Wiederholte Spiele sind Spielsituationen, bei denen dieselben Spieler über mehrere Perioden hinweg immer wieder aufeinander treffen und sich gegenseitig beeinflussen können. Sie bestehen aus der Wiederholung eines sogenannten Stufenspiels, wie z.B. dem Gefangenendilemma, in mehreren Runden. Dabei geht es nicht um eine bloße Abfolge unabhängiger Spiele, sondern um eine langfristige Interaktion, bei der frühere Handlungen zukünftige Entscheidungen beeinflussen können. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 20 ff.)
Beispiel: In einem Markt treten zwei Firmen gegeneinander an und wiederholen ihr Konkurrenzspiel in jeder Periode. Wenn sie nur einmal spielen würden (ein statisches Spiel), hätte jede Firma den Anreiz, sich nicht an eine Kartellabsprache zu halten und den maximalen kurzfristigen Gewinn einzufahren. Aber in einem wiederholten Spiel könnten sie sich auf langfristige Kooperation einigen, da sie wissen, dass nicht-kooperatives Verhalten in den folgenden Perioden mit Vergeltung bestraft werden könnte, wodurch der langfristige Gewinn insgesamt sinkt.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler