Das Braess-Paradoxon zeigt, dass das Hinzufügen einer Straße in einem Verkehrsnetz den gesamten Verkehrsfluss verschlechtern kann. In Braess' Beispiel haben Pendler zwei Routen zur Auswahl, und die Fahrtzeit hängt davon ab, wie viele die jeweilige Strecke nutzen. Fügt man eine neue Verbindung hinzu, ändern Pendler ihre Routenwahl, sodass sich alle länger im Verkehr aufhalten – die zusätzliche Straße führt also zu einer schlechteren Gesamtsituation. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 83 f.)
Beispiel: Angenommen, in einer Stadt gibt es zwei Hauptstraßen von Punkt A zu Punkt D, die durch die Zwischenpunkte B und C verlaufen. Beide Routen dauern je nach Verkehr unterschiedlich lange. Die Stadt fügt eine neue, schnelle Straße zwischen B und C hinzu, sodass Pendler jetzt eine dritte Route nehmen können. Anstatt die Fahrtzeit für alle zu verkürzen, führt die neue Straße dazu, dass alle Pendler gleichzeitig die neuen Verbindungen nutzen und so unerwartet lange im Stau stehen. Die neue Straße hat den Verkehr also ineffizienter gemacht.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler