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- Öffentliche Recht
Das Öffentliche Recht regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Bürgern bzw. Unternehmen und dem Staat sowie die Organisation des Staates. Es gilt der Grundsatz, dass staatliches Handeln einer gesetzlichen Grundlage bedarf („Vorbehalt des Gesetzes“). Ein Teilbereich ist das Strafrecht, das normwidriges Verhalten sanktioniert und dem Grundsatz „Keine Strafe ohne Gesetz“ folgt. (vgl. Gildeggen/Lorinser/Willburger 2023, S. 7) Beispiel: Ein Bürger beantragt beim Bauamt eine Baugenehmigung. Das Amt entscheidet auf Grundlage der Gesetze, ob die Genehmigung erteilt wird. Kommt es zum Streit, kann der Bürger vor einem Verwaltungsgericht klagen. Gildeggen, R.; Lorinser, B.; Willburger, A. (2023): Wirtschaftsprivatrecht. Kompaktwissen für Betriebswirte. 5. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Zivilrecht
Zivilrecht (Privatrecht) regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Privatpersonen sowie zwischen Privatpersonen und Unternehmen. Es basiert auf den Grundsätzen der Privatautonomie, des Eigentums und der Vertragstreue. Zum Zivilrecht gehören neben dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) u. a. das Handelsrecht, Gesellschaftsrecht und teilweise das Arbeitsrecht. Das Wirtschaftsprivatrecht ist jener Bereich, der speziell für wirtschaftliche Tätigkeiten von Bedeutung ist. (vgl. Gildeggen/Lorinser/Willburger 2023, S. 7) Beispiel: Eine Person kauft ein Fahrrad in einem Geschäft. Zwischen Käufer und Verkäufer entsteht durch den Kaufvertrag ein zivilrechtliches Schuldverhältnis: Der Käufer muss den Kaufpreis zahlen, der Verkäufer muss das Fahrrad übereignen. Gildeggen, R.; Lorinser, B.; Willburger, A. (2023): Wirtschaftsprivatrecht. Kompaktwissen für Betriebswirte. 5. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Europäische Rechnungshof
Der Europäische Rechnungshof (EuRH) ist die unabhängige Prüfungsbehörde der EU, bestehend aus 27 Rechnungsprüfern, die die Rechtmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Einnahmen und Ausgaben der EU überprüft. Er kann Verstöße nicht sanktionieren, sondern informiert zuständige Stellen, die Öffentlichkeit und ggf. die Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 101 f.) Beispiel: Der EuRH prüft die Verwendung von EU-Fördermitteln in einem Mitgliedstaat und stellt fest, ob das Geld korrekt und effizient eingesetzt wurde. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- Sekundäreinkommen
Sekundäreinkommen sind unentgeltliche Zahlungen, die ohne direkte Gegenleistung fließen und Einkommen sowie Verbrauch beeinflussen. Dazu zählen laufende öffentliche und private Transfers, wie Renten, Pensionen oder Überweisungen ins Ausland. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 98) Beispiel: Eine deutsche Rentnerin erhält eine Rente aus dem Ausland, oder ein in Deutschland lebender ausländischer Arbeitnehmer sendet Geld an seine Familie in seinem Heimatland – beides gehört zu den Sekundäreinkommen. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- Primäreinkommen
Primäreinkommen sind alle Einkommen, die Inländer aus unselbstständiger Arbeit, Kapitalanlagen oder Investitionen aus dem Ausland erhalten, sowie die Zahlungen, die Inländer an Ausländer leisten. Dazu gehören z. B. Löhne von Grenzgängern, Zinsen, Mieten und Pachten. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 97 f.) Beispiel: Zahlt ein US-Unternehmen Zinsen an deutsche Anleger für deren Anleihen, erhöhen diese Zahlungen die Primäreinkommen Deutschlands. Umgekehrt mindern Zinszahlungen deutscher Kreditnehmer an ausländische Gläubiger die Primäreinkommen. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- Harmonisierte Verbraucherpreisindex
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) misst die Preisentwicklung für Konsumgüter und Dienstleistungen in allen EU-Ländern nach einheitlicher Methode. Er dient der Vergleichbarkeit zwischen den Staaten und der Feststellung von Preisstabilität im Euro-Währungsgebiet. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 96) Beispiel: Steigen die Preise für Lebensmittel, Mieten und Energie in der Eurozone innerhalb eines Jahres um 1,8 %, zeigt der HVPI diesen Anstieg an. Da er unter 2 % liegt, gilt die Preisstabilität als erreicht. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- Geldmengenpolitik
