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- Mengenabschreibung
Die Mengenabschreibung (auch Leistungsabschreibung genannt) ist ein Verfahren, bei dem die Abschreibung nicht gleichmäßig über die Jahre verteilt wird, sondern sich nach der tatsächlichen Nutzung bzw. der erzeugten Leistung des Anlageguts richtet. Maßgeblich ist also die produzierte Stückzahl oder Leistungseinheit in einer Rechnungsperiode. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 135 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen schafft eine Maschine für 60.000 € an, die insgesamt 120.000 Stück produzieren kann. In der ersten Periode werden 30.000 Stück hergestellt. Da die Abschreibung nach der tatsächlichen Nutzung erfolgt, werden in dieser Periode 15.000 € (60.000 € ÷ 120.000 Stück × 30.000 Stück) abgeschrieben. Je nach Produktionsmenge in den Folgeperioden schwanken die Abschreibungsbeträge entsprechend. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Progressive Abschreibung
Die progressive Abschreibung ist das Gegenstück zur degressiven Abschreibung. Dabei steigen die Abschreibungsbeträge im Zeitverlauf an, sodass die Belastung in den späteren Nutzungsjahren höher ist als in den ersten Jahren. Diese Methode wird vor allem eingesetzt, wenn ein Anlagegut erst nach und nach stärker beansprucht wird und die volle Leistung erst mit der Zeit erreicht. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 134 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen schafft eine Produktionsmaschine für 60.000 € an, die über fünf Jahre genutzt werden soll. Da die Maschine in den ersten Jahren noch nicht voll ausgelastet ist, wendet das Unternehmen die progressive Abschreibung an: Im ersten Jahr werden nur 6.000 € abgeschrieben, im zweiten Jahr 9.000 €, danach 12.000 €, 15.000 € und schließlich im fünften Jahr 18.000 €. So steigen die Abschreibungsbeträge von Jahr zu Jahr, entsprechend der zunehmenden Nutzung. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Buchwertverfahren
Das Buchwertverfahren ist eine geometrisch-degressive Abschreibungsmethode, bei der jedes Jahr ein fester Prozentsatz auf den jeweiligen Restbuchwert eines Anlageguts angewendet wird. Dadurch sinken die Abschreibungsbeträge mit jeder Nutzungsperiode, und es bleibt am Ende der Nutzungsdauer rechnerisch stets ein Restwert bestehen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 132 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen kauft eine Maschine für 100.000 € und legt einen jährlichen Abschreibungssatz von 25 % fest. Im ersten Jahr werden 25.000 € abgeschrieben, sodass ein Restbuchwert von 75.000 € bleibt. Im zweiten Jahr beträgt die Abschreibung dann nur noch 18.750 € (25 % von 75.000 €). So verringern sich die Beträge jedes Jahr weiter, während die Maschine nie vollständig auf null abgeschrieben wird. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Wirtschaftliche Überholung
Wirtschaftliche Überholung bezeichnet die Wertminderung eines an sich technisch noch nutzungsfähigen Betriebsmittels, das jedoch aufgrund von Veränderungen im Markt – etwa durch Geschmacksänderungen, Modewandel oder Nachfragerückgang – wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden kann. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 129 ff.) Beispiel: Ein Modeunternehmen besitzt moderne Nähmaschinen, die technisch einwandfrei funktionieren. Da jedoch die Nachfrage nach der produzierten Kleidungsart aufgrund eines plötzlichen Modewechsels stark sinkt, lohnt sich die weitere Nutzung der Maschinen wirtschaftlich nicht mehr. Die Maschinen sind damit wirtschaftlich überholt, obwohl sie technisch noch einsatzfähig wären. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Retrograde Methode
Die retrograde Methode ist ein Verfahren zur Ermittlung des Materialverbrauchs, bei dem man vom fertigen Produkt ausgeht und mithilfe von Stücklisten oder Rezepturen rückwärts berechnet, welche und wie viele Materialien dafür benötigt wurden. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 115 ff.) Beispiel: Ein Bäcker nutzt die retrograde Methode, um den Mehlverbrauch zu ermitteln. Da er im Monat 1.000 Brote gebacken hat und laut Rezept pro Brot 500 Gramm Mehl benötigt werden, ergibt sich ein rückgerechneter Verbrauch von 500 Kilogramm Mehl. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Befundrechnung
Die Befundrechnung ist ein Verfahren zur Ermittlung des Materialverbrauchs, bei dem dieser nicht laufend erfasst wird, sondern am Ende einer Periode durch Inventur festgestellt wird. Der Verbrauch ergibt sich dabei aus der Rechnung: Anfangsbestand + Zugänge – Endbestand. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 114 f.) Beispiel: Ein Getränkehersteller nutzt die Befundrechnung, um den Verbrauch an Glasflaschen zu ermitteln. Zu Beginn des Monats befinden sich 10.000 Flaschen im Lager, während im Laufe des Monats 5.000 neue Flaschen angeliefert werden. Am Monatsende zeigt die Inventur einen Bestand von 6.000 Flaschen. Daraus ergibt sich ein Verbrauch von 9.000 Flaschen im Produktionsprozess. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Skontrationsmethode
