Das Gebührenspiel untersucht die Stabilität und Effizienz von Beitragssystemen in Koalitionen, in denen gemeinsame Produktion kostengünstiger ist als alternative Arrangements. Es wird ein Beitragssystem gesucht, das im Kern liegt, also stabil und gruppenrational ist. Dies bedeutet, dass keine Teilkoalition durch eigene Arrangements besser gestellt werden kann. (vgl. Holler/Illing/Napel 2019, S. 289 ff.)
Beispiel: Angenommen, vier Gemeinden sollen mit Wasser versorgt werden. Zwei davon liegen im Westen und zwei im Osten. Es besteht die Möglichkeit, entweder zwei separate Brunnen (je einen in Ost und West) zu errichten oder einen zentralen Brunnen mit einer Pipeline zwischen Ost und West zu bauen. Die Gesamtkosten einer gemeinschaftlichen Lösung mit einem zentralen Brunnen betragen 700 Geldeinheiten (GE), während alternative Arrangements höhere Kosten verursachen würden. Ziel ist es, ein Beitragssystem zu finden, das diese Kosten effizient und stabil auf die Gemeinden verteilt, sodass keine Teilgruppe durch eine eigenständige Lösung besser gestellt wird.
Holler, M. J.; Illing, G.; Napel, S. (2019): Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. Berlin: Springer Gabler
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