top of page

SUCHE

4089 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche

  • Null-Toleranz-Philosophie

    Die Null-Toleranz-Philosophie (Zero Tolerance) ist ein schulisches Disziplin-Konzept, das in den 1990er Jahren in den USA entstand. Es sieht strikte und sofortige Bestrafungen für Regelverstöße vor – unabhängig von deren Schweregrad – mit dem Ziel, Disziplin, Sicherheit und Abschreckung zu gewährleisten. Studien zeigen, dass diese Praxis oft unverhältnismäßig, ineffektiv und sozial ungerecht ist, da sie das Schulklima verschlechtert und bestimmte Gruppen (z. B. sozial benachteiligte Schüler) übermäßig betrifft. (vgl. Haag 2018, S. 67 f.) Beispiel: Ein Schüler wird wegen einmaligen Zuspätkommens oder geringfügigem Fehlverhalten sofort vom Unterricht suspendiert – ohne vorherige Ermahnung oder Gespräch. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Premack-Prinzip

    Das Premack-Prinzip besagt, dass ein häufig ausgeführtes Verhalten als Verstärker für ein selteneres Verhalten eingesetzt werden kann. (vgl. Haag 2018, S. 64 f.) Beispiel: Ein Schüler darf nach dem Erledigen der Hausaufgaben (seltenes Verhalten) am Computer spielen (häufiges Verhalten). Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Direkte Bestrafung

    Direkte Bestrafung bedeutet, dass nach einem unerwünschten Verhalten ein negativer Reiz hinzugefügt wird, wodurch das Verhalten seltener gezeigt wird. (vgl. Haag 2018, S. 64) Beispiel: Ein Schüler ruft ständig dazwischen, und die Lehrkraft gibt ihm eine Ermahnung oder Zusatzaufgabe. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Indirekte Bestrafung

    Indirekte Bestrafung bedeutet, dass nach einem unerwünschten Verhalten ein positiver Reiz entzogen wird – also etwas Angenehmes wegfällt, wodurch das Verhalten seltener auftritt. (vgl. Haag 2018, S. 64) Beispiel: Ein Schüler stört den Unterricht und darf deshalb nicht am Fußballspiel in der Pause teilnehmen. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Verstärkungslernen

    Verstärkungslernen beschreibt ein Lernprinzip, bei dem erwünschtes Verhalten durch positive oder negative Konsequenzen gefördert und unerwünschtes Verhalten durch Bestrafung oder Ignorieren vermindert wird. Ziel ist es, durch gezielte Verstärkung gewünschtes Verhalten dauerhaft zu stabilisieren. (vgl. Haag 2018, S. 64) Beispiel: Ein Schüler meldet sich regelmäßig, bevor er spricht. Die Lehrkraft lobt ihn dafür („Gut, dass du dich meldest!“). Durch dieses Lob zeigt der Schüler das Verhalten künftig häufiger – das ist positive Verstärkung. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Rückgaberituale

    Rückgaberituale sind festgelegte Abläufe zur geordneten und lernförderlichen Rückgabe von Klassenarbeiten. Sie helfen den Schülern, ihre Ergebnisse bewusst zu reflektieren, Fehler zu verstehen und daraus zu lernen, statt sich nur auf die Note zu konzentrieren. (vgl. Haag 2018, S. 62) Beispiel: Nach der Rückgabe einer Klassenarbeit lesen die Schüler zuerst die Kommentare des Lehrers, prüfen mögliche Korrekturfehler und bessern anschließend ihre eigenen Fehler aus. Danach besprechen sie in kleinen Gruppen schwierige Aufgaben und reflektieren gemeinsam, was sie beim nächsten Mal besser machen können. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Verhaltensregeln

    Verhaltensregeln legen fest, wie sich Schüler im sozialen Miteinander verhalten sollen – also im Umgang miteinander und mit der Lehrkraft. Sie fördern Respekt, Rücksicht und ein positives Klassenklima. (vgl. Haag 2018, S. 48 f.) Beispiel: „Wir hören einander zu, wenn jemand spricht.“ Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Verfahrensregeln

    Verfahrensregeln sind organisatorische Regeln, die den Ablauf des Unterrichts strukturieren. Sie legen fest, wie Schüler Arbeitsmaterialien vorbereiten, mitbringen und verwenden sollen, damit der Unterricht reibungslos funktioniert. (vgl. Haag 2018, S. 48 f.) Beispiel: Eine Verfahrensregel lautet: „Alle Schüler legen zu Stundenbeginn ihr Matheheft und den Taschenrechner bereit.“ Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Benediktsregel

    Die Benediktsregel ist ein frühchristliches Regelwerk des Heiligen Benedikt, das Anweisungen zur Leitung einer Gemeinschaft gibt. Sie betont das „rechte Maß“ (discretio), also eine ausgewogene, gerechte und einfühlsame Führung, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Gemeinschaftsmitglieder eingeht. (vgl. Haag 2018, S. 47 f.) Beispiel: Eine Lehrerin merkt, dass ein Schüler mehr Zeit für Aufgaben braucht, während ein anderer schnell fertig ist. Sie lobt den schnellen Schüler, gibt ihm Zusatzaufgaben und unterstützt den langsameren geduldig. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Programmierte Überdrussvermeidung

    Programmierte Überdrussvermeidung bezeichnet die Fähigkeit der Lehrkraft, den Unterricht so zu gestalten, dass Langeweile und Routine vermieden werden. Dies geschieht durch abwechslungsreiche, interessante und intellektuell herausfordernde Lernaktivitäten, die Motivation und Neugier der Schüler fördern. (vgl. Haag 2018, S. 41 f.) Beispiel: Während schwächere Schüler den Stoff wiederholen, bearbeiten stärkere Schüler anspruchsvollere Zusatzaufgaben oder Experimente, sodass alle gefordert und interessiert bleiben. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Beschäftigungsradius

    Der Beschäftigungsradius beschreibt, in welchem Maß auch die Schüler aktiv am Unterricht beteiligt sind, die gerade nicht direkt angesprochen oder aufgerufen werden. (vgl. Haag 2018, S. 40 f.) Beispiel: Während ein Schüler an der Tafel rechnet, lösen die anderen Lernenden dieselbe Aufgabe im Heft mit – anstatt nur zuzuschauen. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

  • Rechenschaftsprinzip

    Das Rechenschaftsprinzip beschreibt, inwieweit der Lehrer die Schüler regelmäßig dazu anhält, Verantwortung für ihre Aufgaben und Leistungen zu übernehmen – also Rechenschaft über ihr Arbeiten abzulegen. (vgl. Haag 2018, S. 40) Beispiel: Der Lehrer lässt mehrere Schüler ihre Lösungen an der Tafel präsentieren, um sicherzustellen, dass alle aktiv mitarbeiten und Verantwortung für ihre Ergebnisse übernehmen. Haag, L. (2018): Kernkompetenz Klassenführung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

bottom of page