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  • Kostensträgerstückrechnung

    Die Kostensträgerstückrechnung (auch Selbstkostenrechnung) ist eine Kalkulationsmethode und ermittelt die Herstellkosten und Selbstkosten pro Einheit eines Erzeugnisses. Sie dient einerseits der Preisentscheidung und Kostenentscheidung, andererseits der Bewertung von Beständen in der kurzfristigen Erfolgsrechnung sowie im handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Jahresabschluss. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 177 ff.) Beispiel: Ein Möbelhersteller berechnet für einen Stuhl die Materialkosten (Holz, Schrauben), die Fertigungslöhne und die anteiligen Gemeinkosten. Das Ergebnis sind die Selbstkosten pro Stuhl, die als Basis für den Verkaufspreis dienen. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Kostenträgerverfahren

    Das Kostenträgerverfahren ist eine Methode der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei der für selbst erstellte, aktivierbare Leistungen (z. B. Anlagenbau, Großreparaturen) separate Kostenstellen eingerichtet werden. Diesen Kostenstellen werden die Einzelkosten sowie die von anderen Bereichen zugeordneten sekundären Gemeinkosten zugerechnet. Dadurch können die Kosten dieser internen Leistungen transparent ausgewiesen und z. B. für die Kurzfristige Erfolgsrechnung oder den Jahresabschluss korrekt bewertet werden. Die Berücksichtigung erfolgt später über kalkulatorische Abschreibungen, die auf die nutzenden Bereiche verteilt werden. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 174 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen baut für sich selbst eine neue Produktionshalle. Dafür wird eine eigene Kostenträgerstelle eingerichtet, auf der alle Material-, Lohn- und zugeteilten Gemeinkosten gesammelt werden. Später werden die Kosten über Abschreibungen den nutzenden Abteilungen zugerechnet. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Kostenstellenausgleichsverfahren

    Das Kostenstellenausgleichsverfahren ist ein Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, das – im Gegensatz zum Treppenverfahren – auch wechselseitige Leistungsverflechtungen zwischen Kostenstellen berücksichtigt. Dadurch können innerbetriebliche Leistungen sowohl von vorgelagerte auf nachgelagerte als auch von nachgelagerte auf vorgelagerte Stellen verrechnet werden. Da die Kostenstellen sich gegenseitig Leistungen liefern können, müssen die Gesamtkosten jeder Kostenstelle mit Hilfe eines simultanen Gleichungssystems berechnet werden. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 171 ff.) Beispiel: Die Energieversorgung liefert Strom an die Werkstatt, während die Werkstatt im Gegenzug Wartungsleistungen an die Energieversorgung erbringt. Das Verfahren ermöglicht, diese gegenseitige Abhängigkeit exakt zu verrechnen. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Treppenverfahren

    Das Treppenverfahren (oder Stufenleiterverfahren) ist ein Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei dem Hilfskostenstellen schrittweise in einer festen Reihenfolge auf nachgelagerte Kostenstellen verrechnet werden. Eine Rückbelastung zu vorgelagerten Kostenstellen ist ausgeschlossen. Die Verrechnung erfolgt stufenweise wie eine Treppe, wodurch eine eindeutige und einseitige Leistungsverteilung möglich ist. Voraussetzung ist, dass die Kostenstellen so geordnet sind, dass frühe Stellen viele Leistungen geben, aber keine Leistungen von späteren Stellen empfangen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 168 ff.) Beispiel: Die Kantine (Hilfskostenstelle) verteilt ihre Kosten zunächst auf die Werkstatt und die Fertigung. Danach werden die Kosten der Werkstatt auf die Fertigung und Verwaltung weitergegeben. Eine Rückbelastung (z. B. von der Fertigung zurück an die Kantine) ist nicht möglich. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Blockverfahren

    Das Blockverfahren ist ein Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei dem die Kosten von Hilfskostenstellen vollständig („en bloc“) direkt auf Hauptkostenstellen und Nebenkostenstellen verteilt werden. Andere Hilfskostenstellen werden dabei nicht belastet. Es liefert exakte Ergebnisse, solange keine gegenseitigen Leistungsbeziehungen zwischen Hilfskostenstellen bestehen. Bei solchen Verflechtungen kann es jedoch zu Ungenauigkeiten kommen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 168 ff.) Beispiel: Die Kosten der Betriebswerkstatt (Hilfskostenstelle) werden auf die Fertigung (Hauptkostenstelle) und die Verwaltung (Nebenkostenstelle) verteilt – ohne Rücksicht darauf, dass die Werkstatt vielleicht auch Leistungen für die Kantine (andere Hilfskostenstelle) erbringt. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Kostenstellenumlageverfahren

    Das Kostenstellenumlageverfahren ist eine Methode der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei der Hilfskostenstellen auf Hauptkostenstellen und Nebenkostenstellen umgelegt werden. Dabei wird nicht nur zwischen Hauptkostenstellen unterschieden (wie beim Hauptkostenstellenverfahren), sondern auch die Hilfskostenstellen und Nebenkostenstellen werden berücksichtigt. Allerdings bleiben die gegenseitigen Leistungsbeziehungen zwischen Hilfskostenstellen meist unberücksichtigt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 168 ff.) Beispiel: Die Kosten der Kantine (Hilfskostenstelle) werden auf die Fertigung (Hauptkostenstelle) und Verwaltung (Nebenkostenstelle) verteilt. Somit enthalten diese Endkostenstellen auch die Sekundärkosten aus der Hilfskostenstelle. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Kostenartenverfahren

    Das Kostenartenverfahren ist eine Methode der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei der nur die direkt zurechenbaren Einzelkosten (z. B. Materialkosten und Lohnkosten) von einer leistenden Kostenstelle an die empfangende Kostenstelle weitergegeben werden. Die Gemeinkosten verbleiben jedoch bei der leistenden Kostenstelle und werden nicht weiterverrechnet. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 168 ff.) Beispiel: Eine innerbetriebliche Werkstatt fertigt Ersatzteile für die Produktion. Im Kostenartenverfahren werden nur die Lohnkosten und Materialkosten der Werkstatt an die Fertigungskostenstelle weitergegeben. Die Werkstatt-Gemeinkosten (z. B. Miete, Energie) bleiben in der Werkstattkostenstelle und werden nicht auf die Fertigung umgelegt. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Nullverfahren

    Das Nullverfahren ist eine Methode der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei der keine innerbetrieblichen Leistungen zwischen den Kostenstellen verrechnet werden. Dadurch enthalten die Endkostenstellen nur primäre Kosten (z. B. Material, Löhne), aber keine sekundären Gemeinkosten aus anderen Kostenstellen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 168 ff.) Beispiel: In einem Betrieb mit einer Stromerzeugungsstelle und einer Fertigungsstelle werden beim Nullverfahren die Kosten der Stromerzeugung nicht auf die Fertigungsstelle umgelegt. Die Fertigungsstelle weist daher nur ihre eigenen primären Kosten aus, während die Stromkosten unberücksichtigt bleiben. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Vertriebsstellen

    Vertriebsstellen zählen zu den Kostenstellengruppen und sind Hauptkostenstellen, die den Absatz der Produkte nach der Fertigung sichern. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 162 f.) Beispiele: Verkaufsabteilung, Außendienst, Marketingabteilung Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Materialstellen

    Materialstellen zählen zu den Kostenstellengruppen und sind Kostenstellen, die sich um Materialbeschaffung, Lagerung und Kontrolle kümmern. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 162 f.) Beispiele: Einkauf, Rohstofflager, Materialprüfung Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Fertigungsstellen

    Fertigungsstellen zählen zu den Kostenstellengruppen und sind Hauptkostenstellen, in denen die eigentliche Produktion durchgeführt wird. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 162 f.) Beispiele: Dreherei, Fräserei, Lackiererei, Montage Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Verwaltungsstellen

    Verwaltungsstellen zählen zu den Kostenstellengruppen mit administrativen Aufgaben und arbeiten nicht direkt an der Produktherstellung mit, werden aber als Hauptkostenstellen behandelt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 162 f.) Beispiele: Rechnungswesen, Personalabteilung, Unternehmensorganisation Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

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