Die Erwartungsnutzenhypothese besagt, dass Spieler unter Unsicherheit Entscheidungen treffen, indem sie den Nutzen jeder möglichen Entscheidung anhand ihrer Wahrscheinlichkeiten und der damit verbundenen Ergebnisse bewerten. Dabei wird der Erwartungsnutzen einer Entscheidung berechnet, indem man die Nutzenwerte der möglichen Ergebnisse mit deren jeweiligen Wahrscheinlichkeiten multipliziert und dann aufsummiert. Wenn die Nutzenfunktion eines Spielers diese Methode erfüllt, spricht man von einer von Neumann-Morgenstern'schen Nutzenfunktion. Die Hypothese geht davon aus, dass rationale Spieler sich so verhalten, dass sie ihren Erwartungsnutzen maximieren. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 38 ff.)
Beispiel: Angenommen, ein Spieler kann zwischen zwei Investments wählen: Option A bietet eine 60%ige Chance auf 200 € Gewinn und eine 40%ige auf 50 € Gewinn, während Option B einen sicheren Gewinn von 120 € verspricht. Berechnet nach der Erwartungsnutzentheorie ergibt sich für Option A ein erwarteter Nutzen von 3,8 und für Option B von 3,5. Da Option A den höheren erwarteten Nutzen hat, würde ein risikoaffiner Spieler sie bevorzugen, während ein risikoaverser Spieler sich eher für die sichere Option B entscheiden könnte.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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