Die Skontrationsmethode ist ein Verfahren der Materialverbrauchserfassung, bei dem der Verbrauch fortlaufend anhand von Materialentnahmescheinen gebucht wird. So wird jederzeit ein rechnerischer Soll-Endbestand ermittelt und Fehlmengen können durch den Vergleich mit dem Inventurbestand festgestellt werden. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 114) Beispiel: Ein Möbelhersteller nutzt die Skontrationsmethode, indem er für jede Entnahme von Holz aus dem Lager einen Entnahmeschein ausfüllen lässt. Wird zum Beispiel für die Produktion von Tischen eine bestimmte Menge Holz entnommen, wird diese sofort im System verbucht. So kann der Betrieb jederzeit den Soll-Endbestand des Holzes berechnen und Abweichungen, etwa durch Schwund oder Diebstahl, schnell erkennen. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Gemeinkostenmaterial
Gemeinkostenmaterial sind Materialverbräuche (z. B. Hilfsstoffe oder Betriebsstoffe), die nicht direkt und eindeutig einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können. Sie werden daher als Gemeinkosten über Schlüsselgrößen (z. B. Maschinenstunden oder Materialzuschlagssätze) auf die Kostenträger verteilt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 113 ff.) Beispiel: In einer Schreinerei werden Nägel und Leim für viele verschiedene Möbelstücke verwendet. Da diese Materialien nicht genau einem bestimmten Möbelstück zugeordnet werden können, zählen sie zu den Gemeinkostenmaterial. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Materialgemeinkosten
Materialgemeinkosten sind alle Kosten im Materialbereich und Einkaufsbereich, die nicht direkt einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können. Dazu gehören z. B. Löhne der Lagerarbeiter, Abschreibungen auf Lagereinrichtungen, Heizkosten und Beleuchtungskosten im Lager oder Verwaltungskosten des Einkaufs. Sie werden über Schlüsselgrößen (z. B. Materialeinzelkosten) auf die Kostenträger verteilt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 113 ff.) Beispiel: Ein Unternehmen kauft Rohstoffe im Wert von 10.000 € ein. Zusätzlich entstehen 3.000 € Materialgemeinkosten für Lagerpersonal, Strom und Abschreibungen. Diese Kosten können nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden und werden daher über einen Zuschlag von 30 % auf die Materialeinzelkosten verteilt. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Einzelmaterialkosten
Einzelmaterialkosten sind Materialkosten, die einem Produkt direkt und eindeutig zugeordnet werden können, z. B. die Kosten für Rohstoffe, die unmittelbar in das Endprodukt eingehen. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 113 ff.) Beispiel: Ein Tischhersteller benötigt für einen Tisch 2 m² Eichenholz. Kostet 1 m² Holz 30 €, entstehen Einzelmaterialkosten von 60 € pro Tisch. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Materialkosten
Materialkosten sind die Kosten für alle Rohstoffe, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe, die im Produktionsprozess verbraucht werden. Rohstoffe gehen direkt in das Endprodukt ein, Hilfsstoffe sind Nebenbestandteile (z. B. Leim, Schrauben), und Betriebsstoffe werden bei der Fertigung benötigt, ohne ins Produkt einzugehen (z. B. Schmieröl, Strom). (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 113 ff.) Beispiel: Ein Möbelhersteller produziert Tische. Für jeden Tisch werden 20 € Holz (Rohstoff), 2 € Schrauben (Hilfsstoff) und 1 € Leim (Hilfsstoff) verbraucht. Zusätzlich fallen 0,50 € Schmieröl für die Maschinen (Betriebsstoff) pro Tisch an. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
- Nachfragepreis
Der Nachfragepreis ist der vom Markt bzw. von den Kunden vorgegebene Preis für ein Produkt. Das Unternehmen geht dabei von diesem Marktpreis aus und rechnet rückwärts („retrograde Kalkulation“), um zu ermitteln, welche Kosten gedeckt werden können und wie hoch der mögliche Gewinnzuschlag ausfällt. (vgl. Freidank/Sassen 2020, S. 107 f.) Beispiel: Ein Hersteller von Smartphones möchte ein neues Modell verkaufen. Der Marktpreis für vergleichbare Geräte liegt bei 400 €. Das Unternehmen muss nun rückwärts kalkulieren: Von den 400 € zieht es Materialkosten, Lohnkosten und Gemeinkosten ab, um zu prüfen, ob noch ein ausreichender Gewinn übrig bleibt. Freidank, C.; Sassen, R. (2020): Kostenrechnung. Grundlagen des Management Accounting, Konzepte des Kostenmanagements und zentrale Schnittstellen. 10. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

