Vollkostenrechnung
- Andreas Armster

- 23. Nov.
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Die Vollkostenrechnung verteilt sämtliche im Unternehmen anfallenden Kosten – also sowohl variable als auch fixe – auf die Kostenträger, sodass vollständige Selbstkosten pro Leistungseinheit entstehen, die langfristig durch den Verkaufspreis gedeckt werden müssen. Da dabei auch Gemeinkosten über verschiedene Schlüssel zugerechnet und fixe Kosten proportionalisiert werden, kann es zu Verzerrungen kommen, die insbesondere bei kurzfristigen Entscheidungen zu Fehlurteilen führen. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 333 ff.)
Beispiel: Ein Unternehmen produziert ein Produkt, dessen volle Stückkosten bei 20 € liegen. Wird es zu einem Preis von 22 € verkauft, zeigt die Vollkostenrechnung einen Gewinn von 2 € pro Stück. Kurzfristig könnte dieser Eindruck jedoch täuschen, denn ein Teil der 20 € besteht aus fixen Gemeinkosten, die unabhängig von der Produktion anfallen. Würde das Unternehmen ein zusätzliches Stück bereits für 12 € verkaufen können, wäre dies trotz „Verlusts“ nach Vollkostenrechnung sinnvoll, weil die variablen Kosten nur 10 € betragen und damit ein positiver Deckungsbeitrag entsteht.
Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag


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