Derivative Firmenwert
- Andreas Armster
- vor 1 Tag
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Der derivative Firmenwert (Goodwill) entsteht beim entgeltlichen Erwerb eines rechtlich selbstständigen Unternehmens als positiver Unterschiedsbetrag zwischen dem gezahlten Kaufpreis (inklusive Nebenkosten) und dem Zeitwert des übernommenen Reinvermögens. Er stellt somit eine stille Reserve dar und darf nur bei Unternehmenskäufen bilanziert werden. Dieser Goodwill wird über die erwartete Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben; ist diese nicht verlässlich schätzbar, erfolgt die Abschreibung über zehn Jahre. (vgl. Schaffhauser-Linzatti 2023, S. 216 ff.)
Beispiel: Kauft ein Unternehmen einen kleineren Konkurrenten für 1 Million Euro, obwohl dessen Vermögenswerte abzüglich Schulden nur einen Zeitwert von 800.000 Euro haben, entsteht ein positiver derivativer Firmenwert von 200.000 Euro. Dieser Betrag wird in der Bilanz des Käufers als Goodwill ausgewiesen und anschließend über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Schaffhauser-Linzatti, M. (2023): Rechnungswesen Schritt für Schritt. Mit Lösungen für die Rechenbeispiele. 5. Auflage. Wien: Facultas

