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  • Defizitquote

    Die Defizitquote bezieht den Finanzierungssaldo auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Sie ist ein wichtiger Indikator im Rahmen des EU-Stabilitätspaktes und Wachstumspaktes, der den Beitritt zur Europäischen Währungsunion an bestimmte finanzpolitische Voraussetzungen knüpft und die Haushaltspolitik der Mitgliedsländer überwacht. Die Defizitquote wird durch strukturelle und konjunkturelle Einflüsse bestimmt. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 531) Beispiel: Angenommen, ein Land hat ein Haushaltsdefizit von 50 Milliarden Euro und ein BIP von 1000 Milliarden Euro. Die Defizitquote beträgt dann 5%, was bedeutet, dass das Defizit 5% des BIP ausmacht. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Kreditfinanzierungsquote

    Die Kreditfinanzierungsquote gibt den Anteil der durch Nettokreditaufnahme finanzierten Ausgaben an. Sie wird berechnet, indem die Nettokreditaufnahme durch die gesamten Staatsausgaben geteilt wird. Die Bewertung dieser Kennziffer hängt davon ab, inwieweit die Ausgaben zukunftswirksam sind und das Produktionspotenzial beeinflussen. Diese Quote wird vor allem für konjunkturpolitische Analysen verwendet. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 531) Beispiel: Angenommen, ein Staat hat jährliche Ausgaben von 1000 Milliarden Euro und nimmt Nettokredite in Höhe von 100 Milliarden Euro auf. Die Kreditfinanzierungsquote beträgt dann 10%, was bedeutet, dass 10% der Staatsausgaben durch Kredite finanziert werden. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Primärüberschuss-Quote

    Die Primärüberschuss-Quote ist das Verhältnis des Primärüberschusses zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Der Primärüberschuss ist der Überschuss der öffentlichen Einnahmen über die öffentlichen Ausgaben ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 531) Beispiel: Angenommen, ein Land hat jährliche Einnahmen von 500 Milliarden Euro und Ausgaben (ohne Zinsen) von 480 Milliarden Euro, während die Zinszahlungen 30 Milliarden Euro betragen. Bei einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2000 Milliarden Euro ergibt sich ein Primärüberschuss von 20 Milliarden Euro. Die Primärüberschuss-Quote beträgt somit 1%, was bedeutet, dass die Einnahmen ausreichen, um die Kernaufgaben des Staates zu finanzieren und einen Teil der Zinsausgaben zu decken. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Primärüberschuss

    Der Primärüberschuss ist der Überschuss der öffentlichen Einnahmen (ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen) über die öffentlichen Ausgaben (ebenfalls ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen). Ein Primärüberschuss zeigt an, dass die Einnahmen eines Staates ausreichen, um die Kernaufgaben des Staates zu finanzieren und einen Teil der Zinsausgaben zu decken. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 531) Beispiel: Angenommen, der Staat hat jährliche Einnahmen von 100 Milliarden Euro und jährliche Ausgaben (ohne Zinsen) von 90 Milliarden Euro. In diesem Fall beträgt der Primärüberschuss 10 Milliarden Euro. Das bedeutet, dass der Staat 10 Milliarden Euro mehr einnimmt, als er für seine Kernaufgaben ausgibt, und diesen Betrag für Zinszahlungen oder Schuldentilgung verwenden kann. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Zins-Ausgaben-Quote

    Die Zins-Ausgaben-Quote gibt an, welcher Anteil der gesamten Staatsausgaben für die Zahlung von Zinsen auf Staatsschulden verwendet wird. Diese Quote ist besonders aussagekräftig in Situationen, in denen der Spielraum zur Erhöhung des Steueraufkommens oder zur Reduzierung des Ausgabenwachstums begrenzt ist. Dies kann aus verschiedenen Gründen der Fall sein, wie z.B. politischen, haushaltspolitischen, haushaltsrechtlichen oder steuerpolitischen Herausforderungen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 530) Beispiel: Angenommen, ein Staat hat jährliche Zinszahlungen von 10 Milliarden Euro und die gesamten Staatsausgaben betragen 200 Milliarden Euro. Die Zins-Ausgaben-Quote wäre dann 10/200, also 0,05 oder 5%. Dies bedeutet, dass 5% der gesamten Staatsausgaben für Zinszahlungen aufgewendet werden müssen. Wenn die Zinszahlungen steigen, ohne dass die Staatsausgaben entsprechend wachsen oder reduziert werden können, erhöht sich diese Quote, was auf eine zunehmende finanzielle Belastung des Haushalts durch Zinszahlungen hinweist. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Zins-Steuer-Quote

    Die Zins-Steuer-Quote und die Zins-Einnahmen-Quote sind Kennzahlen, die zeigen, wie stark Zinszahlungen die Steuereinnahmen oder die gesamten Einnahmen eines Staates belasten. Sie geben an, welcher Anteil der Steuereinnahmen oder der gesamten Staatseinnahmen für Zinszahlungen verwendet wird und somit nicht für andere Staatsaufgaben zur Verfügung steht. Veränderungen in diesen Quoten zeigen, wie sich die finanzielle Belastung durch Zinsen im Verhältnis zu den Einnahmen entwickelt. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 530) Beispiel: Angenommen, ein Staat hat jährliche Zinszahlungen von 10 Milliarden Euro und Steuereinnahmen von 100 Milliarden Euro. Die Zins-Steuer-Quote wäre in diesem Fall 10/100, also 0,1 oder 10%. Dies bedeutet, dass 10% der Steuereinnahmen für Zinszahlungen aufgewendet werden müssen. Wenn die Zinszahlungen steigen, ohne dass die Steuereinnahmen entsprechend wachsen, erhöht sich diese Quote, was auf eine zunehmende budgetäre Belastung durch Zinsen hinweist. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Canard’sche Steuerregel

    Die Canard’sche Steuerregel besagt, dass alte Steuern, an die sich der Markt bereits angepasst hat, als gute Steuern gelten, während neue Steuern, die noch Anpassungen erfordern, als schlecht angesehen werden. Dies liegt daran, dass Marktanpassungen Zeit benötigen und durch unvollkommene Märkte oder gesetzliche Beschränkungen behindert werden können. Folglich wäre die beste Steuerreform diejenige, die keine Änderungen einführt, um bestehende Anpassungen nicht zu stören. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 523) Beispiel: Angenommen, in einem Land gibt es seit Jahrzehnten eine Steuer auf den Verkauf von Grundstücken. Der Immobilienmarkt hat sich im Laufe der Zeit an diese Steuer angepasst, und die Marktteilnehmer berücksichtigen sie in ihren Transaktionen. Wird nun eine neue Steuer auf digitale Dienstleistungen eingeführt, können die betroffenen Unternehmen und Konsumenten nur langsam reagieren, was zu Verzerrungen und Ungerechtigkeiten führen kann. Nach der Canard’schen Steuerregel wäre es besser, an der bestehenden Grundstücksverkaufssteuer festzuhalten, anstatt neue Steuern einzuführen, die neue Anpassungsprozesse erfordern. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Duale Einkommensteuer

    Die duale Einkommensteuer ist ein Steuersystem, das Kapitaleinkommen und übriges Einkommen (wie Löhne, Gehälter und über die normale Verzinsung hinausgehende Gewinne) unterschiedlich behandelt. Obwohl die Bemessungsgrundlage weitgehend der tatsächlichen Einkommensteuer entspricht, unterscheidet die duale Einkommensteuer zwischen einem Normaltarif für übriges Einkommen und einem reduzierten Tarif für Zinseinkommen. Diese Differenzierung kann jedoch Abgrenzungsprobleme verursachen, da die Einkommensarten klar zugeordnet werden müssen. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 516) Beispiel: Angenommen, Paul hat Einkommen aus einer Festanstellung und erhält zusätzlich Zinsen aus einer Geldanlage. Bei der dualen Einkommensteuer wird sein Gehalt zum regulären Einkommensteuersatz und die Zinserträge zum reduzierten Steuersatz für Kapitaleinkommen besteuert. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Flat Tax

    Die Flat Tax ist eine am Einkommen anknüpfende Abgabe, die sich durch einen einheitlichen Steuersatz für alle Einkommensarten auszeichnet und eine radikale Vereinfachung der Steuerregelungen zur Folge hat. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 516 f.) Beispiel: Angenommen, Max hat ein Jahreseinkommen von 50.000 Euro. Bei einer Flat Tax würde er beispielsweise 20% seines Einkommens, also 10.000 Euro, als Steuer zahlen, unabhängig davon, ob er berufliche Kosten oder andere Abzüge hat. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Comprehensive Income Tax

    Die Comprehensive Income Tax (CIT) ist ein Konzept der Einkommensteuer, das darauf abzielt, alle Einkommensquellen umfassend und gleichmäßig zu besteuern, entsprechend der Reinvermögenszugangstheorie. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 516) Beispiel: Angenommen, Lisa erhält Einkommen aus ihrem Job, Dividenden aus Aktien und Mieteinnahmen aus einer Immobilie. Bei einer Comprehensive Income Tax würde ihr gesamtes Einkommen aus allen diesen Quellen ohne jegliche Ausnahmen besteuert werden, was eine gleichmäßige Besteuerung und die Möglichkeit einer Senkung des Steuersatzes ermöglichen würde. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Quellenlandprinzip

    Das Quellenlandprinzip besagt, dass Einkommen ausschließlich in dem Land besteuert wird, in dem es erzielt wurde, unabhängig davon, wo der Steuerpflichtige wohnt. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 500) Beispiel: Angenommen, Max wohnt in Deutschland, erhält jedoch Dividenden aus seiner Investition in einem Unternehmen in den USA. Nach dem Quellenlandprinzip zahlt Max Steuern auf diese Dividenden in den USA, dem Land, in dem die Dividenden erwirtschaftet wurden, unabhängig davon, dass er in Deutschland lebt. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

  • Wohnsitzlandprinzip

    Das Wohnsitzlandprinzip besagt, dass ein Steuerpflichtiger in seinem Wohnsitzland Steuern auf sein gesamtes Einkommen zahlen muss, unabhängig davon, ob das Einkommen im Inland oder Ausland erzielt wurde. (vgl. Brümmerhoff/Büttner 2018, S. 500) Beispiel: Angenommen, Lisa wohnt in Deutschland, aber sie erzielt einen Teil ihres Einkommens durch eine Beratertätigkeit in Spanien. Nach dem Wohnsitzlandprinzip muss Lisa ihr gesamtes Einkommen, sowohl das in Deutschland als auch das in Spanien erzielte, in Deutschland versteuern. Brümmerhoff, D.; Büttner, T. (2018): Finanzwissenschaft. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg

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