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- Europäischer Rat
Der Europäische Rat besteht aus den Staatschefs und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Zusätzlich ist der Präsident der Europäischen Kommission Mitglied des Rates. Der Europäische Rat trifft sich mindestens zweimal im Jahr, oft zu sogenannten EU-Gipfeltreffen. In diesen Treffen werden die übergeordneten Ziele der EU festgelegt und Grundsatzentscheidungen getroffen. Es ist wichtig, den Europäischen Rat vom Europarat zu unterscheiden, da es sich um unterschiedliche politische Institutionen handelt. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 171) Beispiel: Beim EU-Gipfel diskutieren die Staatschefs und Regierungschefs über die strategische Ausrichtung der Europäischen Union, wie z.B. wirtschaftliche Ziele oder die gemeinsame Außenpolitik. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 171
- Freier Kapitalverkehr
Freier Kapitalverkehr bedeutet, dass innerhalb einer Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) Kapital in Form von Krediten, Geldmarktpapieren und Kapitalmarktpapieren sowie Wertpapieren frei bewegt und gehandelt werden kann. Dies schließt auch den Zahlungsverkehr mit ein. Diese Grundfreiheit ist bereits vollständig umgesetzt und eng mit der Währungsunion verbunden. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 162 f.) Beispiel: Ein Investor aus Italien kann ohne Einschränkungen in deutsche Staatsanleihen investieren, und ein französisches Unternehmen kann problemlos Kredite von einer Bank in den Niederlanden aufnehmen. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 162-163
- Freier Dienstleistungsverkehr
Freier Dienstleistungsverkehr bedeutet, dass Unternehmen und Einzelpersonen innerhalb einer Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) das Recht haben, ihre Dienstleistungen ohne Einschränkungen in allen Mitgliedstaaten anzubieten. Dies umfasst das Recht, vorübergehend in einem anderen Mitgliedstaat tätig zu werden, ohne dort ansässig sein zu müssen. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 162) Beispiel: Ein Architekt aus Spanien kann seine Dienstleistungen in Italien anbieten, ohne eine zusätzliche Genehmigung oder Lizenz in Italien beantragen zu müssen. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 162
- Freier Personenverkehr
Freier Personenverkehr bezieht sich auf die Freizügigkeit von Arbeitnehmern, Rentnern, Studenten innerhalb einer Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und umfasst auch die Niederlassungsfreiheit von Selbständigen. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 162) Beispiel: Ein deutscher Ingenieur kann problemlos in Frankreich arbeiten und leben, ohne spezielle Arbeitserlaubnis oder Aufenthaltsgenehmigung. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 162
- Freier Warenverkehr
Freier Warenverkehr bedeutet, dass innerhalb der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) keine mengenmäßigen Importbeschränkungen für Waren erlaubt sind. Es gibt jedoch Ausnahmen, die greifen können, wenn nationale Sicherheitsinteressen oder Schutz von gewerblichen und kommerziellen Eigentumsrechten gefährdet sind. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 162) Beispiel: Ein Unternehmen, das in Deutschland problemlos elektronische Geräte nach Frankreich exportieren kann, ohne Mengenbeschränkungen oder Zölle zahlen zu müssen. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 162
- trade diverting effect
Der trade diverting effect (Abschließungseffekt oder handelsumlenkender Effekt) beschreibt die Situation, in der der Abbau von Handelshemmnissen innerhalb einer Gruppe von Ländern zu einer Verzerrung des Handels führt, indem der Handel von effizienteren Drittstaaten zu weniger effizienten Mitgliedsländern der Gruppe umgeleitet wird. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 160 f.) Beispiel: Ein Land beginnt innerhalb einer Handelsgemeinschaft wie der EU, Waren von einem weniger effizienten EU-Mitgliedstaat zu importieren, weil die Zölle für Importe aus Nicht-EU-Ländern wie den USA höher sind, obwohl die USA diese Waren effizienter und kostengünstiger produzieren könnten. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 160
- trade creation effect
Der trade creation effect (Aufschließungseffekt oder auch handelschaffender Effekt) beschreibt das Phänomen, dass der Abbau von Handelsschranken den Handel innerhalb einer Integrationsgemeinschaft belebt und fördert. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 159 f.) Beispiel: Durch die Gründung der Europäischen Union und den Abbau von Zöllen und Handelsschranken, begann Deutschland mehr Waren aus Frankreich zu importieren, da die Preise günstiger wurden und der Handel einfacher wurde. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 159-160
- Liquiditätsprämientheorie
Die Liquiditätsprämientheorie verbindet die Risikoaspekte der Marktsegmentationstheorie und der Erwartungstheorie und erkennt Verbindungen zwischen Märkten mit unterschiedlichen Laufzeiten an. Sie basiert auf den Präferenzen von Kapitalgebern und Kapitalnehmern. Kapitalgeber bevorzugen kürzere Laufzeiten, da höhere Liquidität vorteilhaft ist und langfristige Kapitalbindungen bei unsicherer Zukunft nachteilig sind. Kapitalnehmer bevorzugen längere Laufzeiten, da sie weniger Risiko bergen. Eine langfristige Bindung bietet Sicherheit, während kürzere Laufzeiten bedeuten, dass sie sich bald erneut Kapital zu unbekannten Zinssätzen beschaffen müssen. Daraus ergibt sich ein Nachfrageüberhang beim langfristigen Kapital, wodurch Kapitalnachfrager Kapitalgeber mit einem höheren Zinssatz für die geringere Liquidität entschädigen müssen. Diese zusätzliche Entschädigung wird als Liquiditätsprämie bezeichnet. Auf den kurzfristigen Kapitalmärkten herrscht ein Angebotsüberschuss, weshalb hier keine Liquiditätsprämien gezahlt werden und die Zinsen niedriger sind. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 146) Beispiel: Ein Kapitalgeber legt sein Geld lieber in einem einjährigen Festgeldkonto anstatt in einem zehnjährigen, da er die höhere Liquidität bevorzugt. Ein Kapitalnehmer hingegen bevorzugt ein zehnjähriges Darlehen, um Planungssicherheit für seine Projekte zu haben. Aufgrund der geringeren Nachfrage nach langfristigen Anlagen müssen Kapitalnehmer höhere Zinsen bieten, was als Liquiditätsprämie bezeichnet wird. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 146
- Marktsegmentationstheorie
Die Marktsegmentationstheorie berücksichtigt das Risiko und geht davon aus, dass Marktteilnehmer stark risikoavers sind. Daher vermeiden Anleger oder Kreditnehmer das Risiko mehrerer kurzfristiger Geschäfte und wählen stets die Fristigkeit, die ihrem Anlage- oder Kreditzeitraum entspricht. Dadurch entstehen verschiedene Segmente auf den Kredit- und Kapitalmärkten: Märkte für kurzfristige sowie für langfristige Anlagen und Kredite. Zwischen diesen Segmenten besteht keine direkte Beziehung, sodass sich die Zinssätze für kurzfristige und langfristige Geschäfte unabhängig voneinander entwickeln, basierend auf Angebot und Nachfrage in den jeweiligen Marktsegmenten. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 145 f.) Beispiel: Ein Anleger plant, sein Geld für zehn Jahre anzulegen. Statt sich für eine Serie von jährlichen Anlagen zu entscheiden, wählt er eine einzige zehnjährige Anlage, um das Risiko häufiger Umschichtungen zu vermeiden. Gleichzeitig sucht ein Kreditnehmer einen Kredit für fünf Jahre und wählt entsprechend eine fünfjährige Laufzeit. Dadurch entstehen separate Märkte für kurzfristige und langfristige Kredite und Anlagen, und die Zinssätze in diesen Märkten entwickeln sich unabhängig voneinander. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 145-146
- Erwartungstheorie
Die Erwartungstheorie besagt, dass ein Anleger indifferent ist zwischen einer langfristigen Anlage und einer Serie von kurzfristigen Anlagen, wenn der langfristige Zinssatz dem Durchschnitt der erwarteten kurzfristigen Zinssätze entspricht. Dies bedeutet, dass der Anleger beide Optionen als gleichwertig betrachtet. Daher ergibt sich eine Zinsstruktur, bei der der langfristige Zinssatz dem Durchschnitt der erwarteten kurzfristigen Zinssätze entspricht. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 144 f.) Beispiel: Ein Anleger überlegt, ob er sein Geld für 5 Jahre anlegen soll. Er könnte entweder eine 5-jährige Anleihe kaufen oder jedes Jahr eine neue 1-jährige Anleihe. Wenn der langfristige Zinssatz für die 5-jährige Anleihe dem Durchschnitt der Zinssätze entspricht, die er in den nächsten 5 Jahren für 1-jährige Anleihen erwartet, dann ist der Anleger indifferent zwischen diesen beiden Optionen. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 144-145
- Normale Zinsstruktur
Normale Zinsstruktur bedeutet, dass Zinssätze für langfristige Anlagen höher sind als für kurzfristige Anlagen. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 142 f.) Beispiel: Ein 10-jähriger Staatsanleihenfonds bietet einen Zinssatz von 4 %, während ein 1-jähriger Staatsanleihenfonds nur einen Zinssatz von 2 % bietet. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 142-143
- Inverse Zinsstruktur
Inverse Zinsstruktur bedeutet, dass die Zinssätze für kurzfristige Anlagen höher sind als die Zinssätze für langfristige Anlagen. (vgl. Kolck/Lehmann/Strohmeier 2001, S. 142 f.) Beispiel: Ein 2-jähriger Staatsanleihenfonds bietet einen Zinssatz von 4 %, während ein 10-jähriger Staatsanleihenfonds nur einen Zinssatz von 2 % bietet. Kolck, G.; Lehmann, K.; Strohmeier, S. (2001): Volkswirtschaftslehre. In: Gartner, W. J. (Hrsg.): Fachbücher für Fachberater und Fachwirte: Der Immobilienfachwirt. Wien: Oldenbourg, S. 142-143

