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- Theorie der methodischen Bildung
Die Theorie der methodischen Bildung, als formal-orientierter Ansatz, legt den Fokus auf die Entwicklung spezifischer Methoden und Techniken, die Schülern helfen, Inhalte selbstständig zu erschließen. Diese Theorie betont den Einsatz von Verfahren wie Lesetechniken und Lerntechniken, Techniken zur Selbstorganisation und Strategien zur Zusammenarbeit. Ziel ist es, die Lernenden dazu zu befähigen, eigenständig Wissen zu erarbeiten, zu reflektieren und anzuwenden, wodurch ihre Fähigkeit zur selbstgesteuerten und wissenschaftsnahen Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen gestärkt wird. (vgl. Lehner 2019, S. 50 f.) Beispiel: Angenommen, im Wirtschaftsunterricht wird ein Projekt zur Analyse eines Unternehmens durchgeführt. Die Schüler arbeiten in Gruppen und nutzen kooperative Lerntechniken, um ein Fallbeispiel zu analysieren. Sie setzen Methoden wie Brainstorming, Präsentationen und Diskussionsrunden ein, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und ihre Erkenntnisse auszutauschen. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Theorie der funktionalen Bildung
Die Theorie der funktionalen Bildung, die zu den formalen Ansätzen der Bildung gehört, fokussiert sich auf die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler durch die Auseinandersetzung mit bestimmten Bildungsinhalten. (vgl. Lehner 2019, S. 50 f.) Beispiel: Ein Beispiel wäre das Erlernen von Mathematik. Hierbei ist das Ziel nicht nur, mathematische Fakten und Formeln zu kennen, sondern vor allem, das logische Denken, die Fähigkeit zur Problemlösung und das analytische Denken zu schärfen. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Bildungstheorie des Klassischen
Die Bildungstheorie des Klassischen bezieht sich auf die Vorstellung, dass bestimmte klassische Werke der Kultur, wie die Schriften antiker Philosophen oder literarische Werke von Goethe und Schiller, eine grundlegende Bedeutung für die Bildung haben. Diese Werke werden als Maßstab genutzt, um Leitvorstellungen für das eigene Leben zu entwickeln. (vgl. Lehner 2019, S. 50 f.) Beispiel: Ein Beispiel für die Bildungstheorie des Klassischen im Wirtschaftsunterricht wäre die Behandlung von Adam Smiths "Wohlstand der Nationen." Dieser Text, als ein "klassisches" Werk der Wirtschaftstheorie, würde nicht nur inhaltlich vermittelt, sondern auch als Grundlage genutzt, um grundlegende Prinzipien der Marktwirtschaft zu diskutieren und auf aktuelle wirtschaftliche Fragestellungen anzuwenden. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Bildungstheoretische Didaktik
Die bildungstheoretische Didaktik, entwickelt von Wolfgang Klafki in den 1950er-Jahren, fokussiert sich auf die Auswahl und Vermittlung von Bildungsinhalten im Unterricht. Sie betont die Auseinandersetzung der Schüler mit kulturellen Inhalten und verbindet materiale (Inhalte) und formale (Fähigkeiten) Bildungsansätze. Ziel ist es, dass Lernende sowohl die Inhalte einer kulturellen Wirklichkeit als auch allgemeine Einsichten und Fähigkeiten erschließen. Klafki entwickelte diese Didaktik später zur kritisch-konstruktiven Didaktik weiter. (vgl. Lehner 2019, S. 50 ff.) Beispiel: Im Wirtschaftsunterricht könnte die bildungstheoretische Didaktik beispielsweise angewendet werden, indem das Thema "Globalisierung" behandelt wird. Hierbei geht es nicht nur darum, den Schüler die wirtschaftlichen Fakten und Zusammenhänge der Globalisierung zu vermitteln (materiale Bildung), sondern auch darum, dass sie die Auswirkungen auf Arbeitsmärkte, Umwelt und soziale Gerechtigkeit verstehen und kritisch hinterfragen (formale Bildung). Ziel ist es, dass die Schüler sowohl das Wissen über Globalisierung als auch die Fähigkeit entwickeln, die komplexen Zusammenhänge eigenständig zu analysieren und auf aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen anzuwenden. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Legitimatorische Aussagen
