Der Clarke-Mechanismus, auch als Pivot-Mechanismus bekannt, ist ein Mechanismus-Design-Ansatz, der sicherstellt, dass Teilnehmer eines Entscheidungsprozesses ihre wahren Präferenzen bezüglich eines öffentlichen Gutes preisgeben. Der Mechanismus wurde entwickelt, um das Problem der Unterversorgung mit öffentlichen Gütern und das Free-Rider-Problem zu lösen. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 355 ff.)
Beispiel: Drei Nachbarn A, B und C überlegen, ob ein Park beleuchtet werden soll. Die Kosten betragen 300 Euro. Ihre Zahlungsbereitschaften sind: A = 150, B = 120, C =50, zusammen 320 Euro. Da der Nutzen die Kosten übersteigt, wird das Projekt umgesetzt. Der Clarke-Mechanismus berechnet Steuern basierend auf dem Einfluss jedes Einzelnen: Ohne A würden die anderen nur 170 Euro beitragen – das Projekt käme nicht zustande. A zahlt daher 130 Euro Steuern, entsprechend dem Schaden, den er den anderen verursacht. Genauso zahlt B 100 Euro und C 30 Euro, da auch ihre Mitteilungen die Entscheidung beeinflussen. So werden wahre Präferenzen offengelegt.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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