Restwertmethode
- Andreas Armster

- vor 23 Stunden
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Die Restwertmethode ist ein Verfahren der Kuppelkalkulation, das bei verbundenen Produktionsprozessen angewendet wird, in denen aus einem Fertigungsvorgang Hauptprodukte und Nebenprodukte entstehen. Dabei werden von den Gesamtkosten des Prozesses die Erlöse und direkt zurechenbaren Kosten der Nebenprodukte abgezogen. Der verbleibende Restwert stellt die Kosten dar, die das Hauptprodukt tragen muss, und die Stückkosten des Hauptprodukts ergeben sich durch Division dieses Restwerts durch die produzierte Menge. Dieses Verfahren eignet sich besonders, wenn die Nebenprodukte unbedeutend sind, und orientiert sich am Kostentragfähigkeitsprinzip, nicht am Verursachungsprinzip. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 235 f.)
Beispiel: Bei der Restwertmethode eines Kuppelprozesses entstehen aus einem Fertigungsvorgang ein Hauptprodukt und mehrere Nebenprodukte. Von den Gesamtkosten des Prozesses werden die Erlöse und direkt zurechenbaren Kosten der Nebenprodukte abgezogen, der Restwert entfällt auf das Hauptprodukt. Beispielsweise betragen die Gesamtkosten 162.750 EUR, das Hauptprodukt 900 kg. Nach Abzug der Erlöse und Kosten der Nebenprodukte bleiben 162.000 EUR Restwert, woraus sich Stückkosten von 180 EUR/kg für das Hauptprodukt ergeben.
Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag


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