Legitimatorische Aussagen sind Begründungen, die das pädagogische oder didaktische Handeln rechtfertigen. Sie liefern die theoretischen Grundlagen dafür, warum bestimmte Lehrmethoden oder Bildungsziele als sinnvoll und notwendig angesehen werden. (vgl. Lehner 2019, S. 48 f.) Beispiel: In der Diskussion über die Einführung digitaler Medien im Unterricht könnten legitimatorische Aussagen darauf abzielen, diese Maßnahme mit der Notwendigkeit zu begründen, Schüler auf die digitale Welt vorzubereiten und ihnen Kompetenzen zu vermitteln, die in der modernen Arbeitswelt erforderlich sind. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Ideologiekritik
Ideologiekritik ist ein Ansatz, der sich mit den Machtstrukturen und herrschaftlichen Interessen innerhalb einer Gesellschaft beschäftigt. Dabei wird untersucht, wie bestimmte Ideologien — also Überzeugungen und Werte — dazu beitragen, soziale Ungleichheiten und Machtverhältnisse zu legitimieren oder aufrechtzuerhalten. Der Fokus liegt auf der Analyse, wie diese Ideologien das Denken und Handeln von Individuen und Gruppen beeinflussen. Kritiker der Ideologiekritik bemängeln oft, dass sie zwar auf allgemeine gesellschaftliche Probleme hinweist, jedoch oft konkrete Lösungsvorschläge oder Ansätze für Veränderungen vermissen lässt. Stattdessen bleibt die Analyse manchmal in allgemeinen Aussagen stecken, ohne spezifische Wege zur Verbesserung aufzuzeigen. (vgl. Lehner 2019, S. 48) Beispiel: In einem Bildungsdiskurs wird die Idee hinterfragt, dass das Bildungssystem allen Schüler gleiche Chancen bietet. Die Ideologiekritik könnte aufzeigen, dass in Wirklichkeit wirtschaftliche und soziale Hintergründe der Familien einen erheblichen Einfluss auf den Bildungserfolg haben. Diese Analyse legt die herrschenden gesellschaftlichen Strukturen offen, die Ungleichheiten perpetuieren. Kritiker könnten jedoch anmerken, dass solche Analysen oft keine konkreten Vorschläge bieten, wie das Bildungssystem tatsächlich verändert werden könnte, um mehr Chancengleichheit zu erreichen. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Rationalismus
Rationalismus ist ein Ansatz in der Wissenschaft, der darauf abzielt, Theorien zu entwickeln, die auf klaren, logischen und empirisch überprüfbaren Grundlagen basieren. Im Mittelpunkt steht die empirisch-analytische Forschung, die durch systematische Beobachtungen und Experimente verlässliches Wissen schafft. Das Ziel ist es, universell gültige Gesetzmäßigkeiten zu finden, die für die Praxis, wie zum Beispiel die Didaktik, relevant sind. Kritiker des Rationalismus bemängeln jedoch, dass dieser Ansatz zwar große Mengen an Daten erzeugt, aber oft die gesellschaftlichen und kulturellen Kontexte, in denen das Lernen und Lehren stattfindet, unzureichend berücksichtigt. (vgl. Lehner 2019, S. 48) Beispiel: Eine Schule führt eine umfassende Studie zur Effektivität verschiedener Lehrmethoden durch. Dabei werden zahlreiche Daten über Schülerleistungen gesammelt und statistisch ausgewertet, um herauszufinden, welche Methode die besten Ergebnisse erzielt. Obwohl die Studie wertvolle Erkenntnisse liefert, könnte sie vernachlässigen, wie kulturelle Hintergründe oder soziale Umstände der Schüler das Lernen beeinflussen. So wird der Kontext des Lehrens und Lernens möglicherweise nicht ausreichend reflektiert. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Hermeneutik
Hermeneutik ist die Kunst und Wissenschaft der Interpretation, die sich darauf konzentriert, den tieferen Sinn von Texten und Kommunikationssituationen zu erschließen. Dabei geht es darum, das Gemeinte hinter den Worten zu verstehen und die zugrunde liegende Bedeutung zu rekonstruieren. Im Zentrum steht das Verstehen, das über das bloße Erfassen von Fakten hinausgeht. Kritiker werfen der Hermeneutik manchmal vor, dass sie statt objektiven Wissens eher subjektive Meinungen oder Vorannahmen in den Vordergrund stellt. (vgl. Lehner 2019, S. 48) Beispiel: Die Lehrkraft bespricht einen Text über die Arbeitsmarktpolitik eines Landes. Statt nur die Fakten zu betrachten, wie z.B. Arbeitslosenzahlen oder Gesetze, interpretiert die Klasse die dahinterliegenden Absichten der Regierung. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Bedingungsgefüge
