Zinstender
- Andreas Armster

- 16. Sept.
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Der Zinstender ist ein Verfahren der EZB, bei dem Banken nicht nur die gewünschte Kreditmenge, sondern auch den Zinssatz angeben müssen, zu dem sie bereit sind, Geschäfte abzuschließen. Die EZB legt dabei einen Mindestzinssatz fest. Die Zuteilung erfolgt je nach Verfahren entweder zu einem einheitlichen Zinssatz (holländisches Verfahren) oder zu den individuellen Geboten der Banken (amerikanisches Verfahren). (vgl. Grundmann/Rathner 2022, S. 90)
Beispiel: Bei einem Zinstender der EZB geben mehrere Banken Gebote ab, wie viel Zentralbankgeld sie aufnehmen möchten und zu welchem Zinssatz. Die EZB legt einen Mindestzinssatz von 3 % fest. Bank A bietet 100 Mio. EUR zu 3,2 %, Bank B 150 Mio. EUR zu 3,1 % und Bank C 200 Mio. EUR zu 3,0 % an. Nach dem holländischen Verfahren wird ein einheitlicher Zinssatz ermittelt, z. B. 3,1 %, zu dem allen Banken die vereinbarten Beträge zugeteilt werden.
Grundmann, W.; Rathner, R. (2022): Wirtschaftslehre. Prüfungswissen in Übersichten. Wiesbaden: Springer Gabler


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