Neoinstitutionalismus
- Andreas Armster
- 4. Juli
- 1 Min. Lesezeit
Der (soziologische) Neoinstitutionalismus ist eine Organisationstheorie, die davon ausgeht, dass Unternehmen ihre Strukturen und Praktiken nicht nur aus Effizienzgründen, sondern vor allem zur Erfüllung gesellschaftlicher Erwartungen gestalten. Dabei streben Organisationen nach Legitimität gegenüber ihrer Umwelt, auch wenn Maßnahmen (z. B. Diversity-Programme) objektiv nicht effizient sind. Zentrale Begriffe sind Institutionalisierung, Rationalitätsmythen, Legitimität und Isomorphismus (Angleichung an andere Organisationen). (vgl. Oechsler/Paul 2024, S. 84 ff.)
Beispiel: Ein Unternehmen führt ein Diversity-Programm ein, obwohl Studien zeigen, dass der wirtschaftliche Nutzen unklar ist. Der wahre Grund: Es will gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden, als modern gelten und staatliche Fördergelder erhalten. Das Unternehmen handelt also nicht primär effizient, sondern sucht Legitimität in seiner Umwelt.
Oechsler, W. A.; Paul, C. (2024): Personal und Arbeit. Einführung in das Personalmanagement. 12. Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg
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