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- Steuern
In Deutschland stellen Steuern den größten Teil der staatlichen Einnahmen dar. Sie gehören zu den öffentlichen Abgaben, zu denen auch Gebühren, Beiträge und Sonderabgaben zählen. Steuern werden laut der gesetzlichen Definition in § 3 (1) der Abgabenordnung als Geldleistungen definiert, die nicht als Gegenleistung für eine spezifische Leistung des Staates gelten und von staatlichen Stellen allen auferlegt werden, bei denen der entsprechende Tatbestand vorliegt. Die Erhebung von Steuern kann auch Nebenzwecken dienen, wie etwa der Verhaltenslenkung (z. B. Energiesparen). Wichtige Merkmale von Steuern sind daher: Sie sind Zwangsabgaben und werden im Gegensatz zu marktwirtschaftlichen Einnahmen des Staates oder öffentlichen Krediten aufgrund eines privatrechtlichen Vertrages erhoben. Steuern sind Geldleistungen und keine Naturalleistungen. Leistungen aufgrund einer Wehrpflicht gelten rechtlich nicht als Steuern, obwohl sie ökonomisch ähnlich sein können. Es besteht kein direkter Anspruch auf Gegenleistungen für gezahlte Steuern. Die individuelle Steuerzahlung ist nicht an eine spezifische staatliche Leistung gebunden. Das Recht, Steuern zu erheben, liegt ausschließlich bei bestimmten öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen wie Bund, Ländern, Gemeinden und Religionsgemeinschaften mit dem Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Steuern werden durch Gesetze (nicht durch Verordnungen oder Verträge) festgelegt und sind nur dann fällig, wenn der Tatbestand erfüllt ist, an den das Gesetz die Steuerpflicht knüpft (z.B. Gewerbesteuerpflicht). Die Erzielung von Einnahmen kann auch einen Nebenzweck haben, wie etwa die Beeinflussung von Verhaltensweisen. Geldstrafen und Geldbußen gelten jedoch nicht als Steuern, da sie gesetzwidriges Verhalten sanktionieren. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 201 f.) Beispiele: Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Tabaksteuer Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Tauscheffizienz
Tauscheffizienz bezieht sich auf den Zustand einer ökonomischen Allokation, bei dem keine Möglichkeit für einen Tausch von Gütern besteht, der eine Partei in der Transaktion besser stellt, ohne dass eine andere Partei dadurch benachteiligt wird. Es ist eine Situation, in der die vorhandenen Ressourcen so effizient verteilt sind, dass kein Austausch von Gütern zu einer Verbesserung für eine Partei führen kann, ohne dass dies zu einer Verschlechterung für eine andere Partei führt. In diesem Zustand wird die Allokation als tauscheffizient betrachtet, da keine Möglichkeit für eine Win-Win-Situation durch den Handel besteht, ohne dass eine Verliererseite entsteht. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 45) Beispiel: In einem einfachen Handelsszenario tauscht Person A einen Stift gegen Person Bs Radiergummi. Nach dem Tausch hat jede Person genau das, was sie braucht, und kein weiterer Tausch würde einen Vorteil für eine Person bringen, ohne die andere Person zu benachteiligen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Controlling
Controlling ist die Ausrichtung der Unternehmenssteuerung an den Unternehmenszielen. Dies geschieht durch kontinuierlichen Vergleich der geplanten und tatsächlichen Entwicklung sowie Analyse von Abweichungsursachen. Die Controlling-Abteilung liefert den Entscheidungsträgern die benötigten Informationen und Vorschläge für Maßnahmen. Das Ziel des Controllings besteht darin, die unternehmenspolitischen Ziele konkret in Zahlen abzubilden und steuernd einzugreifen. Dabei gilt der Grundsatz: "Was du nicht messen kannst, kannst du nicht steuern." Traditionell liegt der Fokus des Controllings auf der finanziellen Dimension der Leistung, jedoch kommen heutzutage weitere Aspekte hinzu, wie zum Beispiel das Performance Management als neue Disziplin. (vgl. Müller 2016, S. 26 f.) Beispiel: Angenommen ein Unternehmen hat das Ziel, den Umsatz im nächsten Quartal um 10% zu steigern. Die Controlling-Abteilung überwacht den Umsatz und vergleicht ihn mit dem Ziel. Wenn die tatsächliche Entwicklung hinter den Erwartungen zurückbleibt, analysiert das Team die Ursachen und schlägt Maßnahmen vor, wie verbessertes Marketing oder Produktqualität. Durch diese Überwachung und Anpassung hilft das Controlling dem Unternehmen, seine Ziele zu erreichen. Müller, H-.E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Design Thinking
