Das Diktatorspiel ist ein spieltheoretisches Modell, bei dem ein Spieler, der sogenannte Diktator, die vollständige Kontrolle über die Verteilung einer Ressource (z. B. Geld oder Kuchen) hat. Der Diktator entscheidet allein, ob und wie viel er einem anderen Spieler abgibt. Der zweite Spieler hat dabei keine Möglichkeit, die Entscheidung zu beeinflussen oder eine Strategie zu wählen, nicht einmal, das Angebot abzulehnen. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 282 f.)
Beispiel: Im Diktatorspiel erhält Spieler 1 (der Diktator) einen Kuchen im Wert von 100 Euro. Er kann entscheiden, ob er dem Mitspieler (Spieler 2) einen Teil des Kuchens abgibt oder den gesamten Kuchen behält. Spieler 2 hat keine Möglichkeit, die Entscheidung abzulehnen oder zu beeinflussen. Spieler 1 entscheidet sich, 30 Euro an Spieler 2 abzugeben und behält 70 Euro für sich. Spieler 2 kann diese Entscheidung nicht ändern und muss den 30-Euro-Anteil akzeptieren.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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