Retrograde Kalkulation
- Andreas Armster

- 14. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Die retrograde Kalkulation ist ein Verfahren der Preisermittlung, bei dem vom angestrebten oder am Markt durchsetzbaren Verkaufspreis ausgegangen und rückwärtsgerechnet wird, um den maximal zulässigen Einkaufspreis bzw. Einstandspreis zu bestimmen. Dieses Verfahren wird vor allem im Handel eingesetzt, um sicherzustellen, dass trotz geplanter Rabatte, Skonti, Kostenzuschläge und Gewinnzuschläge die Wirtschaftlichkeit eines Produkts gewährleistet bleibt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 501 f.)
Beispiel: Ein Handelsunternehmen plant, ein Produkt für 12.000 € brutto zu verkaufen. Nach Abzug von 20 % Umsatzsteuer und einem Kundenrabatt von 2.000 € beträgt der Nettoverkaufspreis 10.000 €. Unter Berücksichtigung von Skonto, Verkäuferprovision, Gewinnzuschlägen und Geschäftskostenzuschlägen errechnet das Unternehmen rückwärts, dass der maximale Einkaufspreis für das Produkt 7.920 € betragen darf, damit der geplante Verkaufspreis wirtschaftlich erreicht wird.
Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg


Kommentare