Alte neoklassische Synthese
- Andreas Armster
- 22. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Die alte neoklassische Synthese bezeichnet die Verbindung von neoklassischen und keynesianischen Ansätzen in der Makroökonomie. Während der Arbeitsmarkt meist neoklassisch gedacht ist (mit möglichen Lohnstarrheiten), beruhen Gütermarktmodelle und Geldmarktmodelle auf keynesianischen Theorien (z. B. IS-LM-Modell). Die Synthese erlaubt eine aktive Rolle von Geldpolitik und Fiskalpolitik zur kurzfristigen Steuerung der Nachfrage und Beschäftigung. Langfristig strebt die Wirtschaft jedoch ein Gleichgewicht mit natürlicher Arbeitslosenquote an. Paul A. Samuelson prägte den Begriff, Joan Robinson kritisierte ihn als Bastardkeynesianismus. (vgl. Kulessa 2018, S. 273 f.)
Beispiel: In einer Wirtschaft kommt es zu einem Nachfragerückgang – etwa durch sinkende Investitionen. Laut der alten neoklassischen Synthese führt das im IS-LM-Modell zu niedrigeren Zinsen und sinkender Produktion. Der Staat kann durch höhere Staatsausgaben (Fiskalpolitik) oder Zinssenkungen (Geldpolitik) gegensteuern. Die gestiegene Nachfrage erhöht wieder die Produktion und senkt die Arbeitslosigkeit – zumindest kurzfristig. Langfristig kehrt die Arbeitslosigkeit zur „natürlichen“ Quote zurück, da Löhne und Preise steigen.
Kulessa, M. (2018): Makroökonomie im Gleichgewicht. Praxis und Theorie. Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft
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