Der Public-Good-Index (PGI) misst die Macht von Spielern in Koalitionsspielen unter der Annahme, dass Koalitionserträge kollektive Güter sind, die von allen Mitgliedern gleichermaßen genutzt werden. Er berücksichtigt nur Minimumgewinnkoalitionen, in denen jedes Mitglied unverzichtbar ist. Die Macht eines Spielers hängt davon ab, wie oft er in solchen Koalitionen vertreten ist, ohne eine Verteilung von Erträgen zu implizieren. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 330 ff.)
Beispiel: Angenommen, in einem Abstimmungsspiel müssen mindestens 51 Stimmen erreicht werden, um eine Entscheidung zu treffen. Die Stimmgewichte sind 35, 20, 15, 15, und 15. Die Minimumgewinnkoalitionen (MWCs) sind {35, 20}, {35, 15, 15}, und {20, 15, 15, 15}. Spieler mit einem Stimmgewicht von 15 erscheinen häufiger in MWCs als der Spieler mit 20 Stimmen, was ihnen im Public-Good-Index einen höheren Wert gibt, da ihre Teilnahme für die Bildung von MWCs häufiger kritisch ist.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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