SUCHE
4108 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche
- Prinzip der Konnexität
Das Prinzip der Konnexität besagt, dass Bund und Länder jeweils für die Kosten aufkommen müssen, die durch die von ihnen beschlossenen Aufgaben entstehen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 586) Beispiel: Angenommen, der Bund beschließt ein neues Bildungsprogramm, das von den Schulen in den Ländern umgesetzt werden soll. Nach dem Prinzip der Konnexität müsste der Bund auch die Kosten für die Umsetzung dieses Programms tragen. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Aufgabenorientierter Finanzausgleich berücksichtigt Unterschiede in der finanziellen Belastung, die einer Gebietskörperschaft bei der Erfüllung ihrer zugewiesenen Aufgaben entstehen. Dabei wird versucht, die finanziellen Mittel entsprechend den spezifischen Aufgaben und den damit verbundenen Kosten zuzuweisen. Allerdings stellt die genaue Ermittlung der erforderlichen Ausgaben oft eine erhebliche Herausforderung dar, da genaue und umfassende Informationen benötigt werden. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 581) Beispiel: Angenommen, Stadt X hat aufgrund ihrer geografischen Lage und Bevölkerungsstruktur höhere Kosten für den Winterdienst und die Instandhaltung von Straßen als Stadt Y. Im Rahmen des aufgabenorientierten Finanzausgleichs erhält Stadt X zusätzliche Mittel, um diese spezifischen Kosten zu decken, während Stadt Y weniger oder keine zusätzlichen Mittel benötigt, da ihre Kostenstruktur anders ist. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Steuerkraftbasierter Finanzausgleich
Steuerkraftbasierter Finanzausgleich ist ein System, bei dem das eigene Steueraufkommen einer Gebietskörperschaft berücksichtigt wird, um eine gleichmäßige Verteilung öffentlicher Mittel zu gewährleisten. Dabei wird das Steueraufkommen pro Kopf in den verschiedenen Regionen mit dem nationalen Durchschnitt verglichen. Ziel ist es, finanzielle Ungleichheiten zwischen Regionen auszugleichen, sodass alle Gebietskörperschaften, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Stärke, in der Lage sind, eine angemessene Versorgung mit öffentlichen Dienstleistungen sicherzustellen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 581) Beispiel: Angenommen, Gemeinde A hat ein hohes Steueraufkommen pro Kopf, während Gemeinde B ein niedriges Steueraufkommen pro Kopf hat. Durch den steuerkraftbasierten Finanzausgleich erhält Gemeinde B Mittel von der Zentralregierung oder von einem Finanzausgleichsfonds, der durch Beiträge von wohlhabenderen Gemeinden wie Gemeinde A gespeist wird. Dies ermöglicht Gemeinde B, ähnliche öffentliche Dienstleistungen anzubieten wie Gemeinde A, obwohl ihr eigenes Steueraufkommen geringer ist. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Horizontale Zuweisungen
Horizontale Zuweisungen sind finanzielle Transfers innerhalb derselben Regierungsebene, z.B. von einer Gemeinde zu einer anderen oder von einem Bundesland zu einem anderen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 580) Beispiel: Angenommen, eine wohlhabendere Gemeinde überweist Mittel an eine ärmere Nachbargemeinde, um deren finanzielle Lage zu verbessern und eine gleichmäßigere Verteilung von öffentlichen Gütern und Dienstleistungen zu gewährleisten. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Vertikale Zuweisungen
Vertikale Zuweisungen sind finanzielle Transfers von einer Regierungsebene zu einer anderen, z.B. von der Bundesebene zu den Bundesländern oder von den Bundesländern zu den Kommunen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 580) Beispiel: Angenommen, die Bundesregierung erhebt mehr Steuern, als sie für ihre eigenen Aufgaben benötigt, und überweist die überschüssigen Mittel an die Länder, um bestimmte Projekte oder Programme zu finanzieren. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Flypaper-Effekt
