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- Liberalisierung
Liberalisierung bezieht sich auf die Lockerung oder Abschaffung von staatlichen Regulierungen, die den Wettbewerb und den Marktzugang einschränken. Dies bedeutet, dass der Staat Monopole abbaut und Marktzutrittsschranken für private Unternehmen reduziert oder beseitigt. Das Ziel der Liberalisierung ist es, mehr Wettbewerb zu ermöglichen und private Unternehmen auf Märkten auftreten zu lassen, die zuvor ausschließlich vom öffentlichen Sektor dominiert wurden. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 188) Beispiel: Die europäische Telekommunikationsindustrie wird liberalisiert, indem die Monopole der staatlichen Telekommunikationsunternehmen aufgehoben und private Unternehmen zugelassen werden, um Telefondienste und Internetdienste anzubieten. Dies führt zu mehr Wettbewerb, niedrigeren Preisen und besseren Dienstleistungen für die Verbraucher. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Entstaatlichung
Entstaatlichung bezieht sich auf den Prozess der Veräußerung staatlicher Institutionen und der Übertragung staatlicher Funktionen auf den privaten Sektor. Dies bedeutet, dass Aufgaben, die zuvor von staatlichen Behörden oder öffentlichen Institutionen wahrgenommen wurden, nun von privaten Unternehmen oder Organisationen übernommen werden. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 188) Beispiel: Die deutsche Bundesregierung beschließt, die staatliche Fluggesellschaft Lufthansa zu privatisieren. Die Anteile des Staates werden an private Investoren verkauft, und die Fluggesellschaft wird fortan als privates Unternehmen betrieben. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Fiskalillusion
Fiskalillusion bezeichnet das Phänomen, dass Bürger die tatsächliche Steuerlast und die Belastung durch öffentliche Abgaben unterschätzen. Dies kann durch verschiedene Mechanismen geschehen, wie etwa durch das Hineinwachsen in höhere Steuerprogressionen ohne explizite Steuererhöhungen oder durch die Struktur der Abgaben, die indirekte Steuern und Schulden umfasst. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 180) Beispiel: Ein Arbeitnehmer merkt, dass er trotz gleichbleibenden Einkommens immer mehr Steuern zahlt, weil er in höhere Steuerklassen aufgestiegen ist. Gleichzeitig sieht er nicht direkt die Belastung durch indirekte Steuern, wie die Mehrwertsteuer, und hat den Eindruck, dass seine Steuerlast nicht signifikant gestiegen ist. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Staatliche Monopolstellung
Eine staatliche Monopolstellung liegt vor, wenn der öffentliche Sektor in bestimmten Bereichen als alleiniger Anbieter agiert. Ohne Konkurrenz von privaten Unternehmen und alternative Angebote besteht allerdings das Risiko ineffizienter Kostenstrukturen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 172) Beispiel: Deutsche Bahn, Postdienste, Wasserversorgung, Gesundheitsversorgung Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Staatsversagen
Staatsversagen beschreibt Situationen, in denen staatliche Eingriffe in den Markt zu suboptimalen Ergebnissen führen. Diese können sich beispielsweise in Form von ineffizienter Güterallokation, Instabilität oder Verschwendung im öffentlichen Sektor äußern. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 170) Beispiele: Subventionen, Korruption, Versagen der Sozialpolitik, Vetternwirtschaft Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Marktversagen
Marktversagen beschreibt eine Situation, in der der Marktmechanismus, gesteuert durch Angebot und Nachfrage, nicht zu einer paretoeffizienten Allokation der Ressourcen führt. Dies bedeutet, dass die Verteilung der Güter und Dienstleistungen nicht optimal ist und es möglich wäre, die Situation für alle Marktteilnehmer zu verbessern, ohne dass jemand dabei schlechter gestellt wird. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 169) Beispiele: Asymmetrie, Externalitäten, Marktmacht, Öffentliche Güter, Skalenerträge Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Spending Reviews
Spending Reviews sind ein Ansatz zur systematischen Evaluierung im Rahmen der Bundeshaushaltsplanung. Dabei werden Wirkungskontrollen für bestimmte Bereiche durchgeführt, die von der Bundesregierung festgelegt werden. Diese Überprüfungen können auf ein einzelnes Ressort oder ressortübergreifend angelegt sein. Widerstände gegen solche Evaluierungen werden dadurch gemildert, dass eingesparte Mittel aus Einsparpotenzialen im gleichen Politikbereich verwendet werden dürfen. Jüngere Beispiele für Spending Reviews sind die Bereiche Wohnungswesen und Klima/Energie. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 167) Beispiel: Ein Spending Review im Bereich Klimapolitik könnte analysieren, wie effektiv verschiedene Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen sind. Wenn Einsparpotenziale identifiziert werden, können die frei werdenden Mittel innerhalb des gleichen Bereichs für andere Klimaschutzmaßnahmen genutzt werden. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Risiko
Risiko bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines bestimmten Ereignisses. Es kann bewertet werden, indem den erwarteten Wirkungen Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Die Bewertung erfolgt durch die Berechnung der Erwartungswerte von Nutzen und Kosten. Diese Wahrscheinlichkeiten können aus früheren Erfahrungen mit ähnlichen Maßnahmen abgeleitet werden, was als objektive Wahrscheinlichkeiten bezeichnet wird (z. B. die Häufigkeit von Unfällen). Wenn solche Erfahrungen fehlen oder nicht genutzt werden sollen, kommen subjektive Wahrscheinlichkeiten des Entscheidungsträgers zum Einsatz. Abgesehen von systematischen Risiken, die nicht diversifizierbar sind, müssen spezifische Projektrisiken über die Bildung von Erwartungswerten hinaus nicht berücksichtigt werden. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 162) Beispiel: Bei der Planung eines neuen Bauprojekts wird das Risiko von Bauverzögerungen durch die Analyse früherer Bauprojekte und deren Verzögerungen bewertet. Diese objektiven Wahrscheinlichkeiten helfen dabei, die Erwartungswerte für potenzielle Kostensteigerungen zu berechnen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Unsicherheit
Unsicherheit liegt vor, wenn keine Wahrscheinlichkeitsverteilung für das Eintreten von Ereignissen existiert. In solchen Fällen bietet sich eine Sensitivitätsanalyse an. Dabei wird der Gegenwartswert der Nettonutzen auf Grundlage pessimistischer, optimistischer und mittlerer Bewertungen berechnet. Die Rangfolge der Projekte und ihre Akzeptierbarkeit werden dann hinsichtlich ihrer Sensitivität gegenüber Veränderungen in den Annahmen und Parametern überprüft. Der Entscheidungsträger kann je nach seiner Risikobereitschaft die Hypothese wählen, die er für zutreffend hält. Wenn keinerlei Vorstellungen über die Wahrscheinlichkeiten bestehen, kann jedem Ereignis die gleiche Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden (Bayes-Kriterium). (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 162 f.) Beispiel: Ein Unternehmen plant den Einstieg in einen neuen Markt, hat jedoch keine Erfahrungswerte, um die Erfolgschancen zu bewerten. Es führt eine Sensitivitätsanalyse durch, die pessimistische, optimistische und mittlere Szenarien berücksichtigt. Basierend auf den Ergebnissen dieser Analyse und der eigenen Risikobereitschaft trifft das Unternehmen seine Entscheidung. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Hedonische Preisanalyse
Die hedonische Preisanalyse ist ein wichtiges Instrument, das darauf abzielt, ein privates Gut durch eine Liste von Merkmalen umfassend zu charakterisieren. Im Rahmen einer empirischen Analyse wird ermittelt, welchen Einfluss diese einzelnen Charakteristika auf den Preis haben. Besonders Wertansätze für lokale öffentliche Güter wie Straßeninfrastruktur, Netzanbindung, Landschaftsschutz oder Lärmschutz können durch Analysen der Immobilienpreise bestimmt werden. Mit der zunehmenden Qualität und Verfügbarkeit lokaler Daten gibt es ein erhebliches Potenzial für die Ermittlung fundierter Wertansätze. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 158) Beispiel: Durch eine hedonische Preisanalyse kann festgestellt werden, dass Immobilien in der Nähe eines neuen Parks höhere Preise erzielen. Die Analyse zeigt, dass die Nähe zum Park einen positiven Einfluss auf den Immobilienpreis hat, da Käufer bereit sind, mehr für die Vorteile der Grünfläche zu zahlen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Äquivalente Variation
Die äquivalente Variation betrachtet die neue Situation, die durch eine Maßnahme entstanden ist, und ermittelt den Betrag, den die betroffenen Wirtschaftssubjekte maximal bereit wären zu zahlen, um den dadurch erzielten Vorteil zu erlangen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 153) Beispiel: Der Bau einer neuen U-Bahn-Station in einem Stadtteil verbessert die Lebensqualität der Anwohner erheblich. Die äquivalente Variation würde nun den Betrag ermitteln, den die Anwohner maximal bereit wären zu zahlen, um diesen Vorteil (die bessere Anbindung und erhöhte Lebensqualität) zu erhalten. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Kompensierende Variation
Die kompensierende Variation ist ein Konzept aus der Wohlfahrtsökonomik, das verwendet wird, um die Auswirkungen von ökonomischen Veränderungen zu bewerten. Es gibt an, wie viel Geld ein Individuum oder eine Gruppe erhalten müsste, um nach einer Änderung – wie etwa einer Verringerung der Transportkosten durch den Bau einer Brücke – den ursprünglichen Wohlstand oder Nutzen wiederherzustellen. Mit anderen Worten, es ist der Geldbetrag, der notwendig ist, um eine Person oder Gruppe zu kompensieren und auf das ursprüngliche Wohlstandsniveau zurückzuführen, das sie vor der Änderung hatten. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 153) Beispiel: Angenommen, eine Stadt baut eine neue Brücke, die die Transportkosten für Pendler senkt. Ein Pendler, der zuvor 100 Euro monatlich für Transportkosten ausgegeben hat, gibt nach dem Bau der Brücke nur noch 50 Euro aus. Die kompensierende Variation wäre der Geldbetrag, der diesem Pendler gegeben werden müsste, um ihn wieder in die gleiche finanzielle Situation zu versetzen, in der er sich vor dem Bau der Brücke befand – in diesem Fall 50 Euro pro Monat, da das seine Ersparnis durch die reduzierte Transportkosten darstellt. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

