Der Deegan-Packel-Index ist ein Maß für die Machtverteilung in einfachen n-Personen-Spielen, das sich ausschließlich auf Minimumgewinnkoalitionen (MWC) stützt. Eine Minimumgewinnkoalition ist eine Koalition, in der jedes Mitglied entscheidend ist, sodass die Koalition ohne ein Mitglied zu einer Verlustkoalition würde. Der Index berücksichtigt alle solchen Koalitionen gleichgewichtet und verteilt den Gewinn jeder Koalition gleichmäßig auf ihre Mitglieder. Er gibt damit die Macht eines Spielers basierend auf seiner Rolle in den kritischsten Koalitionen an. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 329 f.)
Beispiel: Angenommen, drei Parteien stimmen über eine Entscheidung ab. Partei A hat 50 Stimmen, Partei B 30 Stimmen, und Partei C 20 Stimmen. Für eine Mehrheit sind mindestens 51 Stimmen erforderlich. Eine Gewinnkoalition ist möglich, wenn Partei A sich entweder mit B oder mit C zusammenschließt. In beiden Fällen sind alle Beteiligten entscheidend, denn ohne sie fällt die Koalition auseinander. Partei B und C können ohne Partei A keine Mehrheit erreichen. Im Deegan-Packel-Index wird der Erfolg jeder Koalition gleichmäßig auf die Mitglieder verteilt. Partei A hat den höchsten Machtanteil, da sie in beiden entscheidenden Koalitionen vertreten ist, während Partei B und C nur in jeweils einer Koalition beteiligt sind.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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