Die Fitnessfunktion ist eine zentrale Größe im evolutorischen Spielmodell und beschreibt das Durchsetzungsvermögen eines Spielers oder einer Strategie. Sie ordnet jeder Strategie einen Fitnesswert zu, der oft den Erfolg in der Population widerspiegelt, etwa durch Überlebensvorteile oder Reproduktionsvorteile. Im Unterschied zu klassischen Nutzenfunktionen erlaubt die Fitnessfunktion interpersonelle Vergleiche und ermöglicht die Berechnung von Durchschnittswerten in der Population, um deren Entwicklung zu analysieren. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 371)
Beispiel: Das Verhalten von Falken und Tauben in einem evolutorischen Spiel. Falken verhalten sich aggressiv, kämpfen um Ressourcen und gewinnen diese vollständig, riskieren dabei jedoch Verletzungen. Tauben hingegen vermeiden Konflikte und teilen die Ressourcen. Die Fitness der beiden Strategien hängt davon ab, wie häufig Falken und Tauben in der Population vertreten sind. In einer Population mit vielen Falken sinkt deren Fitness aufgrund häufiger Verletzungen. In einer Tauben-dominanten Population hingegen haben Falken einen Vorteil, da sie die Ressourcen ohne Widerstand gewinnen können.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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