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- Variator
Der Variator zeigt an, wie viel der Plankosten variabel ist. Ein Wert von 0 bedeutet vollständig fixe Kosten, ein Wert von 10 vollständig variable Kosten. Alle Werte dazwischen stehen für eine Mischung aus fixen und variablen Kosten. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 296 f.) Beispiel: Wenn eine Kostenstelle Plankosten von 20.000 € hat und davon 8.000 € variabel sind, ergibt sich ein Variator von 4. Das bedeutet: Ein Teil der Kosten reagiert auf Beschäftigungsänderungen, aber nicht vollständig. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Planerische Methode
Die planerische Methode ist ein Verfahren der Gemeinkostenplanung, das nicht auf Vergangenheitswerten, sondern auf Messungen, Berechnungen und Verbrauchsanalysen basiert. Im Gegensatz zu statistischen Verfahren nutzt es ausschließlich zukunftsorientierte, bewusst geplante Daten. Dadurch sind die Plankosten weitgehend frei von Unwirtschaftlichkeiten. In mehreren Schritten werden Kostenstellen definiert, die Planbeschäftigung ermittelt, Kosten durch Analysen geplant und anschließend in fixe und variable Bestandteile aufgelöst. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 295 f.) Beispiel: In einer Fertigungsabteilung soll für das kommende Jahr eine planerische Gemeinkostenplanung durchgeführt werden. Zunächst wird die Kostenstelle „Montage“ definiert und als Bezugsgröße die Anzahl der Maschinenstunden festgelegt. Anschließend wird ermittelt, dass die Abteilung im Planjahr voraussichtlich 12.000 Maschinenstunden leisten wird. Auf Basis technischer Messungen, Verbrauchsanalysen und Erfahrungswerten werden anschließend die Material-, Energiekosten und Lohnkosten für genau diese Planbeschäftigung berechnet. Danach wird geprüft, welche dieser geplanten Kosten mengenabhängig sind und somit als variable Kosten gelten, während alle anderen als fixe Kosten eingestuft werden. So entsteht eine vollständig geplante, zukunftsorientierte Kostenfunktion, die nicht auf vergangenen Istwerten beruht. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Methode der kleinsten Quadrate
Die Methode der kleinsten Quadrate ist ein statistisches Verfahren zur Aufspaltung von Kosten in fixe und variable Bestandteile. Dabei werden alle Istwerte einer Kostenstelle berücksichtigt, und es wird die lineare Regressionsgerade berechnet, bei der die quadrierten Abweichungen der beobachteten Werte minimal sind. So werden Fixkosten und variable Stückkosten mathematisch exakt ermittelt. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 292 f.) Beispiel: Für die Daten einer Kostenstelle mit 12 Monatswerten werden die variablen Stückkosten zu 6,2 EUR/ME und die Fixkosten zu 12.146 EUR ermittelt. Die resultierende Sollkostenfunktion lautet K (X) = 12.146 + 6,2X. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Reihenhälften-Verfahren
Das Reihenhälften-Verfahren ist eine Methode zur Aufspaltung von Kosten in fixe und variable Bestandteile. Dabei werden die Daten nach Beschäftigung aufsteigend in eine untere und eine obere Hälfte geteilt. Für jede Hälfte werden die arithmetischen Mittel von Beschäftigung und Kosten gebildet. Anschließend werden die variablen Stückkosten aus der Differenz der Mittelwerte berechnet, und die Fixkosten ergeben sich als Restgröße. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 292 f.) Beispiel: Die zwölf Monatswerte einer Kostenstelle werden in eine untere Hälfte mit einer durchschnittlichen Beschäftigung von 687 ME und Kosten von 16.317 EUR sowie eine obere Hälfte mit 487 ME und 15.250 EUR aufgeteilt. Die variablen Stückkosten betragen 5,3 EUR/ME, die Fixkosten 12.652 EUR. Die resultierende Sollkostenfunktion lautet K (X) = 12.652 + 5,3X. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Hoch-Tiefpunkt-Verfahren
Das Hoch-Tiefpunkt-Verfahren (Differenzen-Quotienten-Verfahren) ist ein Verfahren zur Aufspaltung von Kosten in fixe und variable Bestandteile. Dabei werden aus den Istkosten zwei Perioden mit großem Beschäftigungsunterschied ausgewählt. Die variablen Stückkosten werden durch Division der Kostendifferenz durch die Beschäftigungsdifferenz ermittelt, und die Fixkosten ergeben sich als Restgröße, indem die variablen Kosten von den Gesamtkosten einer Periode abgezogen werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 291 f.) Beispiel: Aus den Istkosten einer Kostenstelle wählt man die Monate mit 400 und 800 Mengeneinheiten: die Gesamtkosten betragen 14.500 EUR bzw. 17.500 EUR. Die variablen Kosten pro Einheit ergeben sich zu 7,5 EUR/ME, die Fixkosten zu 11.500 EUR. Somit lautet die Sollkostenfunktion: K (X) = 11.500 + 7,5X. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Statistische Kostenauflösung
Die statistische Kostenauflösung ist ein Verfahren, bei dem die Sollkosten für den Soll-Ist-Vergleich aus den Istkosten vergangener Perioden abgeleitet werden. Dabei werden die Kostenarten in fixe und variable Anteile zerlegt, und es wird eine Sollkostenfunktion erstellt, die angibt, wie sich die Kosten bei Veränderungen der Beschäftigung ändern. So sind Kostenplanung und Kostenkontrolle gleichzeitig möglich, da die Sollkosten unmittelbar vorliegen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 288 ff.) Beispiel: Für die Hilfslöhne einer Kostenstelle wurden die Istkosten der letzten zwölf Monate und die jeweilige Beschäftigung erfasst. Aus der Berechnung des Reagibilitätsgrades ergab sich, dass 20 % der Hilfslöhne variabel und 80 % fix sind. Daraus wurde eine Sollkostenfunktion abgeleitet: 12.000 EUR Fixkosten plus 6 EUR variable Kosten pro Mengeneinheit. Damit können die Sollkosten für jede Beschäftigung direkt ermittelt werden. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Statische Verfahren
Statische Verfahren der Gemeinkostenplanung leiten die Sollkosten für den Soll-Ist-Vergleich aus den Istkosten vergangener Perioden ab. Dabei wird für jede Kostenart oder Kostenstelle eine Sollkostenfunktion erstellt, die sowohl fixe als auch variable Anteile berücksichtigt. Die Sollkosten sind damit unmittelbar verfügbar, und Kostenplanung und Kostenauflösung erfolgen gleichzeitig. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 288 ff.) Beispiel: Für die Hilfslöhne einer Kostenstelle wurden die Istkosten der vergangenen zwölf Monate sowie die jeweilige Beschäftigung erfasst. Durch Berechnung des Reagibilitätsgrades der Kosten zeigt sich, dass 20 % der Hilfslöhne variabel und 80 % fix sind. Daraus ergibt sich für die Hilfslöhne eine Sollkostenfunktion von 12.000 EUR fix plus 6 EUR pro Mengeneinheit als variable Kosten. Damit lassen sich die Sollkosten für jede zukünftige Beschäftigung direkt ermitteln. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Engpassplanung
Engpassplanung ist ein Planungsverfahren, bei dem die Planbeschäftigung aus der gesamtbetrieblichen Jahresplanung abgeleitet wird, wobei alle Teilpläne auf den Engpass, also den „Minimumsektor“ der Planung, ausgerichtet werden. Meistens wird dabei der Absatzplan als Engpass betrachtet. Ein Vorteil liegt in der Integration in die Jahresplanung, ein Nachteil ist die Abhängigkeit von Unsicherheiten der Absatzplanung und die tendenziell höheren Vollkosten-Verrechnungssätze, da Fixkosten auf weniger Einheiten verteilt werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 285 f.) Beispiel: In einer Fertigungskostenstelle werden zehn Produktarten mit unterschiedlichen Stückzahlen und Vorgabezeiten produziert. Die Summe der Vorgabeminuten pro Monat beträgt 336.235 Minuten, was einer Planbeschäftigung von 5.604 Stunden entspricht. Dies entspricht etwa 92 % der Kapazität der Kostenstelle im Zweischichtbetrieb ohne Samstagsarbeit. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Kapazitätsplanung
