Der Nucleolus ist eine Menge von Auszahlungsvektoren (die oft nur ein Element umfasst), welche die Überschüsse der Koalitionen in einem Spiel minimieren und damit das Potenzial für Einwände der Spieler gegen eine bestimmte Aufteilung reduzieren. Dieses Konzept wurde von Schmeidler (1969) eingeführt und bietet eine Möglichkeit, stabile Ergebnisse in kooperativen Spielen zu finden, indem es Konflikte durch Minimierung der größten Unzufriedenheiten ausgleicht. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 307)
Beispiel: Angenommen, drei Spieler arbeiten zusammen und erzielen gemeinsam einen Gewinn von 100 Einheiten. Jede mögliche Koalition hat unterschiedliche Verhandlungsstärken, z. B. können zwei Spieler ohne den dritten maximal 60 Einheiten erzielen. Der Nucleolus bestimmt die Aufteilung so, dass der größte Unmut (Überschuss) der Koalitionen minimiert wird. In diesem Fall könnte die Aufteilung z. B. 40, 40 und 20 sein, da sie alle Koalitionen zufriedenstellt und keine Partei übermäßig benachteiligt wird.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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