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Mehrstufige Äquivalenzziffernkalkulation

Die mehrstufige Äquivalenzziffernkalkulation wird angewendet, wenn die Kostenunterschiede zwischen Sorten nicht mehr mit einer einzigen Äquivalenzzifferreihe erfasst werden können, etwa wegen unterschiedlicher Materialeinsätze und Arbeitseinsätze, Abfälle oder Fertigungsabweichungen. Dabei werden mehrere Äquivalenzziffernreihen gebildet, um verschiedene Kostenarten stufenbezogen auf die Sorten zu verteilen. Materialkosten, Fertigungskosten und Verwaltungskosten sowie Vertriebskosten werden getrennt nach den passenden Äquivalenzziffern oder Absatzmengen auf die Produkte aufgeteilt, sodass die Stückkosten je Sorte präzise ermittelt werden. (vgl. Jórasz/Baltzer 2019, S. 232 ff.)


Beispiel: Bei der mehrstufigen Äquivalenzziffernkalkulation eines Ziegelei-Betriebs werden die Materialkosten, Fertigungskosten sowie Verwaltungskosten und Vertriebskosten getrennt verteilt. Für die Materialkosten wird Sorte 1 als Einheitssorte festgelegt, und die produzierten Mengen jeder Sorte werden mit den jeweiligen Äquivalenzziffern multipliziert, um die Recheneinheiten zu erhalten. Anschließend werden die Materialkosten pro Recheneinheit ermittelt und mit den Äquivalenzziffern multipliziert, um die Stückmaterialkosten je Sorte zu berechnen. Analog werden die Fertigungskosten über eine separate Äquivalenzziffernreihe verteilt. Die Verwaltungskosten und Vertriebskosten werden proportional zu den Absatzmengen aufgeteilt. So ergeben sich die Stückkosten je Sorte, beispielsweise 0,156 EUR für Sorte 1, 0,228 EUR für Sorte 2, 0,514 EUR für Sorte 3 und 0,476 EUR für Sorte 4.


Jórasz, W.; Baltzer, B. (2019): Kosten- und Leistungsrechnung. Lehrbuch mit Aufgaben und Lösungen. 6. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel-Verlag

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