Die Schachter-Singer-Theorie, auch bekannt als Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion, besagt, dass Emotionen aus zwei Komponenten bestehen: einer physiologischen Erregung und einer kognitiven Bewertung. Schachter und Singer gehen davon aus, dass körperliche Erregung zunächst emotionsunspezifisch ist und erst durch die Interpretation und Bewertung der Situation zu einer spezifischen Emotion wird. Das bedeutet, dass die gleiche körperliche Reaktion, z.B. ein erhöhter Herzschlag, je nach Bewertung der Situation als Angst, Freude oder Wut empfunden werden kann. (vgl. Fritz/Hussy/Tobinski 2018, S. 205)
Beispiel: Angenommen, du spürst nach einem unerwarteten lauten Geräusch dein Herz schneller schlagen. Wenn du siehst, dass das Geräusch von einem Freund kam, der dir einen Streich gespielt hat, könntest du die Erregung als Spaß oder Erleichterung interpretieren. Würde das Geräusch aber von etwas Bedrohlichem stammen, wie einem nahenden Auto, würdest du die gleiche körperliche Reaktion als Angst bewerten.
Fritz, A.; Hussy, W.; Tobinski, D. (2018): Pädagogische Psychologie. 3. Auflage. München: Ernst Reinhardt Verlag
Commenti