Inflation an Wert verliert, versuchen Wirtschaftssubjekte, möglichst wenig Bargeld zu halten – was zu mehr Wegen zur Bank (bildlich: abgenutzte Schuhsohlen) und erhöhtem Zeitaufwand führt. (vgl. Kulessa 2018, S. 153) Beispiel: Bei hoher Inflation hebt eine Unternehmerin jeden Tag nur kleine Geldbeträge ab, um Wertverluste zu vermeiden. Dadurch muss sie viel häufiger zur Bank gehen – das kostet Zeit und Mühe: ein typischer Schuhsohleneffekt. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Transaktionskosten

    Transaktionskosten sind alle zusätzlichen Kosten, die beim Abschluss und der Durchführung eines wirtschaftlichen Geschäfts entstehen – etwa für Information, Verhandlung und Kontrolle der Vertragseinhaltung. (vgl. Kulessa 2018, S. 153) Beispiel: Eine Person möchte ein gebrauchtes Auto kaufen. Sie muss Zeit und Geld investieren, um verschiedene Angebote zu vergleichen (Informationskosten), eine Probefahrt zu organisieren (Verhandlungskosten) und einen Kaufvertrag aufzusetzen sowie die rechtliche Absicherung zu prüfen (Durchsetzungskosten). Diese Aufwendungen zählen zu den Transaktionskosten. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Hyperinflation

    Hyperinflation bezeichnet eine extreme Form der Inflation mit monatlichen Preissteigerungen von mindestens 50 %. Sie führt zum vollständigen Vertrauensverlust in die Währung, wodurch Geld seine Funktionen verliert und wirtschaftliche Transaktionen nur noch unter Inflationsschutzklauseln oder mit Sachwerten erfolgen. (vgl. Kulessa 2018, S. 151) Beispiel: Die Weimarer Republik in den frühen 1920er Jahren: Die Preise stiegen dort so rasant, dass das Geld täglich an Wert verlor. Die Menschen versuchten deshalb, ihr Geld sofort auszugeben, bevor es noch weniger wert wurde, und kauften stattdessen Sachwerte wie Immobilien oder Fremdwährungen. Verträge wurden oft mit Preisgleitklauseln ausgestattet, um die Inflation auszugleichen. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

  • Recheneinheitsfunktion

    Die Recheneinheitsfunktion des Geldes ermöglicht den Vergleich von Preisen und Werten. Bei hoher Inflation verliert Geld diese Funktion, da Preisvergleiche erschwert und alternative Recheneinheiten wie Fremdwährungen oder Sachwerte genutzt werden. (vgl. Kulessa 2018, S. 150 f.) Beispiel: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Deutschland statt mit entwerteter Reichsmark oft mit Zigaretten gerechnet, um Preise zu vergleichen. Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

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