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Magische Sechseck

Das Magische Sechseck ist ein Leitbild der Wirtschaftspolitik in Deutschland und erweitert das ursprüngliche Magische Viereck um zwei zusätzliche Ziele: Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit. Insgesamt umfasst es somit sechs wirtschaftspolitische Hauptziele, die gleichzeitig angestrebt werden sollen: Preisniveaustabilität, hoher Beschäftigungsstand (Vollbeschäftigung), stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, Umweltschutz sowie soziale Gerechtigkeit. Letztere wird häufig mit Verteilungsgerechtigkeit gleichgesetzt, also einer gerechten Verteilung von Einkommen und Vermögen. Das Sechseck verdeutlicht, dass wirtschaftliche Stabilität allein nicht ausreicht, sondern dass auch soziale und ökologische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind, um den übergeordneten Zweck der Wirtschaftspolitik – die Steigerung von Wohlstand und Wohlfahrt – zu erreichen. In der Praxis ist es jedoch oft schwierig, alle sechs Ziele gleichzeitig zu verwirklichen, da zwischen ihnen Zielkonflikte bestehen können. (vgl. Kulessa 2018, S. 285 ff.)


Beispiel: Die Regierung beschließt ein Konjunkturpaket mit Investitionen in umweltfreundliche Infrastruktur. Dadurch wird das Wirtschaftswachstum angeregt (Wachstum), neue Jobs entstehen (Vollbeschäftigung), und gleichzeitig werden ökologische Ziele gefördert (Umweltschutz). Um soziale Gerechtigkeit zu stärken, fließt ein Teil der Mittel in Bildung und soziale Programme. Allerdings steigen durch die hohe Nachfrage auch die Preise leicht (Preisniveaustabilität in Gefahr), und Importe nehmen zu (Belastung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts). Das Beispiel zeigt die Zielkonflikte im Sechseck.


Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft

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