Das Bedingungsgefüge beschreibt die verschiedenen Einflussfaktoren, die eine Lehrsituation und Lernsituation prägen. Dazu gehören personale Faktoren wie die Vorkenntnisse und Erwartungen der Lernenden, institutionelle Rahmenbedingungen wie die Ausstattung der Schule oder gesetzliche Vorgaben, sowie gesellschaftliche Einflüsse wie die Sozialisation der Lernenden. Diese Faktoren wirken zusammen und bestimmen die Möglichkeiten und Grenzen des Unterrichts. Das Bedingungsgefüge zeigt, wie unterschiedlich nahe oder ferne Einflüsse die Gestaltung von Lehr- und Lernsituationen beeinflussen und den Handlungsspielraum der Lehrkraft definieren. (vgl. Lehner 2019, S. 34) Beispiel: In einer Schule mit begrenzten finanziellen Ressourcen müssen Lehrkräfte bei der Planung von Experimenten im Chemieunterricht einfache und kostengünstige Materialien verwenden. Gleichzeitig beeinflussen die Vorkenntnisse der Schüler und gesetzliche Sicherheitsvorgaben die Gestaltung des Unterrichts. Diese Faktoren zusammen bestimmen, wie der Unterricht abläuft und welche Methoden eingesetzt werden können. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Strukturmodelle
Strukturmodelle in der Didaktik sind theoretische Rahmenwerke, die dazu dienen, Lehrsituationen und Lernsituationen systematisch zu beschreiben, zu planen und zu analysieren. Sie bieten eine Art „Schablone“ oder Muster, das typische Abläufe und Strukturen des Lehrens und Lernens erfasst und abbildet. Diese Modelle sind nicht direkt aus der Praxis abgeleitet, sondern basieren auf theoretischen Überlegungen und pädagogischen Konzepten. Strukturmodelle helfen dabei, komplexe Lehrsituationen und Lernsituationen zu strukturieren und sie somit besser verständlich und besprechbar zu machen. Obwohl sie auf theoretischen Überlegungen beruhen, werden sie in der Praxis überprüft und weiterentwickelt. Ihre Gültigkeit ist jedoch nicht unbegrenzt, da sie sich an die sich verändernden pädagogischen und gesellschaftlichen Anforderungen anpassen müssen. (vgl. Lehner 2019, S. 31 f.) Beispiele: Berliner Modell, Hamburger Modell, Fachdidaktisches Strukturmodell Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Didaktische Alltagstheorien
Didaktische Alltagstheorien sind informelle, subjektive Überzeugungen und Annahmen, die Lehrende im Alltag ihres Unterrichts entwickeln und anwenden. Sie unterscheiden sich von wissenschaftlichen didaktischen Theorien dadurch, dass sie stärker an praktischen Erfahrungen und unmittelbaren Bedürfnissen orientiert sind, statt auf systematischer Forschung zu basieren. Diese Alltagstheorien helfen Lehrkräften, sich in ihrer täglichen Arbeit zu orientieren und schnelle Entscheidungen zu treffen, ohne immer auf wissenschaftliche Modelle zurückzugreifen. (vgl. Lehner 2019, S. 30 f.) Beispiel: Eine Lehrkraft könnte die subjektive Theorie haben, dass "aktive Schüler automatisch bessere Leistungen erbringen." Diese Überzeugung könnte dazu führen, dass die Lehrkraft Schülerinnen und Schüler, die im Unterricht leise oder zurückhaltend sind, weniger beachtet oder deren Fähigkeiten unterschätzt, selbst wenn dies nicht den tatsächlichen Leistungen der Schüler entspricht. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag
- Rezepte
Rezepte sind spezifische, verbindliche Anweisungen, die klar vorgeben, wie bestimmte Aspekte des Unterrichts gestaltet werden sollen. Sie sind konkrete Handlungsvorgaben, die wenig Spielraum für individuelle Anpassungen lassen und direkt in der Praxis angewendet werden können. (vgl. Lehner 2019, S. 30) Beispiel: Verwende Gruppenarbeit, um soziale Kompetenzen zu fördern. Lehner, M. (2019): Didaktik. Bern: Haupt Verlag