Design Thinking ist eine systematische Innovationsmethode, die in allen Lebensbereichen angewendet werden kann und eine Heuristik, die ganz bestimmte Verfahrensschritte vorgibt, die sich in der Praxis als zweckmäßig erwiesen haben. Beim Design Thinking werden Probleme aus einer menschlichen Perspektive angegangen. Es handelt sich um ein strategisches Konzept, das Methoden von Produkt-Designern und Architekten auf den breiteren Kontext von Wirtschaft und Gesellschaft anwendet. Früher wurde Design oft als nachgelagerte Aktivität betrachtet, um Ideen eine ästhetische Verpackung zu geben. Im Gegensatz dazu setzt Design Thinking darauf, dass Designer Ideen für die Zukunft kreieren, sei es in Form neuer Produkte, Dienstleistungen, Erlebnisse oder Geschäftsmodelle. Unternehmen wie Apple, Samsung und Dyson haben damit einzigartige Kundenerlebnisse geschaffen, während IDEO und SAP führende Anbieter auf diesem Gebiet sind. Design Thinking betont einen menschenzentrierten Ansatz der Innovation, der die Beobachtung und Entdeckung von menschlichen Bedürfnissen in den Mittelpunkt des Innovationsprozesses stellt. Dabei werden nicht nur technologische Einschränkungen berücksichtigt, sondern auch der soziokulturelle Kontext. Der Gegensatz zum Planungsdenken wird durch das Personalprofil des Design Thinkers deutlich, das Empathie, integratives Denken, Experimentalismus und Zusammenarbeit umfasst. (vgl. Müller 2017, S. 19) Beispiel: Bei der Entwicklung eines neuen Fahrradhelms würden Designer zunächst Gespräche mit Radfahrern führen, um deren Bedürfnisse zu verstehen. Basierend darauf würden sie Prototypen entwickeln und testen, um einen Helm zu entwerfen, der sicher, komfortabel und benutzerfreundlich ist. Müller, H-.E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Leanstartup
Das Lean Startup-Konzept betrachtet Produkte, die von Startups hergestellt werden, als Experimente. Das Ziel dieser Experimente ist es, zu lernen, wie man ein tragfähiges Geschäftsmodell aufbaut. Startups operieren unter extrem unsicheren Bedingungen, unabhängig davon, ob es sich um eine High-Tech-Gründung oder einen innovativen Bereich innerhalb eines etablierten Unternehmens handelt. Aufgrund der hohen Unsicherheit scheitern laut Ries (2011) etwa 75 Prozent aller Startups. Lean Startup stellt einen Gegenentwurf zur traditionellen Planung dar. Anstatt lange im Voraus zu planen, tritt man direkt mit potenziellen Kunden in Kontakt, erstellt einfache Prototypen und entwickelt das Endprodukt schrittweise weiter. Dabei werden Prinzipien wie die Vermeidung von Verschwendung, inkrementelle Entwicklung und die Einbeziehung der Kunden angewendet. Diese Prinzipien sind bereits aus dem Lean Management und der Scrum-Methode in der Softwareentwicklung bekannt. (vgl. Müller 2017, S. 18 f.) Beispiel: Ein Gründer entwickelt eine Fitness-App. Statt einen umfangreichen Plan zu erstellen, entwickelt er schnell einen einfachen Prototypen. Er testet ihn mit Nutzern, sammelt Feedback und passt die App entsprechend an. Durch diese iterative Vorgehensweise kann er Ressourcen sparen und ein Produkt entwickeln, das wirklich den Bedürfnissen der Nutzer entspricht. Müller, H-.E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Effectuation
Effectuation bedeutet, auf der Grundlage der eigenen Mittel zu handeln, das Risiko gering zu halten und Umstände sowie Zufälle geschickt auszunutzen, während man auf Allianzen und Partnerschaften setzt. Im Gegensatz zur traditionellen kausalen Managementlogik, die darauf abzielt, Ziele zu setzen, zu planen und umzusetzen, erfordert Effectuation keine festen Ziele. Anstelle davon konzentriert sich Effectuation darauf, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und vorhandene Mittel kreativ zu nutzen, um neue Möglichkeiten zu erschließen. Es wird nicht versucht, die Zukunft durch umfassende Analysen und Prognosen zu kontrollieren, sondern darauf vertraut, dass durch aktives Handeln die Zukunft mitgestaltet werden kann. Effectuation ist besonders in Situationen der Ungewissheit überlegen, da es ermöglicht, auf dynamische und unvorhersehbare Umstände zu reagieren und dabei Verluste zu minimieren. Analog dazu wird Effectuation im Vergleich zur traditionellen Planungsmethode als kreativer Prozess betrachtet, bei dem aus den vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten durch experimentelles Handeln innovative Lösungen entstehen. (vgl. Müller 2017, S. 18) Beispiel: Die Gründung eines kleinen Handwerksunternehmens durch einen erfahrenen Tischler. Anstatt ein detailliertes Geschäftsmodell zu entwickeln, nutzt er seine vorhandenen Fähigkeiten und Werkzeuge, um individuelle Möbelstücke herzustellen. Er baut Partnerschaften mit örtlichen Baumärkten auf, um hochwertige Materialien zu beziehen, und nutzt sein persönliches Netzwerk, um Aufträge von Freunden und Bekannten zu erhalten. Durch die flexible Anpassung an Kundenwünsche und den kontinuierlichen Ausbau seines Geschäfts kann er langsam wachsen und seinen Erfolg steigern, ohne größere finanzielle Risiken einzugehen. Müller, H-.E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Unternehmensstrategie