Geldmengenpolitik bezeichnet die Maßnahmen der EZB, die auf die Steuerung der Geldmenge, insbesondere des Aggregats M3, abzielen. Ziel ist es, die Geldversorgung so zu regulieren, dass Inflation vermieden wird und Preisstabilität gesichert bleibt. Dabei analysiert die EZB sowohl die Entwicklung der Geldmenge als auch andere wirtschaftliche Faktoren. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 93) Beispiel: Die EZB stellt fest, dass die Geldmenge M3 stark steigt und die Inflation droht. Daraufhin erhöht sie die Zinssätze für Kredite an Banken, wodurch die Kreditvergabe an Unternehmen und Verbraucher sinkt und die Geldmenge langsamer wächst. Dies wirkt dämpfend auf die Inflation. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- Zinstender
Der Zinstender ist ein Verfahren der EZB, bei dem Banken nicht nur die gewünschte Kreditmenge, sondern auch den Zinssatz angeben müssen, zu dem sie bereit sind, Geschäfte abzuschließen. Die EZB legt dabei einen Mindestzinssatz fest. Die Zuteilung erfolgt je nach Verfahren entweder zu einem einheitlichen Zinssatz (holländisches Verfahren) oder zu den individuellen Geboten der Banken (amerikanisches Verfahren). (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 90) Beispiel: Bei einem Zinstender der EZB geben mehrere Banken Gebote ab, wie viel Zentralbankgeld sie aufnehmen möchten und zu welchem Zinssatz. Die EZB legt einen Mindestzinssatz von 3 % fest. Bank A bietet 100 Mio. EUR zu 3,2 %, Bank B 150 Mio. EUR zu 3,1 % und Bank C 200 Mio. EUR zu 3,0 % an. Nach dem holländischen Verfahren wird ein einheitlicher Zinssatz ermittelt, z. B. 3,1 %, zu dem allen Banken die vereinbarten Beträge zugeteilt werden. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- Mengentender
Der Mengentender ist ein Verfahren der EZB, bei dem sie den Zinssatz vorgibt und die Banken lediglich die gewünschte Menge an Zentralbankgeld angeben. Die Zuteilung erfolgt proportional zur Gesamtnachfrage, sodass jedes Institut nur einen Teil des gewünschten Betrags erhält. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 90) Beispiel: Eine Geschäftsbank möchte sich im Rahmen eines Mengentenders 200 Millionen Euro bei der EZB leihen. Da jedoch die Gesamtnachfrage aller Banken höher ist als der von der EZB festgelegte Betrag, bekommt die Bank nur 150 Millionen Euro zugeteilt. Auf diese Weise steuert die EZB die Geldmenge im Markt. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- Hauptrefinanzierungsgeschäfte
Hauptrefinanzierungsgeschäfte sind die wichtigsten geldpolitischen Instrumente der EZB. Dabei vergibt die Zentralbank kurzfristige Kredite (meist für sieben Tage) an Geschäftsbanken, die im Gegenzug Wertpapiere als Sicherheit hinterlegen. So steuert die EZB Liquidität und Zinsen am Geldmarkt. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 89) Beispiel: Eine Geschäftsbank benötigt zusätzliches Geld, um kurzfristige Kredite an ihre Kunden auszahlen zu können. Sie beteiligt sich an einem wöchentlichen Hauptrefinanzierungsgeschäft der EZB, hinterlegt Staatsanleihen als Sicherheit und erhält dafür Zentralbankgeld für sieben Tage. Nach Ablauf der Frist zahlt die Bank den Kredit samt Zinsen zurück und bekommt ihre Wertpapiere wieder. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- EZB-Direktorium
Das EZB-Direktorium setzt sich aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern zusammen. Es führt die laufenden Geschäfte der EZB, bereitet die Sitzungen des EZB-Rates vor und ist für die einheitliche Umsetzung der Geldpolitik im gesamten Eurosystem verantwortlich. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 83) Beispiel: Das EZB-Direktorium organisiert die praktische Umsetzung der Zinssenkung und stellt sicher, dass alle nationalen Zentralbanken die geldpolitische Entscheidung des EZB-Rates einheitlich anwenden. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler
- EZB-Rat
Der EZB-Rat ist das oberste Entscheidungsorgan der Europäischen Zentralbank. Er besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten, vier weiteren Mitgliedern des Direktoriums sowie den Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Euro-Länder. Der EZB-Rat trifft die geldpolitischen Entscheidungen, erlässt Leitlinien zur Umsetzung der Aufgaben des Eurosystems und legt die Organisation der EZB fest. Außerdem entscheidet er über die Ausgabe von Euro-Banknoten. (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 83) Beispiel: Als die Inflation im Euroraum stark anstieg, beschloss der EZB-Rat, den Leitzins zu erhöhen. Damit wollte er die Kreditaufnahme verteuern, die Nachfrage bremsen und so den Preisanstieg dämpfen. Diese Entscheidung zeigt, wie der EZB-Rat durch seine geldpolitischen Maßnahmen direkt auf die Wirtschaftsentwicklung Einfluss nimmt. Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler

