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- Strategieparadox
Das Strategieparadox beschreibt die Situation, in der Strategien mit den größten Erfolgsaussichten gleichzeitig auch das höchste Risiko des Scheiterns bergen. Dieses Paradox entsteht, wenn eine Organisation eine Strategie verfolgt, die aufgrund ihrer Erfolgsmöglichkeiten vielversprechend erscheint, aber gleichzeitig wenig Flexibilität bietet, um sich an unvorhergesehene Entwicklungen anzupassen. (vgl. Müller 2017, S. 102) Beispiel: Sony investierte in Technologien wie Betamax und Minidisc, die damals viel Potenzial hatten, aber letztendlich scheiterten, weil die Entwicklung des Umfelds durch Internet und Filesharing sowie der technische Fortschritt durch den MP3-Spieler nicht vorhersehbar waren. Sony hatte sich zu sehr auf den strategischen Erfolg konzentriert, ohne ausreichend die strategische Unsicherheit zu berücksichtigen. Das Ergebnis war ein strategisches Paradox: Die gewählte Strategie schien vielversprechend, führte aber letztendlich zum Scheitern aufgrund unvorhergesehener Veränderungen. Müller, H.-E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Corporate Social Responsibility
Corporate Social Responsibility (CSR), zu Deutsch gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, bezeichnet das freiwillige Handeln von Unternehmen, um über ihre gesetzlichen Verpflichtungen hinaus soziale und ökologische Belange zu berücksichtigen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen wie Umweltschutzinitiativen, soziale Projekte, ethisches Geschäftsverhalten und die Förderung von Mitarbeiterbeteiligung geschehen. Die EU-Kommission definiert CSR als die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Studien, wie die von Jackson/Bartosch (2016), zeigen, dass das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen stark von den nationalen institutionellen Rahmenbedingungen beeinflusst wird. Faktoren wie die Einbindung von Mitarbeitern in Unternehmensentscheidungen, Arbeitnehmerschutz und staatliche Unterstützungsmaßnahmen können das Verhalten der Unternehmen in Bezug auf Corporate Responsibility positiv beeinflussen. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass eine verpflichtende Berichterstattung über Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen das verantwortungsvolle Unternehmertum fördert. Dies deutet darauf hin, dass transparente Kommunikation und Rechenschaftspflicht wichtige Elemente für die Förderung von CSR-Praktiken sind. (vgl. Müller 2017, S. 92) Beispiel: Ein Technologieunternehmen hat sich dazu verpflichtet, seine Produkte umweltfreundlicher zu gestalten, indem es recycelbare Materialien verwendet und Energieeffizienzmaßnahmen implementiert. Darüber hinaus könnte das Unternehmen Programme zur Förderung von digitaler Bildung in benachteiligten Gemeinden initiieren, um den Zugang zu Technologie und Bildung zu verbessern. Durch diese Maßnahmen zeigt das Unternehmen sein Engagement für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit über seine regulären geschäftlichen Aktivitäten hinaus. Müller, H.-E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Balanced Scorecard
Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein Managementinstrument, das entwickelt wurde, um auch nicht-finanzielle Ziele in ein ganzheitliches strategisches Leistungssteuerungssystem zu integrieren. Anstatt sich ausschließlich darauf zu konzentrieren, wie finanzieller Erfolg gemessen werden kann, betont die BSC die Ergänzung der finanziellen Perspektive durch nicht-finanzielle Perspektiven. Viele Unternehmen verwenden auf operativer Ebene hauptsächlich kurzfristige finanzielle Kennzahlen und Ziele, die oft wenig mit den langfristigen strategischen Zielen übereinstimmen. Die Balanced Scorecard zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie eine umfassendere Sicht auf die Leistung eines Unternehmens ermöglicht. Die Strategie-Karte (Strategy Map), die später eingeführt wurde, baut auf den Konzepten der Balanced Scorecard auf. Ein Vorläufer der Balanced Scorecard war das Tableau de Bord, das in den 1960er-Jahren in Frankreich entwickelt wurde und als "Instrumententafel" übersetzt werden kann. (vgl. Müller 2017, S. 71) Beispiele: Kundenzufriedenheit, Fehlerquoten, Marktwachstum, Produktionsauslastung Müller, H.-E. (2017): Unternehmensführung. Strategie - Management - Praxis. 3. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Differenzierung
Die Wettbewerbsstrategie der Differenzierung zeichnet sich durch herausragende Qualität, exzellentes Design und ein unverwechselbares Image aus. Das Ziel der Differenzierung ist es, sich von den Angeboten der Konkurrenten abzuheben und etwas Einzigartiges zu schaffen, wodurch der Preis weniger wichtig wird. Diese Strategie basiert auf einer sehr genauen Anpassung des Angebots an die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe. Beispiele für solche differenzierten Produkte sind das Design der Apple-Geräte sowie das Prestige-Image von Rolls-Royce oder Rolex. (vgl. Kußmaul 2016, S. 533) Beispiel: Tesla hebt sich von anderen Automobilherstellern durch sein innovatives Design, seine modernen Technologien und sein nachhaltiges Image ab. Die Fahrzeuge von Tesla bieten nicht nur eine umweltfreundliche Alternative, sondern auch eine erstklassige Fahrleistung und ein einzigartiges Fahrerlebnis, das sie von herkömmlichen Autos deutlich unterscheidet. Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 533
- Kostenführerschaft
Die Wettbewerbsstrategie der Kostenführerschaft zielt darauf ab, innerhalb einer Branche der Anbieter mit den niedrigsten Kosten zu sein, indem sie konsequent Kostenoptimierungen wie günstigen Einkauf von Rohstoffen nutzt. Diese Strategie erfordert einen bedeutenden Marktanteil und eine weitreichende Standardisierung, um die Vorteile von Skaleneffekten und Erfahrungskurven auszuschöpfen. Die Erfahrungskurve beschreibt den Zusammenhang zwischen der kumulierten Produktionsmenge und den Stückkosten eines Produkts. Die zugrunde liegenden Kostendegressionseffekte werden durch vier Hauptursachen erklärt: Größendegressionseffekt, technischer Fortschritt, Rationalisierung und die Theorie der Lernkurven, die die Ergebnisse von Lernprozessen grafisch darstellt. (vgl. Kußmaul 2016, S. 533) Beispiel: Ein Unternehmen spezialisiert sich auf die Herstellung von Standardprodukten wie Bleistifte. Durch den günstigen Einkauf von Rohstoffen in großen Mengen, eine effiziente Fertigungslinie und eine hohe Automatisierung kann das Unternehmen die Stückkosten pro Bleistift minimieren. Mit einem großen Marktanteil und einer breiten Akzeptanz seiner Standardprodukte kann das Unternehmen die Skaleneffekte und Erfahrungskurven nutzen, um seine Kosten weiter zu senken und somit seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 533
- Kartell
Ein Kartell ist ein horizontaler Zusammenschluss, bei dem Unternehmen sich durch vertragliche Absprachen vereinen, während ihre finanzielle und rechtliche Selbstständigkeit erhalten bleibt. Jedoch wird die wirtschaftliche Autonomie der beteiligten Unternehmen eingeschränkt. Das Hauptziel von Kartellbildung ist die Beherrschung des Marktes, indem der Wettbewerb beseitigt oder zumindest eingeschränkt wird. (vgl. Kußmaul 2016, S. 138 f.) Beispiele: Autokartell, OPEC-Kartell, Pharmakartell Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 138-139
- Gelegenheitsgesellschaft
Gelegenheitsgesellschaft ist eine Gesellschaft, bei der sich Personen zusammenschließen, um entweder ein bestimmtes Geschäft oder eine festgelegte Anzahl von Einzelgeschäften gemeinsam durchzuführen. Normalerweise wird sie als BGB-Gesellschaft geführt, da für eine OHG oder KG ein Handelsgewerbe erforderlich ist. Diese Gelegenheitsgesellschaft kann entweder als Außengesellschaft auftreten, wenn sie nach außen hin in Erscheinung tritt, oder als Innengesellschaft, wenn sie im Hintergrund operiert. (vgl. Kußmaul 2016, S. 137 f.) Beispiele: Arbeitsgemeinschaft im Baugewerbe, Konsortium im Bankgewerbe Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 137-138
- Fusion
Eine Fusion (Verschmelzung) bedeutet, dass zwei oder mehr Unternehmen sich zu einem neuen Unternehmen zusammenschließen und dabei ihre wirtschaftliche und rechtliche Eigenständigkeit aufgeben. (vgl. Kußmaul 2016, S. 136) Beispiel: Zwei Unternehmen aus dem Einzelhandel beschließen, zu fusionieren. Sie kombinieren ihre Filialen, Lagerbestände und Geschäftsstrukturen, um unter einem neuen Namen zu agieren. Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 136
- Kooperation
Eine Kooperation ist eine freiwillige Vereinigung von Unternehmen, bei der sie ihre rechtliche Selbstständigkeit behalten, aber in bestimmten vertraglich festgelegten Bereichen zusammenarbeiten. Dabei können sie verschiedene Unternehmensfunktionen wie Einkauf oder Forschung und Entwicklung gemeinsam betreiben. (vgl. Kußmaul 2016, S. 136) Beispiel: Eine Kooperation könnte beispielsweise zwischen zwei Technologieunternehmen stattfinden, bei der sie beschließen, ihre Forschungs- und Entwicklungsteams zu teilen, um gemeinsam innovative Produkte zu entwickeln, während sie ihre rechtliche Eigenständigkeit und Geschäftsstrukturen beibehalten. Kußmaul, H. (2016): Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung für Einsteiger und Existenzgründer. 8. Auflage. In: Corsten, H. (Hrsg.): Lehr- und Handbücher der Betriebswirtschaftslehre. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 136
- Wettbewerbsfreiheit
Die Wettbewerbsfreiheit ist ein grundlegendes Prinzip der idealen Marktwirtschaft, das eng mit dem Konzept des vollkommenen Wettbewerbs und freier Konkurrenz verbunden ist. In einer solchen idealen Situation hätten alle Marktteilnehmer gleiche Chancen und Zugang zum Markt, ohne dass ein einzelner Anbieter oder Nachfrager eine dominierende Position innehat. Wenn dies der Fall ist, konkurrieren die Anbieter miteinander, um die Bedürfnisse der Verbraucher zu erfüllen, was zu Innovation und wirtschaftlicher Entwicklung führt. Die Wettbewerbsfreiheit fördert den technischen Fortschritt, da Anbieter dazu motiviert sind, kosteneffiziente Technologien zu entwickeln, um wettbewerbsfähige Preise anzubieten. Im Angesicht des Wettbewerbs müssen sie ihre Produkte oder Dienstleistungen kontinuierlich verbessern, um Kunden zu gewinnen oder zu halten. Durch diesen Wettbewerb entstehen Innovationen und Fortschritte, die letztendlich Verbrauchern zugutekommen. Darüber hinaus dient die Wettbewerbsfreiheit als Schutz vor monopolistischen Strukturen und übermäßiger Marktmacht einzelner Anbieter. Der Preiskampf im freien Wettbewerb verhindert übermäßige Gewinne bei einzelnen Anbietern und sorgt dafür, dass die Ressourcen effizient genutzt werden. (vgl. Forner 2022, S. 110) Beispiel: Softwareindustrie, Telekommunikationsmarkt, Supermärkte Forner, A. (2022): Volkswirtschaftslehre. Eine praxisorientierte Einführung. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler
- Wirtschaftsordnung
Die Wirtschaftsordnung umfasst alle Regeln und Institutionen, die die Handlungen von Wirtschaftsteilnehmern bei der Produktion, Verwendung und Verteilung von Gütern beeinflussen, sowohl zeitlich als auch räumlich konkret. Diese Rahmenbedingungen bestimmen, wie Wirtschaftssubjekte agieren und wie sie selbst Einfluss auf die Wirtschaft nehmen können. (vgl. Forner 2022, S. 101) Beispiele: Staatskapitalismus, Sozialdemokratie, Liberaler Kapitalismus Forner, A. (2022): Volkswirtschaftslehre. Eine praxisorientierte Einführung. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler
- Wirtschaftssystem
Das Wirtschaftssystem ist eine idealtypische Art und Weise der Wirtschaftslenkung, die an wichtigen Kriterien gemessen wird. Es vereinheitlicht verschiedene reale Formen der Wirtschaftslenkung, indem es sich auf ihre übergeordneten Merkmale konzentriert und ihr Wesen bestimmt. Diese Realität, die als Ordnungsmechanismus oder reale Form der Wirtschaftslenkung bezeichnet wird, wird in der Volkswirtschaftslehre als Wirtschaftsordnung bezeichnet. Eine Wirtschaftsordnung ist konkret und praktisch, und sie variiert in Raum und Zeit. Es gibt keine zwei Länder auf der Welt, deren Wirtschaftsordnungen völlig identisch sind. Unterschiede können sich in konkreten Instrumenten zeigen, mit denen der Staat die Wirtschaft beeinflusst, in der Lohn- und Tarifgestaltung zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften oder in der Wirkung von Zöllen auf Importpreise für Unternehmen und Haushalte. Jede Wirtschaftsordnung ist einzigartig und unterscheidet sich von anderen. (vgl. Forner 2022, S. 101) Beispiel: Kapitalismus, Sozialismus, Marktwirtschaft, Planwirtschaft Forner, A. (2022): Volkswirtschaftslehre. Eine praxisorientierte Einführung. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler

