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- Lohnquote
Die Lohnquote ist ein Maß zur Darstellung der Einkommensverteilung und zeigt den Anteil des Arbeitnehmerentgelts am gesamten Volkseinkommen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 270) Beispiel: Angenommen, das Volkseinkommen eines Landes beträgt 1 Billion Euro. Wenn die gesamten Arbeitnehmerentgelte (Löhne und Gehälter) 600 Milliarden Euro ausmachen, beträgt die Lohnquote 60%. Das bedeutet, dass 60% des Volkseinkommens an die Arbeitnehmer gehen, während die restlichen 40% den Einkünften aus Kapital und anderen Quellen zuzurechnen sind. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Einkommen
Einkommen ist der Betrag, den ein Haushalt in einer bestimmten Periode für privaten und öffentlichen Konsum verwenden kann, ohne das anfängliche Vermögen zu verringern. Es umfasst Erträge aus Arbeit, Wertzuwächse von Vermögensgegenständen und Transfers von privaten oder staatlichen Stellen. Einkommen kann regelmäßig oder einmalig auftreten und muss nicht immer monetär sein, sondern kann auch aus Vermögenswerten oder Nutzungsrechten bestehen. Die Vielfalt der Einkunftsarten und die Möglichkeit nicht-monetärer Einkünfte machen die statistische Erfassung von Einkommen komplex. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 269) Beispiel: Angenommen, ein Haushalt hat ein Anfangsvermögen von 50.000 Euro und erhält im Laufe eines Jahres 40.000 Euro aus Arbeitseinkommen, 5.000 Euro aus Vermietung und 2.000 Euro an staatlichen Transfers. Das gesamte Einkommen des Haushalts beträgt somit 47.000 Euro, welches für Konsum ausgegeben werden kann, ohne das Anfangsvermögen zu verringern. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Warm Glow
Warm Glow bezeichnet das Phänomen, bei dem Spender aus dem Akt des Spendens selbst Nutzen ziehen. Für diese Spender hat die Spende einen eigenen Wert, unabhängig davon, wie viel andere beitragen. Selbst wenn andere ihre Finanzierung reduzieren, wird der Spender weiterhin spenden, weil der Akt des Spendens ihm persönliche Zufriedenheit oder ein positives Gefühl bringt. Dieser Effekt wurde von James Andreoni im Jahr 1990 beschrieben. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 268 f.) Beispiel: Angenommen, Melanie spendet regelmäßig an eine lokale Tierschutzorganisation, weil es ihr ein gutes Gefühl gibt, den Tieren zu helfen. Selbst wenn die Regierung beschließt, der Organisation mehr finanzielle Unterstützung zu gewähren, wird Melanie weiterhin spenden, weil der Akt des Spendens ihr persönlich Freude und Zufriedenheit bringt. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Chancengleichheit
Chancengleichheit bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben sollten, ihr vorhandenes Potenzial zu nutzen und soziale Mobilität zu erreichen, unabhängig von ihren individuellen oder politischen Beziehungen. Es geht darum, faire Bedingungen zu schaffen, die jedem den Zugang zu Bildung und Institutionen ermöglichen. Chancengleichheit bezieht sich nicht darauf, dass alle Menschen das gleiche Einkommen oder die gleiche Menge an Gütern haben, sondern darauf, dass sie die gleichen Startbedingungen und Möglichkeiten zur Verwirklichung ihrer Ziele haben. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 265) Beispiel: Angenommen, ein Unternehmen führt eine Politik der Chancengleichheit bei der Einstellung von Mitarbeitern ein. Das bedeutet, dass alle Bewerber unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder anderen persönlichen Merkmalen fair bewertet und behandelt werden. Dies gewährleistet, dass die besten Talente ausgewählt werden, basierend allein auf ihren Qualifikationen und Fähigkeiten, und nicht durch diskriminierende oder voreingenommene Entscheidungen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Maximin-Regel
Die Maximin-Regel besagt, dass unter den ungünstigsten Umweltkonstellationen das beste Ergebnis ausgewählt wird, wobei der Unternehmer als Pessimist handelt. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 261) Beispiel: Ein Unternehmer, der die Maximin-Regel anwendet, hat drei Investitionsmöglichkeiten: Projekt A, B und C. Er analysiert das schlechteste mögliche Ergebnis jedes Projekts: Projekt A könnte einen Verlust von 10.000 Euro, Projekt B einen Verlust von 20.000 Euro und Projekt C einen Verlust von 5.000 Euro verursachen. Nach der Maximin-Regel wählt der Unternehmer Projekt C, weil es den geringsten möglichen Verlust darstellt. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Bentham'sche Wohlfahrtsfunktion
Eine additive Wohlfahrtsfunktion, auch bekannt als Bentham'sche Wohlfahrtsfunktion, besagt, dass die Wohlfahrt einer Gesellschaft durch die Summe der individuellen Nutzen aller Haushalte bestimmt wird. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 260) Beispiel: Angenommen, die Nutzen der Haushalte A, B und C sind jeweils 10, 20 und 30 Einheiten. Nach der Bentham'schen Wohlfahrtsfunktion wäre die Gesamtwohlfahrt dieser Gemeinschaft einfach die Summe dieser Nutzen, also 10 + 20 + 30 = 60 Einheiten. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Compliance Costs
Compliance Costs sind die Kosten, die bei Steuerzahlern für die Erfüllung ihrer Steuerpflicht anfallen. Dazu gehören die Zeit, die benötigt wird, um Steuergesetze zu lesen und zu verstehen, das Ausfüllen von Steuerformularen, die Inanspruchnahme von Steuerberatern und Anwälten, Unsicherheiten über Entscheidungen der Finanzverwaltung, die Überweisung der Steuern und auch die psychischen Belastungen, die durch den Widerstand gegen die Steuerpflicht entstehen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 255) Beispiel: Ein Kleinunternehmer, der für seine Steuererklärung mehrere Stunden mit dem Lesen von Steuergesetzen und Ausfüllen von Formularen verbringt. Zusätzlich engagiert er einen Steuerberater und muss die Steuerbeträge überweisen. Diese Zeit- und Geldaufwendungen sind die Compliance Costs. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Steuermoral
Steuermoral bezeichnet die Bereitschaft der Steuerzahler, ihre Steuern ehrlich und freiwillig zu zahlen, unabhängig davon, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Steuerhinterziehung entdeckt wird, und welche Strafen dafür drohen. Es umfasst die psychischen und sozialen Faktoren, die Menschen dazu motivieren, ihre steuerlichen Verpflichtungen zu erfüllen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 254) Beispiel: In einem kleinen Dorf zahlt fast jeder seine Steuern pünktlich und vollständig, obwohl es nur selten Steuerprüfungen gibt und die Strafen für Steuerhinterziehung nicht besonders hoch sind. Die Bewohner glauben, dass ihre Steuern dazu beitragen, wichtige Gemeinschaftsdienste wie die örtliche Schule und den Straßenerhalt zu finanzieren, und fühlen sich moralisch verpflichtet, ihren Teil beizutragen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Third Party Reporting
Third Party Reporting bedeutet, dass Informationen über steuerpflichtige Transaktionen oder Einkünfte von einer dritten Partei direkt an die Steuerbehörden übermittelt werden. Dies reduziert die Möglichkeit der Steuerhinterziehung erheblich, da die Steuerpflichtigen weniger Spielraum haben, um ihre Einkünfte zu verbergen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 253) Beispiel: Ein typisches Beispiel ist die Lohnsteuer in Deutschland, bei der der Arbeitgeber die Steuer direkt vom Lohn des Arbeitnehmers abzieht und an die Steuerbehörde weiterleitet. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Steuerhinterziehung
Steuerhinterziehung bezeichnet illegale Aktivitäten, die darauf abzielen, die Steuerpflicht zu reduzieren. Dies geschieht durch das Verschweigen von Einkommen, Umsätzen oder anderen steuerpflichtigen Tatbeständen. Ein bedeutender Aspekt der Steuerhinterziehung ist die Verschiebung von Leistungen, die normalerweise auf offiziellen Märkten erbracht werden, in die Schattenwirtschaft. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 252) Beispiel: Wenn ein Selbstständiger Teile seiner Einnahmen in bar erhält und diese nicht in seiner Steuererklärung angibt, um weniger Einkommensteuer zu zahlen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Ramsey-Problem
Das Ramsey-Problem befasst sich mit der optimalen Struktur von Verbrauchsteuern. Es geht darum, wie ein bestimmtes Steueraufkommen mit den geringstmöglichen Zusatzbelastungen für die Wirtschaft erzielt werden kann. Dies wird erreicht, indem entweder die Zusatzlasten minimiert oder der Nutzen maximiert wird. Das Problem wurde erstmals von dem Ökonomen Frank Ramsey im Jahr 1927 formuliert und ist ein zentrales Thema in der finanzwissenschaftlichen Literatur. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 247) Beispiel: Angenommen, der Staat muss Steuern auf zwei Konsumgüter erheben, um ein bestimmtes Steueraufkommen zu erzielen. Wenn das eine Gut (z.B. Lebensmittel) sehr unelastisch in der Nachfrage ist (Menschen kaufen es fast unabhängig vom Preis), und das andere Gut (z.B. Luxusartikel) sehr elastisch (Menschen kaufen es viel weniger, wenn der Preis steigt), dann sollte der Staat höhere Steuern auf das unelastische Gut erheben. So werden die Gesamtverzerrungen und Zusatzlasten in der Wirtschaft minimiert, weil die Menschen ihr Verhalten weniger ändern müssen, um die Steuer zu bezahlen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Produzentenrente
Die Produzentenrente beschreibt den finanziellen Vorteil des Verkäufers. Der Marktpreis ist höher als der Mindestpreis des Produzenten. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 226 f.) Beispiel: Ein Produzent ist bereit, seine selbstgemachten T-Shirts für mindestens 15 Euro pro Stück zu verkaufen, um seine Kosten zu decken und einen kleinen Gewinn zu erzielen. Der tatsächliche Marktpreis für die T-Shirts liegt jedoch bei 25 Euro. Der finanzielle Vorteil des Verkäufers, also die Produzentenrente, beträgt somit 10 Euro pro T-Shirt, da er 10 Euro mehr erhält, als er mindestens verlangt hätte. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