Der Flypaper-Effekt beschreibt das Phänomen, dass öffentliche Ausgaben in der Regel stärker auf eine Zuweisung von Mitteln reagieren als private Haushalte. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 579 f.) Beispiel: Angenommen, eine Stadt erhält eine Pauschalzuweisung vom Staat. Statt die Zuweisung zu nutzen, um Steuern zu senken, neigt die Stadt dazu, die Mittel für zusätzliche öffentliche Projekte auszugeben. Dieses Verhalten zeigt, dass die Zuweisungen „anhaften“ und eher für Ausgaben als zur Entlastung der Steuerzahler verwendet werden, was zu einer Ausweitung der öffentlichen Ausgaben führt. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Gebundene Zuweisungen
Gebundene Zuweisungen sind finanzielle Übertragungen von einer Gebietskörperschaft an eine andere, die an bestimmte Bedingungen oder Leistungen des Empfängers geknüpft sind. Diese Mittel werden für spezifische Aufgaben oder Projekte bereitgestellt und erfordern oft eine Eigenleistung des Empfängers. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 578) Beispiel: Angenommen, eine Stadt erhält eine gebundene Zuweisung vom Bundesland zur Sanierung ihrer Schulen. Die Stadt muss dafür nachweisen, dass sie einen Teil der Kosten selbst trägt und die Mittel ausschließlich für die Schulsanierung verwendet. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Allgemeine Zuweisungen
Allgemeine Zuweisungen sind ungebundene finanzielle Übertragungen von einer Gebietskörperschaft an eine andere. Diese Art von Zuweisung ist nicht zweckgebunden und kann von der empfangenden Körperschaft nach eigenem Ermessen verwendet werden. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 578) Beispiel: Angenommen, der Bund überweist den Ländern jährlich Finanzhilfen in Form allgemeiner Zuweisungen. Diese Mittel können die Länder flexibel für verschiedene Ausgabenbereiche wie Bildung, Infrastruktur oder öffentliche Sicherheit nutzen, ohne an spezifische Projekte oder Bedingungen gebunden zu sein. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Pooling
Pooling bezieht sich auf das Bündeln von Risiken, typischerweise im Kontext der sozialen Sicherung, insbesondere bei Sozialversicherungen. Durch das Zusammenfassen vieler individueller Risiken auf zentraler Ebene können Effizienzvorteile erzielt werden, wie z.B. geringere Verwaltungskosten und eine bessere Verteilung der Risiken über eine größere Anzahl von Personen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 577) Beispiel: Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Fiscal Residuum
Das Fiscal Residuum bezeichnet die Differenz zwischen dem geldwerten Nutzen, den Bürger aus den bereitgestellten öffentlichen Gütern ziehen, und der Finanzierungslast, die sie durch Steuern tragen. Wenn dieser Restwert positiv ist, bedeutet es, dass die Bürger mehr Nutzen aus den öffentlichen Leistungen ziehen, als sie dafür bezahlen. Dies verbessert die Standortattraktivität einer Gemeinde. Bei perfekter Anwendung des Äquivalenzprinzips wäre der fiskalische Restwert null, da die Kosten und der Nutzen der öffentlichen Güter genau ausgeglichen wären. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 574) Beispiel: Angenommen, eine Gemeinde bietet hochwertige öffentliche Dienstleistungen wie gute Schulen, saubere Parks und eine effiziente Müllabfuhr. Die Kosten für diese Dienstleistungen werden durch lokale Steuern gedeckt. Wenn die Bürger den Nutzen dieser Dienstleistungen höher einschätzen als die Steuern, die sie dafür zahlen, liegt ein positiver Fiscal Residuum vor. Dies macht die Gemeinde attraktiver für potenzielle neue Bewohner und Unternehmen, da sie mehr Gegenwert für ihre Steuerzahlungen erhalten. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Spillins
Spillins sind die Effekte, wenn Bürger einer Gemeinde öffentliche Güter nutzen, die von einer anderen Gemeinde bereitgestellt werden. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 572) Beispiel: Wenn Einwohner von Gemeinde B regelmäßig das Theater in Gemeinde A besuchen, profitieren sie von den öffentlichen Gütern von Gemeinde A. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Negative Spillover-Effekte
Negative Spillover-Effekte treten auf, wenn eine Aktivität in einer Gemeinde negative Folgen für benachbarte Gemeinden hat. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 572) Beispiel: Angenommen, eine Fabrik in Gemeinde A verursacht Luftverschmutzung, die auch die Bewohner der benachbarten Gemeinde B beeinträchtigt. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

