Ein sequentielles Gleichgewicht ist eine Verfeinerung des Nash-Gleichgewichts für dynamische Spiele, die berücksichtigt, dass Spieler möglicherweise nur unvollständige Informationen über frühere Züge haben. Dabei wählt jeder Spieler in jedem möglichen Entscheidungspunkt die für ihn beste Strategie, basierend auf Wahrscheinlichkeiten, die durch die Bayes’sche Regel kontinuierlich aktualisiert werden. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 125 ff.)
Beispiel: Angenommen, ein neuer Wettbewerber überlegt, in einen Markt einzutreten, und der bestehende Monopolist muss entscheiden, ob er den Eintritt bekämpft. Im sequentiellen Gleichgewicht wählt der Neue seine Strategie so, dass der Monopolist mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Abwehrmaßnahme ergreift. Hier treffen beide Akteure an jedem Punkt rationale Entscheidungen, auch wenn der Monopolist nicht genau weiß, welche Strategie der Neue gewählt hat.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler