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- Industriekontenrahmen
Der Industriekontenrahmen (IKR) ist ein Ordnungsschema für die Buchführung industrieller Unternehmen. Er basiert auf dem Zweikreissystem, bei dem Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung und Leistungsrechnung getrennt geführt werden. Die Kontenklassen 0–8 dienen der Finanzbuchhaltung, während die Kontenklasse 9 ausschließlich für die Kostenrechnung und Leistungsrechnung genutzt wird. Dadurch ermöglicht der IKR eine klare Trennung und eine übersichtliche, prozessbezogene Abbildung der betrieblichen Wertströme. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 263 ff.) Beispiel: Ein Maschinenbauunternehmen nutzt den Industriekontenrahmen. Der Kauf von Rohstoffen wird in der Kontenklasse 2 (Umlaufvermögen) verbucht. Die späteren Fertigungskosten des Produkts werden jedoch in Kontenklasse 9 erfasst, um die Kostenrechnung und Leistungsrechnung sauber vom Finanzbereich zu trennen. So behält das Unternehmen klare Strukturen für Bilanz, GuV und interne Kalkulation. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Bestandsminderungen
Bestandsminderungen entstehen, wenn in einer Periode mehr Produkte verkauft als produziert werden. Dann werden Lagerbestände abgebaut, die in früheren Perioden bereits Herstellkosten verursacht haben. Um die Erlöse und Kosten auf eine vergleichbare Mengenbasis zu bringen, müssen diese Bestandsminderungen – bewertet zu Herstellkosten – den Gesamtkosten der aktuellen Periode zugeschlagen werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 250 f.) Beispiel: Ein Unternehmen produziert im Monat 100 Fahrräder, verkauft aber 120. Die fehlenden 20 Fahrräder stammen aus dem Lager und haben dort bereits früher Herstellkosten verursacht. Diese 20 Stück gelten als Bestandsminderung und ihre Herstellkosten werden den Kosten der aktuellen Periode zugerechnet, damit Erlöse und Kosten mengenmäßig vergleichbar bleiben. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Referendariat - 9. Schultag
Am heutigen Schultag meines Referendariats absolvierte ich lediglich eine Hospitation bei den Handelsassistenten. Die vier ursprünglich geplanten Unterrichtsstunden bei den Einzelhandelskaufleuten der letzten Woche fielen leider aus. Bei den Handelsassistenten handelte es sich um eine Vertretungsstunde, die mir jedoch sehr gut gefallen hat. Ich konnte einen ersten Eindruck vom Leistungsniveau dieses Bildungsgangs gewinnen. Es handelt sich hierbei um den Bildungsgang der Einzelhandelskaufleute mit einer Zusatzqualifikation; ein eigener Bildungsplan existiert für die Handelsassistenten nicht. Inhaltlich wurden Bestandsbuchungen im Rechnungswesen behandelt. Dazu buchten die Auszubildenden Buchungssätze für gegebene Geschäftsvorfälle in ihrem Grundbuch und übertrugen diese anschließend im Plenum am Whiteboard in das Hauptbuch. Ich könnte mir für diese Klasse durchaus einen Unterrichtsbesuch vorstellen. Es ist jedoch fraglich, ob dies für meine Fachrichtung Rechnungswesen und Finanzen zulässig ist, da die fachliche Tiefe der behandelten Inhalte zu gering erscheint.
- Bestandserhöhungen
Bestandserhöhungen treten auf, wenn in einer Abrechnungsperiode mehr fertige oder unfertige Produkte hergestellt werden, als verkauft oder verbraucht werden. Sie stellen zusätzliche Leistungen dar und werden zu den Herstellkosten bewertet, um sie den Erlösen hinzuzurechnen. So wird sichergestellt, dass auf Kostenseite und Leistungsseite der gleiche Mengenbezug besteht und beide Seiten vergleichbar sind. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 250 f.) Beispiel: Ein Unternehmen produziert im Monat 120 Stück eines Produkts, verkauft aber nur 100 Stück. Die 20 nicht verkauften Stücke erhöhen den Bestand. Werden die Herstellkosten pro Stück mit 50 EUR angesetzt, ergibt sich eine Bestandserhöhung von 20 × 50 EUR = 1.000 EUR, die den Erlösen hinzugerechnet wird. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Betriebsergebnisrechnung
Die Betriebsergebnisrechnung (auch kurzfristige Erfolgsrechnung) ermittelt den Unternehmenserfolg für einen bestimmten Zeitraum, indem Leistungen (Erlöse) und Kosten des betrieblichen Leistungserstellungsprozesses gegenübergestellt werden. Sie dient der Analyse, welche Produkte oder Geschäftsbereiche zum Gesamterfolg beitragen, und kann nach dem Gesamtkostenverfahren oder Umsatzkostenverfahren durchgeführt werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 247 ff.) Beispiel: Bei der Betriebsergebnisrechnung der Speedy GmbH werden zunächst die abgesetzten Mengen und die entsprechenden Stückkosten betrachtet. So wurden vom Typ Speedster S1 100 Fahrzeuge produziert, aber nur 90 verkauft. Die Stückkosten pro Auto betragen 2.550 €. Mit einem Verkaufspreis von 4.000 € pro Fahrzeug ergeben sich Erlöse von 90 multipliziert mit 4.000 €, also 360.000 €. Den Kosten von 90 Fahrzeugen zu je 2.550 € entsprechen 229.500 €. Das Betriebsergebnis, also die Differenz zwischen Erlösen und Kosten, beträgt somit 360.000 € minus 229.500 €, also 130.500 €. Auf diese Weise lässt sich nachvollziehen, welchen Beitrag der Speedster S1 zum Gesamterfolg der betrachteten Periode leistet. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Gemeinerlöse
Gemeinerlöse ist ein Begriff aus der Leistungsrechnung. Sie entstehen, wenn mehrere Produkte gebündelt verkauft werden und der Paketpreis nicht direkt auf die einzelnen Produkte aufteilbar ist. Die Gesamterlöse des Bündels müssen dann auf die einzelnen Produkte geschlüsselt werden, z. B. nach Selbstkosten oder Einzelverkaufspreisen, um Stückerfolge ausweisen zu können. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 246) Beispiel: Ein Auto wird als Sonderedition mit Dachgepäckträger und Anhängerkupplung für 4.200 € verkauft. Die Einzelpreise der Komponenten sind 4.000 €, 450 € und 220 €. Die Gemeinerlöse des Pakets werden auf die drei Teile verteilt: nach Selbstkosten entfallen z. B. 3.570 € auf das Auto, 420 € auf den Dachgepäckträger und 210 € auf die Anhängerkupplung. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Leistungsträgerrechnung
Die Leistungsträgerrechnung ermittelt, welche Produkte oder Produktbündel (Erlösträger) welche Erlöse erzielen. Idealerweise entspricht ein Kostenträger einem Erlösträger, sodass Stückerfolge direkt ausgewiesen werden können. Bei Bündelverkäufen werden die Gesamterlöse (Gemeinerlöse) auf die einzelnen Produkte geschlüsselt, z. B. nach Selbstkosten oder Einzelverkaufspreisen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 245 ff.) Beispiel: Ein Auto wird als Sonderedition mit Dachgepäckträger und Anhängerkupplung für 4.200 € verkauft. Die Einzelpreise der Komponenten sind 4.000 €, 450 € und 220 €. Die Gemeinerlöse des Pakets werden auf die drei Teile verteilt, sodass z. B. nach Selbstkosten 3.570 € auf das Auto, 420 € auf den Dachgepäckträger und 210 € auf die Anhängerkupplung entfallen. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Leistungsstellenrechnung