Die Unternehmensstrategie umfasst traditionell die Ausrichtung der Planung eines Unternehmens an den Märkten für Produkte und Dienstleistungen. Die fertige Strategieplanung wird dann durch Funktionen wie Organisation, Personaleinsatz, Führung und Kontrolle umgesetzt. Heutzutage wird jedoch die Planung lediglich als eine Perspektive der Strategie betrachtet. (vgl. Müller 2017, S. 10) Beispiele: Differenzierung, Kostenführerschaft, Konzentration, Kernkompetenzen Müller, H-.E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Planung
Die Planung dient dazu, die Ziele eines Unternehmens zu erreichen, indem sie eine Struktur entwirft, nach der bestimmte Ereignisse stattfinden sollen oder nach der sich die beteiligten Personen richten sollen. Dabei wird kein bestimmter Bereich des Unternehmens bevorzugt behandelt, sondern die Planung muss sich auf den schwächsten Teilbereich konzentrieren (das Ausgleichsgesetz der Planung). Für viele etablierte Unternehmen bedeutet das heute, sich auf die Integration digitaler Technologien für neue Geschäftsmodelle einzustellen, da dies oft der Engpassfaktor oder der Bereich mit dem größten Verbesserungspotenzial ist. (vgl. Müller 2017, S. 6) Beispiel: Ein traditionelles Einzelhandelsunternehmen passt sich an den digitalen Markt an, indem es in eine Online-Verkaufsplattform investiert, seine Marketingstrategie für digitale Kanäle optimiert und seine Logistik für den Online-Handel neu strukturiert. So gleicht es seinen bisherigen digitalen Schwachpunkt aus und erreicht seine Gesamtziele effektiver. Müller, H-.E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Firma
Im Alltag wird der Begriff "Firma" oft synonym mit dem Betrieb oder Geschäft eines Kaufmanns verwendet. Doch rechtlich gesehen bezieht sich der Begriff "Firma" auf den offiziellen Namen oder die korrekte Bezeichnung eines Unternehmens gemäß § 17 des Handelsgesetzbuches (HGB). Diese Firma repräsentiert den Namen, unter dem der Kaufmann sein Geschäft führt und Verträge abschließt. Die Firma dient als Identifikationsmerkmal für das Unternehmen und ermöglicht es, den Kaufmann rechtlich zu identifizieren sowie Rechtsstreitigkeiten anzustreben oder sich ihnen zu stellen. Darüber hinaus gibt die Firma Aufschluss über die Rechtsform des Unternehmens, die es betreibt. (vgl. Kußmaul 2016, S. 102) Beispiele: Volkswagen AG, Apple Inc., Google LLC, Coca-Cola Company Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 102
- Gesellschaft
Eine Gesellschaft ist ein Zusammenschluss von Personen, der auf einem Rechtsgeschäft, dem sogenannten Gesellschaftsvertrag, basiert. Das Hauptziel einer Gesellschaft ist die Verfolgung eines gemeinsamen Zwecks oder Ziels, das von den Mitgliedern der Gesellschaft geteilt wird. (vgl. Kußmaul 2016, S. 102) Beispiele: Offene Handelsgesellschaft (OHG), Aktiengesellschaft (AG) Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 101
- Rechtsform
Als Rechtsform wird die rechtliche Organisation, der rechtliche Rahmen oder das Rechtskleid eines Unternehmens bezeichnet. Die Rechtsform regelt ein Teil der rechtlichen Beziehung innerhalb einer Unternehmung und zwischen anderen Unternehmen und der Umwelt. (vgl. Kußmaul 2016, S. 101) Beispiele: Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), Aktiengesellschaft (AG) Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 101
- Kapital
Der Produktionsfaktor Kapital umfasst alle Güter, die in den Produktionsprozess eingehen und selbst das Ergebnis eines vorangegangenen Produktionsprozesses sind, also Produktionsgüter. Kapital als Produktionsfaktor besteht daher immer aus Sach- oder Realkapital. Geldkapital hingegen, wie Banknoten oder Wertpapiere, ist technologisch nicht in der Lage, direkt zur Güterherstellung beizutragen. Dennoch ist Geldkapital eine notwendige Voraussetzung dafür, dass Realkapital verfügbar ist. Wenn neue Maschinen in der Produktion eingesetzt werden sollen (Kapitalbildung), erfordert dies die Bereitschaft, einen Teil des Einkommens zu sparen, anstatt es vollständig zu konsumieren. (vgl. Forner 2022, S. 36) Forner, A. (2022): Volkswirtschaftslehre. Eine praxisorientierte Einführung. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler

