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- Reinvermögenszugangstheorie
Die Reinvermögenszugangstheorie definiert Einkommen als den gesamten Vermögenszuwachs plus Konsum in einer bestimmten Periode. Diese Theorie entspricht der synthetischen Einkommensteuer, bei der alle Einkünfte zusammengefasst und mit einem einheitlichen Steuersatz besteuert werden, unabhängig von ihrer Herkunft. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 398) Beispiel: Angenommen, das Einkommen in einem Jahr beträgt den Vermögenszuwachs (z.B. Aktiengewinne) plus das, was für Konsum ausgegeben wird. Diese umfassende Definition vermeidet Unterscheidungen zwischen verschiedenen Einkommensarten und erleichtert die Besteuerung. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Synthetische Einkommensteuer
Die synthetische Einkommensteuer fasst alle unterschiedlichen Einkommensarten einer Person zu einer einheitlichen Bemessungsgrundlage zusammen und besteuert diese mit einem einheitlichen Steuersatz. Dabei wird nicht zwischen der Herkunft oder der Verwendung des Einkommens unterschieden, sondern alle Einkünfte werden gleich behandelt und gleich belastet. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 398) Beispiel: Angenommen, Lisa hat im Jahr ein Gehalt von 40.000 Euro, Mieteinnahmen von 10.000 Euro und Kapitaleinkünfte von 5.000 Euro. Bei der synthetischen Einkommensteuer werden all diese Einkünfte zu einer Bemessungsgrundlage von 55.000 Euro zusammengefasst. Dieser Gesamtbetrag wird dann mit einem einheitlichen Steuersatz besteuert, unabhängig von der Herkunft des Einkommens. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Einkommensteuer
Die Einkommensteuer ist eine Steuer, die direkt auf das Einkommen einer Person erhoben wird. Dabei spielt der Einkommensbegriff eine wichtige Rolle, da er festlegt, was alles als Einkommen zählt. Diese Definition des Einkommens bildet die Basis, auf der die Steuer berechnet wird, also die sogenannte Bemessungsgrundlage. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 397) Beispiel: Andreas verdient im Jahr 50.000 Euro. In seinem Land gelten gestaffelte Steuersätze: 0 % für die ersten 10.000 Euro, 20 % für die nächsten 30.000 Euro und 30 % für Einkommen über 40.000 Euro. Für die ersten 10.000 Euro zahlt er keine Steuer. Für die nächsten 30.000 Euro zahlt er 6.000 Euro (20 %) und für die letzten 10.000 Euro zahlt er 3.000 Euro (30 %). Insgesamt beträgt seine Einkommensteuer 9.000 Euro. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Output Gap
Output Gap bezeichnet die Differenz zwischen dem tatsächlichen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und dem potenziellen oder Trend-BIP, das bei Vollauslastung der Wirtschaftskapazitäten erreicht werden könnte. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 390 f.) Beispiel: Angenommen, das tatsächliche BIP eines Landes beträgt 950 Milliarden Euro, während das potenzielle BIP, das bei Vollbeschäftigung und optimaler Nutzung der Ressourcen erreicht werden könnte, 1.000 Milliarden Euro beträgt. Die Outputlücke beträgt dann 50 Milliarden Euro (1.000 Milliarden - 950 Milliarden Euro). Diese Outputlücke zeigt, dass die Wirtschaft nicht voll ausgelastet ist. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Saldo des Vollbeschäftigungsbudgets
Der Saldo des Vollbeschäftigungsbudgets (Full Employment Budget Surplus, FEBS) ist ein Konzept, das in den USA entwickelt wurde, um die konjunkturbedingten Schwankungen im Budgetsaldo zu eliminieren. Der FEBS zeigt, wie der Haushaltssaldo aussehen würde, wenn die Wirtschaft bei Vollbeschäftigung operieren würde. Dadurch wird sichergestellt, dass der Saldo nur durch gezielte politische Maßnahmen (diskretionäre Maßnahmen) beeinflusst wird, und nicht durch konjunkturelle Veränderungen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 390) Beispiel: Angenommen, der Staat hat aktuell ein Budgetdefizit von 20 Milliarden Euro. Ein Teil dieses Defizits ist auf die hohe Arbeitslosigkeit und geringere Steuereinnahmen während einer Rezession zurückzuführen. Wenn die Wirtschaft bei Vollbeschäftigung wäre, würden die zusätzlichen Steuereinnahmen und geringeren Sozialausgaben das Defizit auf nur 5 Milliarden Euro reduzieren. Dieser Betrag von 5 Milliarden Euro ist der FEBS und zeigt, dass das strukturelle Defizit geringer ist als das aktuelle Defizit, das durch konjunkturelle Faktoren beeinflusst wird. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Primärsaldo
Der Primärsaldo ist der Budgetsaldo eines Haushalts ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen auf die bestehenden Schulden. Er gibt an, ob die laufenden Einnahmen und Ausgaben eines Staates, abzüglich der Zinsausgaben, im Gleichgewicht sind. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 389) Beispiel: Ein Staat hat einen Budgetsaldo von -5 Milliarden Euro, wobei 2 Milliarden Euro auf Zinszahlungen entfallen. Der Primärsaldo beträgt somit -3 Milliarden Euro, da die laufenden Ausgaben (ohne Zinszahlungen) die laufenden Einnahmen um 3 Milliarden Euro übersteigen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Budgetsaldo
Der Budgetsaldo ist der Saldo zwischen den Einnahmen und Ausgaben eines Haushalts, beispielsweise eines Staates, innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Er zeigt, ob der Haushalt einen Überschuss oder ein Defizit aufweist. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 389) Beispiel: Der Budgetsaldo eines Staates beträgt -10 Milliarden Euro. Das bedeutet, dass die Ausgaben des Staates um 10 Milliarden Euro höher sind als seine Einnahmen. Dieser negative Budgetsaldo zeigt an, dass der Staat ein Defizit hat. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Parallelpolitik
Parallelpolitik bezeichnet eine Situation, in der staatliche Ausgaben direkt an die Einnahmen gekoppelt sind und sich somit in die gleiche Richtung entwickeln. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 387) Beispiel: Wenn die Regierung während eines Wirtschaftsbooms höhere Steuereinnahmen verzeichnet und diese zusätzlichen Einnahmen direkt für erhöhte Staatsausgaben verwendet. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Lucas-Kritik
Die Lucas-Kritik ist ein grundlegender Einwand gegen die Anwendung makroökonomischer Modelle, die auf historischen Daten basieren, um zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen vorherzusagen. Der Ökonom Robert Lucas argumentierte, dass diese Modelle oft auf empirischen Regelmäßigkeiten basieren, die sich ändern können, wenn die Politik sich ändert. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 382) Beispiel: Ein Modell, das das Konsumverhalten basierend auf vergangenen Daten beschreibt, könnte vorhersagen, dass eine Steuersenkung den Konsum steigert. Laut der Lucas-Kritik könnte diese Vorhersage unzuverlässig sein, weil die Haushalte ihre Erwartungen und Verhaltensweisen ändern, wenn sie wissen, dass die Steuersenkung nur vorübergehend ist oder später durch Steuererhöhungen kompensiert wird. Dies bedeutet, dass die empirischen Regelmäßigkeiten, die in der Vergangenheit beobachtet wurden, nicht unbedingt auch in der Zukunft gelten, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder die Erwartungen der Akteure ändern. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Ricardianische Äquivalenz
Die Ricardianische Äquivalenz ist eine ökonomische Theorie, die besagt, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Staat seine Ausgaben durch Steuern oder durch Schulden finanziert. Der Grundgedanke ist, dass private Haushalte die zukünftige Steuerlast, die durch die staatliche Verschuldung entsteht, antizipieren. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 375 f.) Beispiel: Der Staat beschließt, ein Konjunkturprogramm über Schulden zu finanzieren, anstatt sofort Steuern zu erhöhen. Die Bürger wissen, dass sie in Zukunft höhere Steuern zahlen müssen, um die Schulden zurückzuzahlen. Daher sparen sie heute mehr, um diese zukünftigen Steuern zahlen zu können. Dadurch bleibt ihr Konsum unverändert, unabhängig davon, ob der Staat jetzt Steuern erhebt oder Schulden macht. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Liquiditätsfalle
Die Liquiditätsfalle bezeichnet eine Situation in der Geldpolitik, bei der zusätzliche Liquidität keine Wirkung mehr auf die Zinssätze oder die Wirtschaftstätigkeit hat. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 373) Beispiel: In einer Liquiditätsfalle liegt der Zinssatz nahe bei null, und die Zentralbank erhöht die Geldmenge. Normalerweise würde dies die Nachfrage nach Anleihen erhöhen und die Zinssätze senken. Aber bei fast null Zinsen halten Anleger lieber Bargeld, da es genauso attraktiv ist wie Anleihen. Somit hat die zusätzliche Liquidität keine stimulierende Wirkung auf die Wirtschaft. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Basler Richtlinien
Die Basler Richtlinien (Basel III) sind internationale Standards für die Bankenregulierung, die von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) entwickelt wurden. Diese Richtlinien legen fest, wie viel Eigenkapital Banken halten müssen, um ihre Risiken abzusichern und finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Basel III enthält Regulierungsstandards für Mindestkapital und -liquidität und hebt die Bedeutung einer höheren Eigenkapitalquote hervor. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 367) Beispiel: Eine Bank muss eine pauschale Leverage Ratio von 3 % einhalten und für riskantere Anlagen zusätzlich mehr Eigenkapital vorhalten. Dies soll verhindern, dass Banken zu riskante Geschäfte machen, ohne ausreichend abgesichert zu sein. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

