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- Effort Expended-Methode
Die Effort Expended-Methode ist ein inputorientiertes Verfahren zur Ermittlung des Fertigstellungsgrads im Rahmen der Percentage of Completion Methode (POCM). Dabei wird der bisher erbrachte Leistungsaufwand – zum Beispiel in Arbeitsstunden – ins Verhältnis zur insgesamt geplanten Leistung gesetzt. Im Unterschied zur Cost-to-Cost-Methode wird der Fortschritt somit nicht in Geldeinheiten, sondern in Mengeneinheiten gemessen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 512 ff.) Beispiel: Ein Bauunternehmen plant für ein Projekt insgesamt 100.000 Arbeitsstunden. Bis zum Bilanzstichtag wurden 15.000 Stunden erbracht. Nach der Effort Expended-Methode ergibt sich damit ein Fertigstellungsgrad von 15 %, da 15.000 von 100.000 Stunden bereits geleistet wurden. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Stage of Completion
Der Stage of Completion bezeichnet im Rahmen der Percentage of Completion Methode (POCM) den Fertigstellungsgrad eines langfristigen Auftrags am Bilanzstichtag. Er gibt an, wie weit das Projekt fortgeschritten ist, und dient als Grundlage, um Erlöse und Kosten periodenbezogen entsprechend dem Leistungsfortschritt auszuweisen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 510 ff.) Beispiel: Ein Bauunternehmen erhält den Auftrag, eine Produktionshalle für 10 Mio. € zu errichten. Am Bilanzstichtag hat es bereits Baukosten in Höhe von 2 Mio. € verbucht, während die gesamten geplanten Kosten 8 Mio. € betragen. Damit liegt der Fertigstellungsgrad (Stage of Completion) bei 25 %. Folglich darf das Unternehmen auch 25 % der Auftragserlöse, also 2,5 Mio. €, in seiner Gewinnrechnung und Verlustrechnung ausweisen. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Zero Profit Margin
Die Zero Profit Margin (ZPM) ist eine Sonderform der Percentage of Completion Methode (POCM), bei der Erlöse nur in Höhe der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten erfasst werden, jedoch kein Gewinn ausgewiesen wird. Sie wird angewendet, wenn der Fertigstellungsgrad zwar bestimmbar ist, das Gesamtergebnis des Auftrags aber noch nicht verlässlich prognostiziert werden kann. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 510 ff.) Beispiel: Ein Bauunternehmen erhält einen Auftrag über 10 Mio. €. Die geschätzten Gesamtkosten liegen bei 8 Mio. €. Am Bilanzstichtag hat das Unternehmen bereits 2 Mio. € Kosten aufgewendet, kann den endgültigen Gewinn aber noch nicht zuverlässig abschätzen. Nach der Zero Profit Margin werden zum Stichtag Erlöse in Höhe von 2 Mio. € erfasst – genau in Höhe der angefallenen Kosten. Ein Gewinn wird erst später ausgewiesen, wenn eine sichere Schätzung möglich ist. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Percentage of Completion Methode
Die Percentage of Completion Methode (POCM) ist ein IFRS-konformes Verfahren zur Umsatzrealisierung und Gewinnrealisierung bei langfristigen Fertigungsaufträgen. Dabei werden Erlöse und Kosten nicht erst bei Auftragsabschluss, sondern bereits anteilig nach dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag erfasst. Der Fortschritt wird z. B. nach der Cost-to-Cost-Methode ermittelt, bei der die bisher angefallenen Kosten ins Verhältnis zu den geschätzten Gesamtkosten gesetzt werden. Dadurch kommt es zu einer periodengerechten, glättenden Gewinnverteilung über die Projektlaufzeit. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 510 ff.) Beispiel: Ein Bauunternehmen errichtet eine Anlage mit geplanten Gesamtkosten von 10 Mio. € und einem vereinbarten Verkaufspreis von 15 Mio. €. Am Bilanzstichtag sind bereits 4 Mio. € Kosten angefallen. Nach der Cost-to-Cost-Methode beträgt der Fertigstellungsgrad 40 % (4 Mio. / 10 Mio.). Das Unternehmen darf somit schon 40 % des vereinbarten Verkaufspreises, also 6 Mio. €, als Umsatz ausweisen und den entsprechenden anteiligen Gewinn realisieren – auch wenn das Projekt noch nicht abgeschlossen ist. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Completed Contract Methode
Die Completed Contract Methode (CCM) ist ein Verfahren zur Gewinnrealisierung bei langfristigen Aufträgen, bei dem der gesamte Gewinn erst bei Fertigstellung und Abnahme des Projekts ausgewiesen wird. Während der Produktionszeit werden lediglich die angefallenen Herstellungskosten aktiviert, ohne dass Zwischenergebnisse in den Jahresabschlüssen erscheinen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 506 ff.) Beispiel: Ein Bauunternehmen erhält im Jahr 2023 den Auftrag, eine Produktionshalle zu errichten. Der Vertragspreis beträgt 5 Mio. €, die Herstellungskosten summieren sich über die Bauzeit auf 4 Mio. €. Die Bauzeit erstreckt sich von 2023 bis Ende 2025. Nach der Completed Contract Methode werden die angefallenen Herstellungskosten in den Jahren 2023 und 2024 lediglich aktiviert, aber noch kein Gewinn ausgewiesen. Erst im Jahr 2025, wenn die Halle fertiggestellt und vom Auftraggeber abgenommen wird, wird der gesamte Gewinn von 1 Mio. € (5 Mio. € Erlös minus 4 Mio. € Kosten) in der Gewinnrechnung und Verlustrechnung erfasst. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Langfristige Auftragsfertigung
Die langfristige Auftragsfertigung bezeichnet die auftragsspezifische Herstellung individueller Produkte oder Anlagen, deren Fertigungsdauer sich über mindestens zwei Geschäftsperioden erstreckt. Sie ist durch hohe Komplexität, erhebliche Planungs- und Kostenunsicherheiten sowie ein starkes Abhängigkeitsverhältnis zum Auftraggeber gekennzeichnet. Typische Anwendungsbereiche sind z. B. Anlagenbau oder Schiffbau. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 506 ff.) Beispiel: Ein Bauunternehmen erhält den Auftrag, ein schlüsselfertiges Krankenhaus zu errichten. Da die Fertigstellung mehrere Jahre in Anspruch nimmt, fallen Vertragsabschluss und Leistungserfüllung in unterschiedliche Geschäftsjahre. Während der Bauzeit müssen die angefallenen Herstellungskosten aktiviert werden, bis bei der Fertigstellung die Umsatzerlöse und Gewinne realisiert werden können. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Roherfolgsaufschlagssatz
Der Roherfolgsaufschlagssatz gibt an, wie hoch der Roherfolg (Verkaufspreis abzüglich Einstandspreis) im Verhältnis zu den Anschaffungskosten einer Ware ist. Er zeigt also, um wie viel Prozent die Kosten des Wareneinsatzes durch den Verkaufspreis übertroffen werden und dient zur Beurteilung der Ertragslage eines Handelsunternehmens. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 502 ff.) Beispiel: Ein Handelsunternehmen kauft Ware für 500 € ein und verkauft sie für 750 €. Der Roherfolg beträgt 750 € − 500 € = 250 €. Der Roherfolgsaufschlagssatz wird berechnet als (250 € ÷ 500 €) × 100 = 50 %. Das bedeutet, dass der Verkaufspreis 50 % über den Anschaffungskosten liegt. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Roherfolgssatz
Der Roherfolgssatz gibt an, wie hoch der Roherfolg (Rohgewinn) eines Unternehmens im Verhältnis zu seinen Umsatzerlösen ist. Er wird berechnet, indem der Roherfolg durch die Umsatzerlöse geteilt und mit 100 multipliziert wird. Der Roherfolgssatz zeigt somit, welcher prozentuale Anteil des Verkaufspreises nach Abzug der Einstandskosten als Gewinn verbleibt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 502 ff.) Beispiel: Wenn ein Handelsunternehmen Waren für 5.000 € einkauft und diese für insgesamt 8.000 € verkauft, beträgt der Roherfolg 3.000 €. Setzt man diesen Roherfolg ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen, ergibt sich ein Roherfolgssatz von 37,5 %, was bedeutet, dass 37,5 % des Verkaufspreises nach Abzug der Einstandskosten als Gewinn verbleiben. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Kalkulationsaufschlag
Der Kalkulationsaufschlag ist der prozentuale Aufschlag auf die Anschaffungskosten einer Ware, mit dem alle Kosten und der Gewinn so in den Verkaufspreis einbezogen werden, dass der gewünschte Roherfolg erreicht wird. Er zeigt, um wie viel die Kosten erhöht werden müssen, um den Verkaufspreis zu bestimmen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 502 ff.) Beispiel: Ein Handelsunternehmen kauft eine Ware für 50 € ein. Um alle Kosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen, wird ein Kalkulationsaufschlag von 40 % auf die Anschaffungskosten angewendet. Der Verkaufspreis der Ware ergibt sich dann zu: 50 € + 40 % von 50 € = 70 €. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Handelsspanne
Die Handelsspanne gibt an, um wie viel der Verkaufspreis eines Produkts über seinen Einstandskosten liegt. Sie wird in der Kalkulation als prozentualer Aufschlag auf den Verkaufspreis (Handelsspanne i.e.S.) oder auf den Nettoverkaufspreis inklusive Preisnachlässen (Handelsspanne i.w.S.) berechnet und dient zur Beurteilung des Roherfolgs und der Ertragslage eines Handelsunternehmens. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 502 ff.) Beispiel: Ein Handelsunternehmen kauft ein Produkt für 50 € ein und verkauft es anschließend für 80 € vor Abzug der Verkäuferprovision. Die Handelsspanne i.e.S. ergibt sich dabei aus der Differenz zwischen Verkaufspreis und Einstandspreis im Verhältnis zum Verkaufspreis. In diesem Fall beträgt die Handelsspanne 37,5 %, da der Roherfolg von 30 € (80 € minus 50 €) 37,5 % des Verkaufspreises ausmacht. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Differenz-Kalkulation
Die Differenz-Kalkulation ermittelt aus gegebenem Einkaufspreis und Verkaufspreis bestimmte preisbildende Komponenten, wie z. B. den Gewinnzuschlag, den maximalen Kundenrabatt oder die Mindesthöhe des Lieferantenrabatts, indem die Differenz zwischen den bekannten Werten in Beziehung zu den Selbstkosten gesetzt wird. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 501 f.) Beispiel: Wenn ein Produkt für 7.000 € eingekauft wird und der Listenverkaufspreis 10.000 € beträgt, kann die Differenz-Kalkulation zeigen, dass ein Gewinnzuschlag von 3.000 € möglich ist oder alternativ ein Kundenrabatt von bis zu 500 € gewährt werden kann, ohne den geplanten Gewinn zu verringern. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Retrograde Kalkulation
Die retrograde Kalkulation ist ein Verfahren der Preisermittlung, bei dem vom angestrebten oder am Markt durchsetzbaren Verkaufspreis ausgegangen und rückwärtsgerechnet wird, um den maximal zulässigen Einkaufspreis bzw. Einstandspreis zu bestimmen. Dieses Verfahren wird vor allem im Handel eingesetzt, um sicherzustellen, dass trotz geplanter Rabatte, Skonti, Kostenzuschläge und Gewinnzuschläge die Wirtschaftlichkeit eines Produkts gewährleistet bleibt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 501 f.) Beispiel: Ein Handelsunternehmen plant, ein Produkt für 12.000 € brutto zu verkaufen. Nach Abzug von 20 % Umsatzsteuer und einem Kundenrabatt von 2.000 € beträgt der Nettoverkaufspreis 10.000 €. Unter Berücksichtigung von Skonto, Verkäuferprovision, Gewinnzuschlägen und Geschäftskostenzuschlägen errechnet das Unternehmen rückwärts, dass der maximale Einkaufspreis für das Produkt 7.920 € betragen darf, damit der geplante Verkaufspreis wirtschaftlich erreicht wird. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