Kapazitätsplanung ist die Planung der verfügbaren Kapazitäten einer Kostenstelle zur Ableitung der Planbeschäftigung. Sie orientiert sich an der Normalkapazität, die sich aus der Maximalkapazität abzüglich Zeiten für Reparatur, Wartung, Störungen und sonstige Stillstände ergibt. Ziel ist es, stabile Kalkulationssätze zu erhalten, die unabhängig von kurzfristigen Beschäftigungsschwankungen sind. Problematisch kann die Kapazitätsplanung bei Kostenstellen mit heterogener Kostenverursachung oder bei Engpässen sein, da dann die abgeleiteten Kalkulationssätze die Vollkosten möglicherweise nicht decken. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 284 f.) Beispiel: In einer Fertigungskostenstelle mit 17 Drehmaschinen wird als Bezugsgröße die „Vorgabestunden der Dreher“ gewählt. Bei einem durchschnittlichen Leistungsgrad von 120 % und einem Fertigungszeitgrad von 89 % im Zweischichtbetrieb ergeben sich für 21 Arbeitstage im Monat insgesamt 6.100 Vorgabestunden. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Konto 993
Konto 993 fasst das Betriebsergebnis II (aus Konto 991) und das Neutrale Ergebnis (aus Konto 992) zusammen. Dadurch entsteht das Gesamtergebnis, das exakt dem Ergebnis der Finanzbuchhaltung entsprechen muss. Da die Salden der Gruppen 90–92 in den Konten 991 und 992 aufgegangen sind, entspricht der Saldo des Kontos 993 immer dem Gesamtjahresergebnis des Unternehmens. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 273) Beispiel: Ein Unternehmen erzielt laut Kostenrechnung ein Betriebsergebnis II von 40.000 Euro. Zusätzlich ergibt sich ein neutrales Ergebnis von –5.000 Euro, beispielsweise durch nicht betriebliche Aufwendungen. Beide Beträge werden in das Konto 993 „Gesamtergebnis“ übertragen, sodass sich dort ein Saldo von 35.000 Euro ergibt. Dieses Gesamtergebnis entspricht anschließend dem Jahresergebnis der Finanzbuchhaltung. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Kontengruppe 91
Die Kontengruppe 91 dient der kostenrechnerischen Korrektur, also der Anpassung von Geschäftsvorfällen, bei denen Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung unterschiedliche Werte erfassen. Dazu gehören teilweise neutrale Aufwendungen und Erträge sowie Zusatzkosten und Zusatzleistungen. Die Konten werden spiegelbildlich geführt: teilweise neutrale Erträge und Zusatzkosten stehen im Soll, teilweise neutrale Aufwendungen und Zusatzleistungen im Haben. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 272 f.) Beispiel: Ein Unternehmen hat in der Finanzbuchhaltung 10.000 € Abschreibungen, in der Kostenrechnung sollen jedoch nur 8.000 € als Kosten berücksichtigt werden. Die 2.000 € Differenz werden als teilweise neutraler Aufwand in der Kontengruppe 91 im Haben erfasst, um die Werte zwischen beiden Rechnungen abzugleichen. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag
- Kontengruppe 90
Die Kontengruppe 90 dient der Abgrenzung zur Finanzbuchhaltung, indem vollständig neutrale Aufwendungen und Erträge gegengebucht werden. Sie wird spiegelbildlich geführt: neutrale Aufwendungen im Haben, neutrale Erträge im Soll, damit sie nicht in das betriebliche Ergebnis eingehen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 272) Beispiel: Ein Unternehmen erhält eine Versicherungsentschädigung von 5.000 €. Da dieser Betrag neutraler Ertrag ist und nicht in das Betriebsergebnis eingehen darf, wird er in der Kontengruppe 90 im Soll erfasst. Ebenso werden neutrale Aufwendungen, etwa eine Spende über 1.000 €, im Haben der Kontogruppe 90 gebucht. So bleiben diese Vorgänge vom internen Betriebsergebnis getrennt. Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag

