Die I-Power beschreibt den Einfluss eines Spielers auf die kollektive Entscheidungsfindung, unabhängig davon, welchen Nutzen oder Anteil er am Ergebnis erzielt. Sie misst, wie stark ein Spieler durch seine Stimme die Bildung von Mehrheiten beeinflussen kann. Der Banzhaf-Index wird häufig als Maß für die I-Power verwendet, da er zeigt, wie oft ein Spieler in einer Koalition entscheidend für das Erreichen einer Mehrheit ist. I-Power konzentriert sich auf die strukturelle Macht in Entscheidungsprozessen und ist unabhängig von individuellen Präferenzen oder den konkreten Ergebnissen einer Abstimmung. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 335 ff.)
Beispiel: In einem Gremium mit drei Mitgliedern A, B und C sind Entscheidungen mit mindestens zwei Stimmen erforderlich. A und B haben je 40 % der Stimmen, C hat 20 %. Obwohl C einen geringeren Anteil hat, ist C oft entscheidend, da A und B allein keine Mehrheit erreichen können. Die I-Power von C liegt darin, durch seine Stimme die Mehrheitsbildung zu ermöglichen, auch wenn der Einfluss von C auf das Ergebnis inhaltlich begrenzt sein mag.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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