Die Leistungsstellenrechnung erfasst, wo im Unternehmen Leistungen erbracht oder verkauft wurden. Dabei werden abstrakte Kategorien wie Vertriebsregionen, Kundengruppen, Vertriebswege oder Geschäftsbereiche als Leistungsstellen definiert, um Umsätze gezielt zu analysieren und auswerten zu können. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 244 f.) Beispiel: Ein Unternehmen verkauft dasselbe Produkt sowohl über den Einzelhandel als auch über den Online-Shop an Privatkunden und Geschäftskunden. Die Leistungsstellenrechnung zeigt, dass im letzten Quartal 60.000 € Umsatz über den Einzelhandel an Privatkunden und 40.000 € über den Online-Shop an Geschäftskunden erzielt wurden. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Erlösminderungen
Erlösminderungen sind Beträge, die den Bruttoerlös reduzieren, z. B. Skonti, Rabatte, Boni, Preisminderungen oder Gutschriften für Rücksendungen. Sie mindern also den ursprünglich erzielten Umsatz. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 243) Beispiel: Ein Unternehmen verkauft 100 Geräte zu je 50 € (Listenpreis = 5.000 €). Es gewährt 5 % Skonto für schnelle Zahlung (250 €) und einen Rabatt für Großmengen von 200 €. Die Erlösminderungen betragen also insgesamt 450 €, sodass der Nettoerlös 4.550 € beträgt. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Erlösmehrungen
Erlösmehrungen (Erlöszuschläge) sind zusätzliche Erlöse, die ein Unternehmen für über die Standardleistung hinaus erbrachte Leistungen in Rechnung stellt, z. B. für Sonderverpackung, Versand oder Versicherung. Sie werden zum Listenpreis hinzugerechnet und erhöhen den Bruttoerlös. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 243) Beispiel: Ein Unternehmen verkauft eine Maschine für 10.000 € und stellt zusätzlich 500 € für Sonderverpackung und 200 € für Expressversand in Rechnung. Die Erlösmehrungen von 700 € erhöhen den Bruttoerlös auf 10.700 €. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Leistungsartenrechnung
Die Leistungsartenrechnung erfasst, welche Arten von Leistungen ein Unternehmen erbracht und verkauft hat, z. B. Verkauf, Vermietung oder Serviceleistungen. Sie macht zudem transparent, wie sich Bruttoerlös, Erlösmehrungen (z. B. Zusatzleistungen) und Erlösminderungen (z. B. Skonto, Rabatte, Gutschriften) auf den Nettoerlös auswirken. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 242 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen verkauft Maschinen. Es erzielt 100.000 € Listenpreis, berechnet 2.000 € für Sonderverpackungen (Erlösmehrung) und gewährt 3.000 € Skonto (Erlösminderung). Die Leistungsartenrechnung zeigt: Bruttoerlös 102.000 € (100.000 € + 2.000 €), Nettoerlös 99.000 € (102.000 € − 3.000 €). Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Leistungsrechnung
Die Leistungsrechnung erfasst und bewertet alle erbrachten Leistungen eines Unternehmens, um den Unternehmenserfolg als Differenz von Leistungen und Kosten bestimmen zu können. Abgesetzte Marktleistungen werden mit Umsatzerlösen, fertige aber noch nicht verkaufte Produkte mit Herstellkosten bewertet. Auch unfertige Leistungen oder aktivierte Eigenleistungen werden entsprechend ihres Fertigstellungsgrades bewertet. Sie gliedert sich wie die Kostenrechnung in Artenrechnung, Stellenrechnung und Trägerrechnung. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 239 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen produziert Stühle: 500 Stück wurden verkauft, 100 Stück liegen noch im Lager, 50 Stück sind unvollständig. In der Leistungsrechnung werden die verkauften 500 Stühle mit dem Verkaufspreis bewertet, die 100 fertigen Lagerstühle mit den Herstellkosten und die 50 unfertigen Stühle mit den anteiligen Herstellkosten ihres Fertigstellungsgrades. So lassen sich Leistungen und deren Wert für die Erfolgsermittlung darstellen. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag

